Nach Haushalts-Defizit will die Gemeinde Knittlingen auf Sparkurs gehen
„Die Wünsche schießen in den Himmel“
Knittlingen (jhn) Bereits zu Beginn der Haushaltsverabschiedung im Knittlinger Gemeinderat konnte Bernd Vogt von der CDU einen vielleicht insgeheimen Wunschtraum sehr schnell entkräften: „Das neu sanierte Freibad wird keine goldenen Duschen oder goldenen Wasserhähne bekommen.“ Spätestens seit dem der Haushaltsplan für 2019 vom Knittlinger Gemeinderat einstimmig verabschiedet wurde, ist eines klar: Der Kurs für die nächsten Jahre wird ein sehr sparsamer sein. Frank Knodel von der Alternativen Liste befürchtete sogar einen kompletten Verbrauch sämtlicher Rücklagen bis 2020. 15 Millionen seien es mal gewesen, doch auch hier sei irgendwann "aller Tage Abend".
Defizit in der Finanzlage
Dass erst fünf Monate zur Ausgestaltung des neuen Haushaltsplans ins Land gehen mussten, lag wohl an der neuen Mitarbeiterin der Kämmerei, die sich erst in ihren Job einarbeiten musste. Auch Bürgermeister Heinz-Peter Hopp sprach eindeutig von einem Defizit in der Finanzlage, aber auch davon, dass trotz alledem kein Kredit aufgenommen werden würde. Den Blick in die exakt 419 Seiten starke Tischvorlage überlies der Schultes freilich jedem selbst. Dort ist ein Minus von 396.200 Euro im Ergebnishaushalt zu finden. Den ordentlichen Erträgen von 18.901.00 Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 19.297.00 Euro gegenüber. In Bereichen wie dem Finanzmittelüberschuss oder dem Saldo des Finanzhaushalts ist die Gemeinde ebenfalls in die roten Zahlen gerutscht.
„Sparen heißt, bei sich selbst anfangen“
Kein Wunder also, dass nicht nur Vogt und Knodel, sondern auch Jörg Steinhilper von der SPD in vereinten Appellen dazu rieten, den Gürtel enger zu schnallen. „Sparen heißt, bei sich selbst anfangen“, mahnte Vogt, um im Gegenzug die Sanierung des Knittlinger Freibades hervorzuheben, die mit einem Zuschuss von 1,8 Millionen Euro durch den Bund gefördert wird. Vogt wünschte sich eine Gelddruckmaschine, um noch viel mehr in die Wege leiten zu können: „Die Wünsche schießen in den Himmel“, so der CDU-Mann, während seine Gremiumskollegen noch weitere Unterfangen für dieses Jahr erwähnten, ohne sich dabei auf konkrete Fixkosten festzulegen: Neben einem Hochwasserschutzkonzept genießen auch die Kanalsanierung und die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr eine hohe Priorität. Schließlich wolle man auch weiterhin eine „schlagkräftige Truppe gewährleisten“, so Steinhilper. Begrüßenswert fand dieser zudem die Einstellung eines Streetworkers: „Besser als eine Video-Überwachung ist diese Lösung allemal“, so das Fraktionsmitglied der SPD.
Autor:Alexander Jähne aus Region |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.