Eine App warnt Gondelsheimer Bürger vor Hochwasser
(ch) Im September soll in Gondelsheim eine App für Mobilgeräte verfügbar sein, mit der die lokale Bevölkerung frühzeitig vor Hochwasser gewarnt werden kann. Das hat Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp auf Nachfrage mitgeteilt.
Die App mit dem Namen „Hochwasser Gondelsheim“ hat die ortsansässige Internetagentur GB Computer GmbH im Auftrag der Gemeinde erstellt. Mit ihr können Bürgermeister und Feuerwehrkommandant gezielt zu privaten Vorkehrungen auffordern.
Die App kann sich jeder runterladen
IT-Fachmann Andreas Bürker erwartet, dass die App spätestens vier Wochen nach der für die nächsten Tage geplanten Fertigstellung freigeschaltet wird. „Danach kann sie sich jeder runterladen“, sagt Markus Rupp.
Sofortmaßnahmen vor Gründung des Hochwasserschutzverbands
Die App gehört zu einer Reihe von praktischen Sofortmaßnahmen, die Gondelsheim schon vor Gründung des vereinbarten Hochwasserschutzverbands der Anrainerkommunen am Saalbach ergriffen hat. So wurden an zwei neuralgischen Stellen, wo in der Vergangenheit das Saalbachwasser die Bahnhof- und die Leiterstraße überflutet hat, so genannte Dammbalkensysteme eingebaut. Zusätzlich erhielt der Einlauf, an dem das vom Dorf kommende Oberflächenwasser in den Saalbach eingeleitet wird, ein Rückschlagventil. „Dadurch kann Hochwasser nun nicht mehr durch den Entwässerungskanal ins Dorf drücken“, erläutert der Bürgermeister.
Sandsackaktion zur Unterstützung privater Selbsthilfe
Ende Juli hat die Gemeinde außerdem mit einer örtlichen Baufirma eine Sandsackaktion veranstaltet. Dabei konnten sich alle potenziell von Hochwasser bedrohten Einwohner kostenlos mit Sandsäcken eindecken. Die Kosten für Sand und Säcke übernahm die Gemeinde. „Ich war überrascht, wie viele von dem Angebot Gebrauch gemacht haben“, sagt der Rathauschef. „Das war für mich ein Gradmesser, wie sensibel das Thema bei der Bevölkerung ist.“ Rund 3.000 von insgesamt 5.000 Sandsäcken wurden abgeholt.
Weitere Maßnahmen sind schon geplant
Damit will man es aber keineswegs bewenden lassen. „Im nächsten Jahr gehen wir den Bereich um die Saalbachhalle an“, kündigt Markus Rupp an. Als Versorgungszentrum in Katastrophenfällen hat die Halle eine wichtige Funktion. Geplant sind zum Beispiel eine neue, höhere Brücke über den Saalbach und eine Anhebung des bachseitigen Wegs, der dadurch die Funktion eines Damms erhält. Für das millionenschwere Projekt erhofft sich die Gemeinde einen Zuschuss vom Land. Umgesetzt werden soll es unter der Regie des noch zu gründenden Hochwasserschutzverbands. Und falls dies zu lang dauern sollte, „notfalls auch alleine“, so der Bürgermeister.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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