Coronavirus und Impfung in Baden-Württemberg
Kretschmann kündigt Vorschlag zur Teststrategie an

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will in der kommenden Woche ein Konzept für eine neue Corona-Teststrategie vorlegen. | Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg
  • Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will in der kommenden Woche ein Konzept für eine neue Corona-Teststrategie vorlegen.
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Stuttgart (dpa/lsw) Nach tagelangem Streit über die Teststrategie in Baden-Württemberg hat Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) jetzt einen Plan vorgelegt. Demnach sollen Lehrer, Erzieher und Kinder an Schulen und Kitas kostenlos Selbsttests bekommen können. "Damit können die Betroffenen bei Symptomen eine Selbsttestung zu Hause vornehmen und bleiben bei positivem Testergebnis der jeweiligen Einrichtung fern", sagte Lucha.

Noch offene Fragen und Details

Dem Kultusministerium zufolge stimmt die Richtung, es gebe aber noch offene Fragen und Details, die im gemeinsamen Gespräch mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manne Lucha geklärt werden müssen. Die Tübinger Notärztin Lisa Federle bezeichnete den Plan von Lucha als unausgegoren und als Augenwischerei. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) meinte: "Der Plan ist gut, aber er lässt die Lücke der symptomfreien Zeit. Wir wollen in Tübingen weiter gehen."

Schnelltests nur anlassbezogen?

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will in der kommenden Woche ein Konzept für eine neue Corona-Teststrategie vorlegen. Er habe die "öffentliche Begleitmusik" auch nicht gut gefunden, sagte er mit Blick auf den öffentlichen Schlagabtausch zwischen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Lucha über Kitas, Schulen und die Teststrategie. Es gehe um die Frage, ob man die Schnelltests nur anlassbezogen etwa in Alten- und Pflegeheimen mache oder sie deutlich ausweite auf andere Berufsgruppen, sagte Kretschmann. Eisenmann hatte Lucha vorgehalten, nicht genügend Corona-Testmöglichkeiten zu ermöglichen, vor allem für Lehrkräfte und Erzieherinnen, aber auch für Berufsgruppen wie Polizisten oder Supermarktkassiererinnen.

"Anlasslose Testungen sind sinnvoll"

Aus Sicht des Kultusministeriums ist wegen der Virus-Mutanten eine strukturell veränderte Schnelltest-Strategie für alle Berufsgruppen, die täglich Kontakt zu vielen anderen Menschen haben, dringend erforderlich. Das Land müsse verstärkt auf niederschwellige und anlasslose Testangebote setzen: "Anlasslose Testungen sind gerade deshalb sinnvoll, da eine Infektion oft ohne Symptome auftritt, und Betroffene deshalb gar keine Notwendigkeit für einen Test sehen. Damit tragen die Betroffenen oft unwissentlich zur Verbreitung des Virus bei. Genau deshalb ist dieser Strategiewechsel jetzt dringend erforderlich."

Symptomlose Infizierte entdecken

Federle begrüßte zwar, dass sich Lucha nicht mehr gegen Corona-Schnelltests an Schulen und Kitas sperre. "Ziel sollte es verstärkt sein, auch symptomlose Infizierte zu entdecken. Menschen mit Symptomen gehören in die Corona-Schwerpunktpraxen oder zum Hausarzt. Ich erwarte, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein Machtwort spricht." Mit Palmer will Federle ein eigenes Schnelltest-System an Schulen in Tübingen aufbauen. "Unser Ziel sind regelmäßige Schnelltests zwei bis drei Mal pro Woche an allen Kitas und den Abschlussklassen aller Schulen in der Stadt", sagte Palmer. Laut Palmer stehen dafür rund 100.000 Euro zur Verfügung. Rund 20.000 Tests seien bestellt worden, sagte Federle. Mit Kultusministerin Eisenmann sei sie sich einig, dass das Tübinger Konzept landesweit ausgeweitet werden soll - auch auf andere Berufsgruppen wie beispielsweise Polizisten und Verkäufer.

Mehr finden Sie auf unserer Themenseite Coronavirus.

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Kraichgau News aus Bretten

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