Leiter des Amtes für Migration und Flüchtlinge im Enzkreis geht in den Ruhestand
Landrat Rosenau verabschiedet Andreas Kraus

Der langjährige Leiter des Amtes für Migration und Flüchtlinge im Landratsamt Enzkreis, Andreas Kraus (links), geht in den Ruhestand. Landrat Bastian Rosenau überreichte ihm die Entlassungsurkunde. | Foto: Evelyn Foerster
  • Der langjährige Leiter des Amtes für Migration und Flüchtlinge im Landratsamt Enzkreis, Andreas Kraus (links), geht in den Ruhestand. Landrat Bastian Rosenau überreichte ihm die Entlassungsurkunde.
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Enzkreis (kn) Im Jahr 2015 sind sie sich zum ersten Mal in Engelsbrand begegnet: Enzkreis-Landrat Bastian Rosenau, damals noch Bürgermeister der Gemeinde, und Andreas Kraus, im Landratsamt damals Leiter des Amts für öffentliche Ordnung. Der Anlass, der sie zusammenführte: die Planung einer Flüchtlingsunterkunft. „Beeindruckt hat mich damals vor allem Ihre unaufgeregte Art, mit der Sie an die Probleme herangingen. Das fand ich in diesen bewegten Zeiten, als eine anhaltend hohe Zahl von Flüchtlingen zu uns kam und in kürzester Zeit unterzubringen, zu betreuen und zu versorgen war, alles andere als selbstverständlich“, so der Kreischef bei einer Pandemiebedingt sehr kleinen Abschiedsrunde für Kraus, der nach mehr als 30 Jahren im Öffentlichen Dienst, davon 20 als Amtsleiter, in den Ruhestand geht.

Zu Anfang nichts mit Verwaltung am Hut

Dabei hatte der in Pforzheim geborene und im Kreis Karlsruhe wohnhafte Kraus, der im Februar 63 Jahre alt wird, zu Beginn seines Berufslebens erst einmal nichts mit Verwaltung am Hut. Stattdessen studierte er evangelische Theologie in Tübingen, legte bis zum Start seines Zivildienstes einen Zwischenstopp als Mitarbeiter im Pflegedienst eines Pforzheimer Altenheims ein und war dann zwei Jahre lang bei einem christlichen Verlag in Stuttgart angestellt. Erst 1988 entschied er sich, den „Verwaltungsweg“ einzuschlagen. So kam er, nachdem er den gehobenen Verwaltungsdienst absolviert hatte, 1992 schließlich zum Enzkreis. Beim Umweltschutzamt bearbeitete der Vater von drei erwachsenen Kindern zunächst die Bereiche Wasserrecht und Bodenschutz. Nach acht Jahren übernahm er die Sachgebietsleitung der Unteren Eingliederungsbehörde und Flüchtlingsaufnahme, bevor er Anfang 2001 Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung wurde. „Im Jahr 2015 haben wir dann in Reaktion auf die große Zahl geflüchteter Menschen und den damit verbundenen Aufgabenzuwachs das gesamte Amt umstrukturiert und in ‚Amt für Migration und Flüchtlinge‘ umbenannt“, erinnert sich Kraus.

"Herausfordernde und teilweise auch heikle Aufgaben"

Heute umfasst die Einheit, zu der auch die Stabstelle Integration gehört, über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich nicht nur um das Belegungsmanagement der Flüchtlingsunterkünfte sowie um Leistungen, Bildung, Teilhabe und Integrationsprojekte für Flüchtlinge kümmern; auch die Ausländerbehörde, das Asylrecht sowie das Staatsangehörigkeits- und Personenstandswesen sind hier angesiedelt. „Das sind herausfordernde und teilweise auch heikle Aufgaben, die ein großes Maß an Fingerspitzengefühl und eine enge Abstimmung vor allem mit den Gemeinden erfordern. Dabei waren Sie immer auf den Ausgleich und den Kompromiss bedacht, und das verdient große Anerkennung“, so Rosenau bei der Übergabe der Entlassungsurkunde an den scheidenden Amtsleiter.

Apropos Ausgleich: Kraus, über dessen Nachfolge Ende März der Kreistag entscheiden wird, hat schon jetzt sein erstes „Ruhestandsprojekt“ in Planung: Die Renovierung seines Büros zu Hause. „Ein Home Office sozusagen - jetzt, wo ich das eigentlich nicht mehr brauche“, wie Kraus mit einem Augenzwinkern ergänzt.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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