Landrat zu Gast in Gondelsheim
ÖPNV, Bahnübergang und Krankenhäuser im Fokus
Gondelsheim (kn) Zum Austausch über wichtige lokale und regionale Themen ist der Landrat des Landkreises Karlsruhe, Christoph Schnaudigel, jüngst zu Besuch in Gondelsheim gewesen. Im Mittelpunkt stand dabei der Austausch mit den Gemeinderäten sowie mit Bürgermeister Markus Rupp. Schnaudigel berichtete, dass die Kreiskliniken in Bretten und Bruchsal aufgrund der coronabedingten Ausgleichszahlungen wirtschaftlich vergleichsweise gut dastehen würden, auch wenn die Zahl der behandelten Patienten noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht habe. Das medizinische Spektrum an beiden Standorten sei miteinander abgestimmt, um Doppelstrukturen zu vermeiden und spezialisierte Angebote machen zu können. "Das war der richtige Weg. Anders hätten wir nicht nur keine Förderung beispielsweise für den Neubau der Rechbergklinik bekommen, sondern hätten auf dem hart umkämpften Krankenhausmarkt ohne spezialisierte Angebote die Standorte über kurz oder lang nicht mehr halten können", betonte Schnaudigel.
Positives Fazit zum ÖPNV
Ebenfalls zuversichtlich stimme ihn die Entwicklung im Öffentlichen Personennahverkehr. Das Karlsruher Modell mit Verbindungen zu den großen Zentren Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim und Stuttgart sei mit dem neuen Verkehrsvertrag mit der AVG für die nächsten 15 Jahre gesichert und bringe zudem Verbesserungen: zusätzliche Fahrten sorgten für eine engere Taktung und auf manchen Strecken würden Fahrzeiten deutlich reduziert. Bürgermeister Rupp ergänzte, dass auch das 365-Euro-Ticket für Jugendliche ab März 2023 für eine zusätzliche Attraktivität des ÖPNV sorge. Einigkeit herrschte darüber, dass daneben Investitionen in die Infrastruktur dringend nötig seien, denn die Leistungsfähigkeit sei auf vielen Strecken ausgeschöpft.
Großes Interesse an Informationen zum Bahnübergang
Auf großes Interesse stießen die Ausführungen des Landrats zur Beseitigung des Bahnübergangs in Gondelsheim, das größte Projekt in der Gemeinde und ein tägliches Ärgernis für die Verkehrsteilnehmer (wir berichteten). "Wir mussten die Planungen modifizieren, um den zusätzlichen Anforderungen des Denkmal- und Hochwasserschutzes sowie den neuen Vorgaben für den barrierefreien Ausbau der Haltepunkte gerecht zu werden. Nun liegt uns eine aktuelle Planung vor, die alle Aspekte angemessen berücksichtigt und bei der die Eingriffe so gering wie möglich sind", so Schnaudigel. Auf die Frage der Ratsmitglieder, wann es mit dem Bau endlich losgehe, antwortete der Landrat, dass sich dazu keine seriöse Angabe machen lasse. "Wenn wir die Planfeststellungsunterlagen wie geplant nächstes Frühjahr einreichen, können wir einen Planfeststellungsbeschluss realistisch gesehen im Jahr 2025 erwarten, im Optimalfall ohne gravierende Änderungen und Ergänzungen. Eine Klage gegen den Beschluss ist immer möglich und das könnte den Baubeginn natürlich verzögern." Bürgermeister Markus Rupp sicherte zu, weiterhin engen Kontakt mit der Landkreisverwaltung zu halten, insbesondere um frühzeitig die Möglichkeiten zu eruieren, den Anschluss des Schlossbuckel während der Bauphase sicherzustellen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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