AVG nimmt Stellung vor Diskussion "Walzbachtal fährt Stadtbahn" in Jöhlingen
S4-Probleme noch nicht gelöst

Die Probleme mit der S4 stehen im Fokus der Veranstalung "Walzbachtal fährt Stadtbahn".
  • Die Probleme mit der S4 stehen im Fokus der Veranstalung "Walzbachtal fährt Stadtbahn".
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Walzbachtal-Jöhlingen (swiz) Die Meldung des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) am gestrigen Dienstag war wie ein Omen für die zweite von der Walzbachtaler SPD initiierte Diskussion „Walzbachtal fährt Stadtbahn“, die am heutigen Mittwoch, um 19 Uhr, im Naturfeundehaus Jöhlingen stattfindet. "Stellwerkstörung Jöhlingen in beiden Richtungen. Betroffene Linie: S4", lautete die Anfangszeile der KVV-Nachricht, die im Walzbachtaler Teilort und Umgebung wieder einmal die Gemüter erregt hat und auch bei der heutigen Diskussion wieder Thema sein dürfte.

Viele Kritikpunkte bei S4

Beim ersten Treffen im Naturfreundehaus im Januar dieses Jahres hatten rund 150 Teilnehmer ihrem Ärger über die Stadtbahnline S4 Luft gemacht. Kritikpunkte waren damals unter anderem der Stellwerksausfall und der dann erfolgte Schienenersatzverkehr (SEV) mit viel zu wenig Bussen, falsche Fahrgastinformationen auf den Abfahrtsmonitoren sowie fehlende Durchsagen. Unisono gefordert, wurde zudem der zweigleisige Ausbau der S4 zwischen Jöhlingen und Grötzingen.

Kleine Fortschritte zu erkennen

Vor dem heutigen erneuten Treffen mit Bürgern, Vertretern der KVV und der Albtal Verkehrs Gesellschaft (AVG) sieht die Vorsitzende der SPD Walzbachtal, Silke Meyer, die angesprochenen Probleme noch nicht wirklich gelöst. "Die Abfahrtsmonitore sind etwas besser geworden, immerhin konnten wir letzte Woche feststellen, dass der Ausfall eines Zugs angezeigt wurde. Allerdings wird unseres Erachtens die Mehrzahl der Zugausfälle noch nicht angezeigt." Lautsprecherdurchsagen seien zudem wohl weiterhin leider nicht möglich, erklärt sie im Gespräch mit der Brettener Woche. Dennoch sieht sie die damalige Auftaktveranstaltung auch weiterhin als Erfolg. "Wir sind überzeugt, dass die Veranstaltung im Januar das Thema 'Zweigleisiger Ausbau' in Gang gebracht hat. Die SPD-Fraktion hat zudem die Gemeinde Walzbachtal aufgefordert, im Kreistag den Ausbau zu thematisieren".

Erste Ergebnisse zur Gleisplanung in einem Jahr

Vom heutigen Treffen erwarte sie unter anderem weitere Informationen über den derzeitigen Sachstand beim Personalaufbau und die damit immer noch häufig auftretenden betriebsbedingten Ausfälle, Aussagen zur Stellwerksproblematik, zum Ausbau der Strecke, zum Einsatz neuer Stadtbahnwagen und zur Sauberkeit der Bahnen, so Meyer. Auf Anfrage der Brettener Woche erklärt die AVG indes in Bezug auf den zweigleisigen Ausbau, zwischen dem Landkreis Karlsruhe und der AVG sei eine Vereinbarung zur "Durchführung einer Vorplanung für die Verkehrsanlagen" unterzeichnet worden. Und weiter: "Dazu benötigt die AVG auch die Unterstützung von Ingenieurbüros, welche gerade gesucht werden. Ein erstes Ergebnis soll in zwölf Monaten vorliegen." Als Konzept für die Planungen sei dabei zugrunde gelegt worden, dass künftig vier S4-Züge pro Stunde verkehren sollten. "Die Verkehrsleistung muss dann allerdings von Land und Landkreis bestellt werden", so eine Sprecherin der AVG.

Kritik von der SPD

Kritik an den angedachten AVG-Fahrplänen der S4 bis zum zweigleisigen Ausbau kommt dagegen von SPD-Frau Meyer: "Bis zum zweigleisigen Ausbau soll eine von den regulären drei Stadtbahnen pro Stunde über Durlach direkt zum Hauptbahnhof fahren. Das bedeutet aber für die meisten Nutzer der Stadtbahn eine Verschlechterung." Auch die Ankündigung der AVG, dass den einzügigen Stadtbahnen ein zweiter Wagen angehängt werden solle, sieht sie kritisch. "Das nutzt vor allem den Kunden zwischen Bretten und Heilbronn, aber nicht den Fahrgästen zwischen Bretten und Karlsruhe, die unseres Erachtens nach, den größten Anteil am Fahrgastaufkommen auf dieser Strecke ausmachen."

Fernsteuerung am Stellwerk wird repariert

Vergleichsweise schnelle Verbesserungen kündigt die AVG im Übrigen mit Hinblick auf die Probleme beim Jöhlinger Stellwerk an. "Die Fernsteuerung für das Stellwerk Jöhlingen, die die Ausfälle verursacht hat, wird im Frühjahr 2020 komplett durchgearbeitet", so die Sprecherin. Ein Stellwerksneubau wäre dann aber erst mit dem zweigleisigen Ausbau vorgesehen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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