Stadt Bruchsal veranlasst weitreichende Maßnahmen wegen Corona-Pandemie
Schließung aller öffentlichen Einrichtungen in Bruchsal

Bruchsal (kn) Entsprechend den Vorgaben der baden-württembergischen Landesregierung hat die Stadt Bruchsal aufgrund der Corona-Pandemie weitreichende Maßnahmen zur Kontaktreduzierung veranlasst. „Es geht darum, eine unkontrollierte, schnelle Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen“, sagte Bürgermeister Andreas Glaser. Schon am Freitag, 13. März, wurde eine Allgemeinverfügung erlassen. Sie sieht im Kern das Verbot von privaten und öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen vor.

Appell an die Vorstände der Vereine

Aufgrund der Entwicklung seien laut Verwaltung in der kommenden Woche weitergehende Anordnungen des Krisenstabes zu erwarten. Bisher sind alle städtischen Einrichtungen, die Stadtbibliothek, die Jugendhäuser, das städtische Museum, sowie die Badische Landesbühne, das Deutsche Musikautomatenmuseum und die Musik- und Kunstschule geschlossen. Ebenfalls geschlossen wurden die Bäder und die städtischen Sporthallen. „Zum Schutz der Bevölkerung sind diese Maßnahmen angesichts der dynamischen Entwicklung bei der Verbreitung des Coronavirus in Baden-Württemberg unumgänglich. Zugleich appelliere ich an die Vorstände der Vereine, ihre Trainings- und Übungsstunden abzusagen“, so Glaser. Zudem appelliere  er noch einmal an die Bruchsaler Bürger, jeder solle sich überlegen, ob ein persönliches Erscheinen in einem der drei Rathäuser, im Bürgerbüro, im Standes- oder Ordnungsamt tatsächlich notwendig sei oder ob man das Anliegen auch per Telefonat, E-Mail oder Brief klären könne.

Notbetreuung für Eltern mit systemrelevanten Berufen

Am Freitag hatte die baden-württembergische Landesregierung die Schließung aller Kindergärten, Kindertageseinrichtungen und Schulen vom 17. März bis zum 19. April angeordnet. Als Ersatz richtet die Stadt Bruchsal laut Glaser vom kommenden Dienstag, 17. März, bis zum Ende der Osterferien, 19. April, eine Notfallkinderbetreuung ein. Anspruch auf diese Notfallkinderbetreuung haben allerdings ausschließlich Erziehungsberechtigte, die in systemrelevanten Berufen tätig sind. Dazu zählen die Bereiche Gesundheitsversorgung, öffentliche Sicherheit und Ordnung (Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz), öffentliche Infrastruktur (Telekommunikationsdienste, Energie, Wasser, ÖPNV, Entsorgung, Einrichtung für Menschen mit Behinderung, stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe) und die Lebensmittelbranche. Zudem müssen beide Erziehungsberechtigten in diesen Berufszweigen unabkömmlich sein.

Anmeldeformulare für Notbetreuung sind online

Die Notfallbetreuung für Schulkinder gilt für Schüler der ersten bis sechsten Klasse. Sie findet von sieben bis 16 Uhr (inklusiv eines warmen Mittagessens) statt. Ebenfalls organisiert ist diese Notfallbetreuung für Kleinst- und Kleinkinder unter drei und über drei Jahren. Dafür sind die Träger der Bruchsaler Kindergärten und Kindertagesstätten zuständig. In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung haben diese laut Glaser einen Notfallbetreuungsplan erstellt, der die Aufrechterhaltung ihrer vorhandenen Strukturen und Betreuungszeiten, angelehnt an den Bedarf, vorsieht.Die Anmeldung für die Notfallkinderbetreuung erfolgt über entsprechende Anmeldeformulare. Beide Anmeldeformulare (Kleinst-/Kleinkinder und Schulkinder) sind auf der Homepage der Stadt Bruchsal unter www.bruchsal.de/corona eingestellt. Ebenfalls eingestellt ist ein Formular zur Bestätigung durch den Arbeitgeber, das der Anmeldung beigelegt werden muss.
Veranstaltungsabsagen

Abgesagte Veranstaltungen in Bruchsal

Schon jetzt sind die folgenden Veranstaltungen in Bruchsal abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden: Hannes und der Bürgermeister im Bürgerzentrum (16. und 17. März), Ludwig Marum Ausstellung (Eröffnung wäre am 18. März), Yes Jazz (20. März), Sportlerehrung (21. März), Frühlingsfest mit verkaufsoffenem Sonntag (29. März), Bergfried Spectaculum (30. März bis 3. April), Sommertagsumzug (3. April), Hoffnungslauf (9. Mai), Spargelerlebnis (16. und 17. Mai).

Bürgertelefon ab 16. März

Vom 16. März an, hat die Stadt Bruchsal darüber hinaus ein Bürgertelefon freigeschaltet. Dort werden für Bruchsal relevante Fragen, allerdings keine allgemeinen Fragen zum Thema Corona, beantwortet. Das Bürgertelefon ist werktags von 8 bis 16 Uhr unter 07251 797 79 erreichbar.Alle relevanten Informationen für die Stadt Bruchsal gibt es auch auf der Homepage unter www.bruchsal.de/corona.

Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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