Bildungspolitik in Baden-Württemberg
Schwarz gegen CDU-Idee zu Deutschpflicht auf Schulhöfen
Stuttgart (dpa/lsw) Der Fraktionschef der Grünen im baden-württembergischen Landtag, Andreas Schwarz, ist strikt gegen eine Deutschpflicht auf Schulhöfen. Er warf CDU-Bundesgeneralsekretär Mario Czaja in dem Zusammenhang eine "abwegige Forderung" vor. "Wir brauchen keine Sprachpolizei auf den Schulhöfen", betonte Schwarz am Freitag, 13. Januar, in Stuttgart. In Baden-Württemberg wolle er vielmehr auf gelungene Integration setzen.
"Eine Sprachpolizei hilft nicht weiter"
Schwarz erklärte, dass bereits die bestehende Sprachförderung in Kindertagesstätten und die Vorbereitungsklassen in Grund- und Berufsschulen zum Ziel führten. Außerdem könnten einige Schulkinder noch kein Deutsch, beispielsweise Geflüchtete aus der Ukraine. "Woher sollen denn die bislang Deutsch sprechen?", fragte Schwarz. "Da hilft eine Sprachpolizei überhaupt nicht weiter."
Czaja fürchtet "Parallelgesellschaften in den Schulen"
CDU-Generalsekretär Czaja hatte verpflichtenden Deutsch-Unterricht für Kinder ohne Sprachkenntnisse vor deren Einschulung gefordert. In den Schulen müsse konsequent darauf geachtet werden, dass die Kinder Deutsch untereinander sprächen, sagte er der "Welt". "Es geht nicht, dass auf den Schulhöfen andere Sprachen als Deutsch gesprochen werden", sagte Czaja. "Ansonsten entstehen schon in den Schulen Parallelgesellschaften."
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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