Lesertelefon der Brettener Woche
Fit und gesund älter werden: Was bringen Impfungen gegen Gürtelrose & Co.?

Foto: Fotolia, Rido

(pr-nrw) Gesund, vital und fit bleiben – danach streben in der Generation „50 plus“ fast alle Menschen, wenn man sie nach ihren Wünschen fürs Alter fragt. Und viele von ihnen sind bereit, dafür einiges zu tun: Sie ernähren sich gesund, verzichten aufs Rauchen und treiben Sport. Doch bestimmte Alterungsprozesse lassen sich nicht aufhalten. Die Haut verliert an Elastizität, die Anzahl der Muskelfasern, die Muskelmasse und die Festigkeit der Knochen nehmen ab. Auch die Immunabwehr lässt nach – Bakterien und Viren haben zunehmend leichtes Spiel, sich im Körper auszubreiten. Um sich gegen Krankheiten wie Keuchhusten, Lungenentzündung, Grippe oder Gürtelrose zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts eine Reihe von Impfungen speziell für Menschen über 60.

Wenn die Immunabwehr nachlässt

Das Immunsystem des Menschen altert mit ihm zusammen. Die Abwehrkräfte verlieren bereits im mittleren Erwachsenenalter an Leistungsfähigkeit. Die Folgen: Die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems auf einen „Angriff“ nimmt ab, das Risiko für Erkrankungen steigt. Zudem sind besonders ältere Menschen nicht nur anfälliger für Infektionskrankheiten – die Krankheiten nehmen auch häufiger einen schweren Verlauf. Die einfachste Möglichkeit, sich vor einer Ansteckung zu schützen, besteht in einer Impfung. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts veröffentlicht jährlich eine aktualisierte Liste mit Impfempfehlungen , in der sich für Menschen ab 60 Jahren neben der Grippeimpfung weitere wichtige Schutzimpfungen finden. Dazu zählen die Impfung gegen Pneumokokken, die eine Lungenentzündung verursachen können, gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten, sowie – seit Neuestem – auch die Impfung gegen Gürtelrose.

Gürtelrose – warum impfen?

Fast jeder Erwachsene über 50 ist in seinem Leben – meist als Kind – einmal an Windpocken erkrankt. Denn erst seit 2004 gehört die Impfung gegen Windpocken zur Standardvorsorge, die von der STIKO in ihrem Impfkalender empfohlen wird. Das Varizella-Zoster-Virus, das die Windpocken verursacht, nistet sich nach überstandener Erkrankung auch über Jahrzehnte in Nervenknoten nahe dem Rückenmark ein. Eine nachlassende Immunabwehr kann im Alter dazu führen, dass die bis dahin inaktiven Erreger reaktiviert werden – nicht als erneute Windpocken-Erkrankung, sondern als schmerzhafte Gürtelrose. Im Durchschnitt liegt das Erkrankungsrisiko für Gürtelrose bei rund 30 Prozent, bei Menschen ab 80 Jahren steigt es sogar auf 50 Prozent. Während Schmerzen und Ausschlag in der Regel nach einiger Zeit zurückgehen, kommt es bei bis zu 30 Prozent der Erkrankten zu Komplikationen in Form von chronischen Schmerzen. Diese so genannte Post-Zoster-Neuralgie kann Monate oder Jahre andauern und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Seit Dezember 2018 empfiehlt die STIKO die Impfung gegen Gürtelrose als Standardimpfung für alle Menschen ab 60 und für bestimmte Risikogruppen ab 50 Jahren. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts kann die Impfung bei diesen Menschen eine Gürtelrose und eine Post-Zoster-Neuralgie effektiv verhindern und wird jetzt von den Krankenkassen übernommen .

Experten antworten am Lesertelefon

Warum tritt Gürtelrose vor allem im Alter auf? Wie gut schützt mich die Impfung gegen Gürtelrose? Muss der Impfschutz irgendwann aufgefrischt werden? Für wen genau empfiehlt die Impfkommission die Impfung und warum? Soll ich mich auch impfen lassen, wenn ich schon einmal eine Gürtelrose hatte? Welche Impfreaktionen können auftreten? Welche Impfungen sind in meinem Alter noch wichtig?

Antworten zu allen Fragen rund um den Impfschutz bei Gürtelrose & Co. geben Experten der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. und der Deutschen Schmerzliga e.V. am Lesertelefon:

• Dr. med. Dipl. oek. Thomas Cegla; Facharzt für Anästhesiologie, Spezielle Schmerzmedizin, Akupunktur, Palliativmedizin, Chefarzt der Schmerzklinik Wuppertal, Helios Universitätsklinikum Wuppertal der Universität Witten/Herdecke, Leiter des Regionalen Schmerzzentrums DGS Wuppertal, Ehrenpreisträger des Deutschen Schmerzpreises 2004, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
• Dr. med. Dipl. Lic. Psych. Johannes Horlemann; Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Spezielle Schmerzmedizin, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V., Leiter des Regionalen Schmerzzentrums DGS Geldern, Kevelaer
• Dr. med. Michael Küster; Facharzt für Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Anästhesiologie, Spezielle Schmerzmedizin, Manuelle Medizin und Schlafmedizin, Leiter des regionalen Schmerzzentrums DGS Bonn - Bad Godesberg
• Günter Rambach; Vizepräsident der Deutschen Schmerzliga e.V., Frankfurt / M.
• Norbert Schürmann; Facharzt für Anästhesiologie und Allgemeinmedizin, Algesiologe DGS, Departmentleiter der Abteilung für Schmerz-und Palliativmedizin St. Josef Krankenhaus Moers, Leiter des Regionalen Schmerzzentrums DGS Duisburg/Moers, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.

Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 6. Juni zwischen 10 und 17 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 0 90 92 90 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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