Energiestammtisch-Vortragsreihe
Ein Mammut-Projekt der Wärmewende
Die große Chance der Tiefengeothermie im Landkreis Karlsruhe bedeutet gleichzeitig, dass viel Energie weiträumig verteilt werden kann, was umfangreiche Planungen und große Investitionen erfordert. Das machte Gerlinde Grom von den Stadtwerken in ihrem Vortrag zum aktuellen Planungsstand der Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeausbau (PEG) deutlich. Die PEG ist ein breites Bündnis von Stadtwerken und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe, die im Hier und Jetzt für die zukünftig sichere und bezahlbare Wärmeversorgung die richtigen Weichen stellen wollen.
Klar ist schon jetzt, dass nicht alle Häuser den Anschluss an ein Wärmenetz benötigen werden. Der Wärmebedarf von modernen Einfamilienhäusern ist so gering, dass diese besser über eine Wärmepumpe beheizt werden können. Für Mehrfamilienhäuser, Industriestandorte und kommunale Gebäude mit höherem Wärmebedarf sind Wärmenetze für die verlässliche und CO2-arme Wärmeversorgung jedoch sehr wichtig. Das Wärmenetz ist dabei die Infrastruktur zur Verteilung von Wärme. Als Wärmequelle wären neben Tiefengeothermie auch Biomasse und die Wärme aus Seen denkbar. Doch insgesamt ist das Tiefengeothermie-Potenzial in der Region eine Chance, von der andere Kommunen deutschlandweit nur träumen können. Das wird auch bei der Diskussion mit den interessierten Zuhörern deutlich. Um die gleiche Wärmemenge einer Tiefengeothermie-Anlage erneuerbar aus Holz produzieren zu können, bräuchte der Landkreis 75.000 Hektar Waldfläche – deutlich mehr als die vorhandenen 37.000 Hektar.
In einem ersten Ausbauschritt sollen Kommunen mit Geothermiepotenzial (Dettenheim, Graben-Neudorf und Bruchsal) an eine Fernwärmeleitung angebunden werden. Die Fernwärmeleitung soll weiterhin um Bruchsal herumgeleitet werden, mit mehreren Übergabestellen zur Versorgung von Industrie und einzelnen Stadtgebieten, und weiter nach Bretten führen. Die Versorgung vieler kleinerer Kommunen entlang der Haupttrasse ist erwünscht. Um konkrete Entscheidungen dazu treffen zu können, werden derzeit die nötigen Rahmenbedingungen erarbeitet.
Der Vortrag gehörte zur Energiestammtisch-Reihe des Vereins BürgerEnergie Bruchsal (BEB). Die nächsten Vorträge finden jeweils am letzten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Bürgerzentrum (Seminarraum 1) statt. Zum nächsten Vortrag von Andreas Theophil am 27.03.24 zum Thema „Kommunale Wärmeplanung - wie läuft diese ab?“ laden wir Sie herzlich ein!
Autor:BürgerEnergie Bruchsal e.V. aus Region | |
Webseite von BürgerEnergie Bruchsal e.V. |
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