Tafel Oberderdingen plant Notbetrieb ab Montag
"Jetzt steht viel Arbeit an"
Oberderdingen (kuna) In Oberderdingen kam es am Montagabend, 30. Januar, zu einem verheerenden Brand in der Sternenfelser Straße. Ein 81-jähriger Mann kam dabei ums Leben. Auch der Tafelladen, der sich im Erdgeschoss befand, wurde durch die Flammen zerstört.
"Immer wieder neue Brandherde"
Das zerstörte Gebäude ist mittlerweile umzäunt und der Verkehr fließt wieder durch die Sternenfelser Straße. Dennoch sind am Donnerstagnachmittag, 2. Februar, immer noch Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei vor Ort. „Es flammen immer wieder neue Brandherde auf“, teilt eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage mit. Die Brandursache sei weiterhin unklar. Das Kriminalkommissariat Bruchsal habe die Ermittlungen aufgenommen.
Tafel steckt bis zum Hals in Arbeit
Jürgen und Ellen Leitenberger von der Tafel Oberderdingen stecken derweil bis zum Hals in Arbeit. „Mein Telefon fängt morgens um acht Uhr an zu klingeln und klingelt dann bis abends durch“, berichtet Jürgen Leitenberger. „Die längste Zeit, in der ich bisher mal meine Ruhe hatte, war für etwa 35 Minuten.“ Die Tafel habe bereits viele Spenden erhalten, berichtet er weiter. „Wir bekommen Angebote von Kühlschränken bis zu Lebensmitteln.“ Eine private Unterkunft, die für eine Weile als möglicher neuer Standort im Raum stand, hätte sich allerdings aus organisatorischen Gründen doch nicht ergeben.
Notbetrieb ab Montag, 6. Februar
Derzeit stünde vor allem die Planung eines Notbetriebs an. Ab Montag, 6. Februar, soll dieser beginnen und jeweils montags und donnerstags am Heinfelser Platz in Oberderdingen stattfinden. Leitenberger berichtet, dass die Tafel dafür von der Gemeinde drei Weihnachtsmarkthütten sowie einen Kühlwagen bekommen würde. „Der Kühlwagen ist wichtig, um die Lebensmittel, die bei den Supermärkten abgeholt werden, zwischenlagern zu können.“ Und: „Um acht Uhr geht’s am Montag los – dann werden die Lebensmittel abgeholt und ab neun Uhr sortiert.“ Die Ausgabe an die Bedürftigen finde dann von 14 bis 15.30 Uhr statt, „so wie vorher auch“, erklärt Leitenberger.
"Jetzt steht viel Arbeit an"
Leitenberger rechne zwar mit einem „holprigen Start“, immerhin würden viele den Notbetrieb wahrscheinlich nicht gleich auf Anhieb mitbekommen. Hinzu würden die „vielen Kleinigkeiten“ kommen, die für den Tafelbetrieb notwendig sind: „Wir brauchen zum Beispiel Messer und Scheren, um die Gemüsesäcke aufzuschneiden“, erklärt er. „Da sind viele Sachen dabei, an die man zuerst gar nicht denkt.“ Wie es nach dem Notbetrieb mit der Tafel weitergehen soll, sei noch nicht klar. Dazu stünden derzeit noch Beratungen mit der Gemeinde an. „Jetzt steht viel Arbeit an. Immerhin müssen wir den Betrieb von null auf hundert wieder hochfahren“, so Leitenberger.
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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