Rund 4.000 Menschen aus der Ukraine angekommen
Landkreis Karlsruhe berät über Hilfsangebote

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Landkreis Karlsruhe waren Anlass einer Sitzung des Jugendhilfe- und Sozialausschusses. | Foto: simbos - stock.adobe.com
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Region (kn) Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Landkreis Karlsruhe waren Anlass einer Sitzung des Jugendhilfe- und Sozialausschusses. In der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee wurde am Montag über die Bedarfe der Geflüchteten vor Ort gesprochen.

Rund 4.000 Ukrainer im Landkreis Karlsruhe angekommen

„Geschätzt über 5,5 Millionen Menschen haben seit Kriegsbeginn die Ukraine verlassen, es sind mehrheitlich Frauen und Kinder“, berichtete die Leiterin des Amtes für Integration Kathrin Haas. Der Großteil von ihnen habe aus eigener Initiative und auf privaten Wegen Zuflucht in den westlichen Nachbarländern gefunden. „Im Landkreis Karlsruhe haben knapp 4.000 Personen Schutz gesucht und sind zu zwei Dritteln in privaten Unterkünften untergekommen“, so Haas. Wie das Landratsamt Karlsruhe berichtet, seien innerhalb weniger Wochen 3.000 Personen in den Kreis gekommen. In der Flüchtlingskrise 2016 dagegen, sei der Höchststand an ankommenden Geflüchteten 700 Personen in einem Monat gewesen. Bei der Verteilung setze das Land Baden-Württemberg weiterhin auf das Verfahren, die Ankommenden nach dem Einwohneranteil auf die Stadt- und Landkreise zuzuweisen, heißt es weiter.

Grundsicherung und weitere Hilfsangebote

Bislang erhalten die Menschen aus der Ukraine auf Antrag Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Ab 1. Juni stehen ihnen nach einem Beschluss auf Bundesebene Leistungen der Grundsicherung nach den Sozialgesetzbüchern vom Jobcenter oder vom Landkreis Karlsruhe zu. Das Gremium berichtete weiterhin, dass die Geflüchteten häufig bereits nach wenigen Tagen die Beratungsangebote aufsuchen würden. Um noch flexibler agieren zu können, seien künftig auch Online-Beratungen geplant. Die „Integreat-APP“ des Landkreises, die nun auch ins Ukrainische übersetzt wurde, helfe ebenfalls, sich auf die neue Situation in Deutschland einzustellen. Sie führt Anlaufstellen auf und stellt wichtige Informationen bereit, beispielsweise zum Schulsystem oder zum Spracherwerb.

Bedarfe aktuell schwer abschätzbar

Positiv zu werten sei, dass die meisten jungen Leute in Begleitung ankommen, meinte der Leiter des Jugendamtes Dominik Weiskopf. So sei nur in wenigen Einzelfällen eine vorläufige Inobhutnahme nötig gewesen. Grundsätzlich stehen den geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Familien die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung. Inwieweit der Bedarf tatsächlich besteht, könne aktuell nicht abgeschätzt werden, teilt das Landratsamt mit. Generell sei die Zusammenarbeit mit den Meldeämtern der Städte und Gemeinden wichtig, um zeitnah über Zu- und auch Wegzüge informiert zu werden. Nur so könne man die Lage im Blick behalten und Strukturen und Hilfsangebote entsprechend anpassen oder ausbauen.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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