Spielend Deutsch lernen mit Loriot

Eingerahmt vom Ersten Landesbeamten Wolfgang Herz (links) und der Partnerschaftsbeauftragten Sabine Burkard (rechts):   16 Jugendliche und zwei Betreuer aus Györ und Myslowice verbrachten zwei Wochen im Enzkreis, um ihr Deutsch zu verbessern. | Foto: Enzkreis
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Mit Sketchen von Loriot und Familienanschluss bei deutschen Gasteltern verbesserten Jugendliche aus polnischen und ungarischen Partnerstädten im Enzkreis ihre Sprachkenntnisse.

Enzkreis (pm) „Nein, Sie heißen nicht Erwin Lindemann, kommen nicht aus Düsseldorf und wollen auch keine Boutique in Island eröffnen! Sie haben vielmehr für uns teilweise unaussprechliche Namen, kommen aus den Partnerkommunen des Enzkreises in Polen und Ungarn und sind hier, um Ihr Deutsch zu verbessern“, lacht Sabine Burkard, Partnerschaftsbeauftragte im Landratsamt Enzkreis, in Anspielung auf einen bekannten Sketch von Loriot. „Und Sie wollen nicht so schnell wieder nach Hause“, freut sich ihre Kollegin Stefanie Frey. Denn auf die Frage der beiden, ob sie denn Heimweh hätten, antworteten zwei Gastschülerinnen aus Ungarn mit einem spontanen: „Nein, wir würden gern viel länger hier bleiben!“. Und ihre 14 Mitschülerinnen und -schüler bestätigen im Einklang: „Wir haben hier so viel gesehen und gelernt und uns so bei den Gastfamilien sehr wohlgefühlt. Sie waren immer nett und sehr hilfsbereit.“

Dabei scheint das Ganze einem „Lottogewinn“ (um den es auch in besagtem Loriot-Sketch geht) zu gleichen – und so ähnlich war es auch: Die Jugendlichen haben auf Einladung des Landratsamtes und des Jugendrings Enzkreis zwei Wochen in der Region verbracht und werktags an einem Deutsch-Intensivsprachkurs teilgenommen. Während ihre Altersgenossen in Ungarn und Polen bereits die Sommerferien genossen haben, drückten sie täglich in der Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis die Schulbank. Dozent Attila Kovács vermittelte ihnen dabei nicht nur trockene Grammatik, sondern weihte die Jugendlichen mit Sketchen von Loriot humorvoll in die Besonderheiten der deutschen Sprache und in die „typisch deutsche“ Kultur ein.

Loriot zu Besuch in der Bohrrainhalle

Einen Einblick darüber, wie viel Spaß die Schüler damit hatten, gaben sie ihren Gastfamilien am Abschlussabend. Die Jugendlichen gaben sechs Szenen von Loriot zum Besten und überzeugten mit ihren komödiantischen und sprachlichen Talenten auch den Bürgermeister von Eisingen, Thomas Karst, der für diesen Anlass gerne die Bohrrainhalle zur Verfügung gestellt hatte. Für das leibliche Wohl aller Anwesenden sorgte der „Freundeskreis internationaler Beziehungen e.V.“ (kurz FiB), der die Bewirtung an diesem Abend übernommen und ganz nebenbei bewiesen hat, wie Integration von Flüchtlingen hierzulande geschehen kann: Das Büffet wurde gemeinsam mit syrischen Flüchtlingen zubereitet.

„Es war eine gelungene Mischung“, befanden daher auch die weiteren Gastfamilien, die sich alle schon seit einigen Jahren an der Aktion beteiligen. Viele von ihnen wünschen sich inzwischen gleich zwei Gäste aus dem Ausland, am besten gemischt aus Ungarn und Polen. „So läuft die Unterhaltung am Esstisch in der Familie auch wirklich auf Deutsch, wovon die ausländischen Jugendlichen natürlich am meisten profitieren“, so die beiden Partnerschaftsbeauftragten. Allerdings würden sie sich sehr freuen, wenn sie künftig auch wieder neue Familien gewinnen könnten, die sich auf diese spannende Erfahrung einlassen, denn „Wir bekommen immer wieder bestätigt, dass dieser Austausch eine Bereicherung für beide Seiten darstellt“, so Andrea Stark vom Jugendring Enzkreis.

Wer nun Lust bekommen hat und sich vormerken lassen möchte, um im nächsten Jahr einen oder zwei Schüler aus Polen oder Ungarn aufzunehmen, darf sich gerne jetzt schon beim Landratsamt melden: Ein Mail an pressestelle@enzkreis.de genügt.

Eingerahmt vom Ersten Landesbeamten Wolfgang Herz (links) und der Partnerschaftsbeauftragten Sabine Burkard (rechts):   16 Jugendliche und zwei Betreuer aus Györ und Myslowice verbrachten zwei Wochen im Enzkreis, um ihr Deutsch zu verbessern. | Foto: Enzkreis
Daumen rauf: Die in Gastfamilien untergebrachten polnischen und ungarischen Jugendlichen waren mit ihrem Aufenthalt im deutschen Partnerkreis mehr als zufrieden. | Foto: Enzkreis
Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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