Landesderby in Stuttgart: KSC verliert mit 2:0 gegen den VfB

Foto: KSC

Bei der Begegnung des VfB Stuttgart gegen den Karlsruher SC kam es beinahe zu einem Spielabbruch. Am Ende endschied der VfB das Fußball-Landesderby der 2. Bundesliga mit 2:0 für sich.

Stuttgart (dpa/lsw) - Vom blanken Hohn aus dem verrauchten Fanblock des Karlsruher SC bekamen die Spieler des VfB Stuttgart kaum noch etwas mit. Nach dem 2:0 (1:0)-Derbysieg ließen sich die Schwaben von ihren Anhängern lautstark feiern, die Pfiffe für die KSC-Profis auf der Gegenseite gingen im Jubel des VfB unter. Mit dem Erfolg im von zahlreichen Böller-Attacken überschatteten Hochrisikospiel holte sich Stuttgart die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga zurück. «Ein absolut verdienter Sieg», sagte Trainer Hannes Wolf. «Ich bin froh, dass wir uns nicht wieder selbst einen rein geschossen haben.»

VfB Stuttgart beendet Negativserie

Ein Doppelpack von Takuma Asano (27. Minute/61.) beendete vor 58 000 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena die Negativserie von fünf sieglosen VfB-Spielen nacheinander. Dem Tabellenletzten aus Karlsruhe droht nun angesichts von acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz mehr denn je der Absturz in die Drittklassigkeit. «Die Situation ist kompliziert, schwer und für den ein oder anderen vielleicht auch schon aussichtslos», sagte der neue KSC-Coach Marc-Patrick Meister nach seinem Debüt. «Für mich aber nicht.»

Leuchtraketen aus dem KSC-Fanblock

Zahlreiche aus dem KSC-Block abgefeuerte Leuchtraketen hätten beinahe zu einem Abbruch des Derbys geführt. Schon weit vor dem Anpfiff hatten ein paar Vermummte im KSC-Fanblock Raketen aufs Spielfeld geschossen. Dabei wäre sogar fast KSC-Keeper Dirk Orlishausen beim Aufwärmen getroffen worden. Während der Partie ging es weiter: Nachdem zum wiederholten Male ein Feuerwerkskörper auf dem Rasen gelandet war, unterbrach Schiedsrichter Christian Dingert die Partie in der 18. Minute für wenige Sekunden.

Die zweite Hälfte pfiff der Unparteiische nach erneuten Attacken dann zunächst gar nicht an. Beide Teams wurden zurück in die Kabinen gebeten, im Wiederholungsfall drohte Dingert dann sogar mit einem Spielabbruch. Erst mit rund zehn Minuten Verspätung ging es weiter. «Da wurde kein gutes Bild abgegeben. Ich habe in der Kabine mitbekommen, dass während des Einlaufens teilweise sogar unsere Spieler zur Seite springen mussten», sagte Meister. «Aber es ist unheimlich schwierig und auch falsch, diese 6000 Fans in der Kurve jetzt alle über einen Kamm zu scheren.»

Neuer KSC-Trainer bringt nicht erhoffte Wendung

Sportlich brisant war die Partie allerdings nicht. Das Karlsruher Spiel war von zahlreichen Unsicherheiten geprägt. Dass der KSC sich auch beim Debüt seines neuen Trainers kaum Chancen herausspielte, lag vor allem an den Gästen selbst. Nun müsse der KSC fünf der letzten sechs Spiele gewinnen, sagte Orlishausen.

Interessant wurde es in einer weitgehend schwachen Begegnung dann das erste Mal nach 27 Minuten. Da die Abseitsfalle des KSC alles andere als funktionierte, kam Asano frei vor Orlishausen zum Kopfball und erzielte die Führung. Dass er dringend Punkte benötigt, zeigte der KSC erst kurz vor der Pause. Einen Schuss von Hiroki Yamada (45.+1) wehrte VfB-Torhüter Mitch Langerak aber ab.

Im zweiten Durchgang ging es schleppend weiter. Den endgültigen Stoß versetzte der VfB den völlig verunsicherten Gästen dann nach gut einer Stunde: Nachdem Alexandru Maxim mit seinem Schuss aus spitzem Winkel noch an Orlishausen gescheitert war, nutzte erneut Asano den Abpraller zur Vorentscheidung.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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