Feuerwehren aus dem Enzkreis sind in Richtung Rheinland-Pfalz aufgebrochen
Hochwasserschutzzug aus dem Enzkreis aufgebrochen
Enzkreis (bea) Am Montag, 19. Juli, erklangen um 11.37 Uhr mehrere Sirenen am Kraichgau Center in Bretten. Grund dafür war der Hochwasserschutzzug des Enzkreises, den das Regierungspräsidium Karlsruhe in die Katastrophengebiete in Rheinland-Pfalz entsendet hat, sagt Kreisbrandmeister Carsten Sorg. 23 Kräfte der Feuerwehren Neuenbürg, Ötisheim, Königsbach-Stein und Keltern seien gestern Vormittag um elf Uhr mit acht Fahrzeugen von Kieselbronn zur Zwischenstation in Bruchsal aufgebrochen. Ziel des Hochwasserzuges war der Nürburgring. Dort sei der Bereitstellungsort für die Helfer der Feuerwehren.
Einsatzkräfte aus dem Enzkreis in zwei Orten im Katastrophengebiet
In der ersten Rückmeldung seiner Feuerwehrleute, die Sorg erhielt, hieß es, dass das Gebiet noch verheerend aussehen würde. Die Infrastruktur vor Ort sei stark beeinträchtigt oder überhaupt nicht mehr vorhanden. "Wir erwarten eine schlimme Situation", hatte Sorg am Montag angekündigt. Am Dienstag hatte er weitere Rückmeldungen erhalten. Drei der Einsatzkräfte aus dem Enzkreis seien in Schuld und 20 in Insul im Einsatz. Wortwörtlich habe ein Angehöriger der Wehr zu ihm gesagt: "Wenn man denkt man hat alles in seiner Feuerwehrlaufbahn gesehen, muss man erstmal dahin fahren."
Einsatzkräfte der Feuerwehr Enzkreis arbeiten im Katastrophengebiet bis zur Belastungsgrenze
Keller leer pumpen, Infrastruktur herstellen, Straßen freiräumen und die Bevölkerung unterstützen. Dies alles gehört zu den Aufgaben des Hochwasserschutzzugs. Auch eine Psychosoziale Notfallkraft (PSNK) sei Teil der Mannschaft. "Ich hoffe, dass alle gesund heimkommen." Zurück erwartet Sorg seine Feuerwehrler nach ihrem 48-stündigem Einsatz in Rheinland-Pfalz Mittwochnacht oder im Laufe des Donnerstags. "Wir haben einen zweiten Zug bereitstehen, jetzt liegt es am Land Rheinland-Pfalz weitere Kräfte anzufordern", sagt Sorg. Die Einsatzkräfte seien derzeit in einem Hotel untergebracht, in dem es zwar Strom, jedoch kein fließendes Wasser oder Abwasser gebe. "Man muss sich das vorstellen, wie in einem überdachten Zeltlager." Auch wenn die Verpflegung vor Ort gut sei, stünden seine Einsatzkräfte ständig im Matsch oder Staub und arbeiteten bis zu ihrer Belastungsgrenze. Aus diesem Grund müssten sie rechtzeitig abgelöst werden.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
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