Schwartenmagenumzug
Bewirbt sich Bretten um die Olympischen Spiele?

Den Schwartenmagenumzug begleiteten Schwartenmagen-Komitee-Vorsitzender Bernd Neuschl, Stadtvogt Thomas Lindemann und Oberbürgermeister Martin Wolff (von links).  | Foto: ger
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  • Den Schwartenmagenumzug begleiteten Schwartenmagen-Komitee-Vorsitzender Bernd Neuschl, Stadtvogt Thomas Lindemann und Oberbürgermeister Martin Wolff (von links).
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Bretten (ger) Zum „heimlichen Höhepunkt des Peter-und-Paul-Fests“ begrüßte Bernd Neuschl am Montag gegen elf Uhr alle, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatten. Unter Fanfaren- und Trommelklängen und geleitet von Mitgliedern des Musikzugs der Bürgerwehr, des Fanfarenzugs und der Stadtkapelle, allesamt leger in T-Shirts, waren mehrere Schwartenmagen herangetragen worden. Schließlich versammeln sich am Peter-und-Paul-Montag alle Kenner zum Schwartenmagenumzug in der Stadt.

Tradition nach spontanem Einfall

Die kuriose Tradition, die deftige Wurstspezialität mit Musik durch die Stadt zu tragen, geht auf einen spontanen Einfall von Sängern des Brettener Gesangvereins anno 1953 zurück. Bis 2019 war der Gesangverein Veranstalter des Umzugs, der jedes Mal in einer humoristischen Verlesung der Chronik des vergangenen Jahres mündet. Nach der Pandemie hat Neuschl zusammen mit dem "Komitee zur Erhaltung südwestdeutscher Schwartenmagenumzüge" das Wurstzepter übernommen.

Fanfarenzug übte in New York für Peter-und-Paul

Seiner Chronik schickte der Kabarettist, Autor und Präsident der Brettener Bütt, der hauptberuflich in den Beruflichen Schulen Bretten unterrichtet, vorsorglich voraus, „Was ich sage, meine ich nicht immer so.“ Neuschl erinnerte daran, dass viele Aktive des Fanfarenzugs an der Steubenparade in New York teilgenommen haben, wo sie, wie er mutmaßte, nur für Peter-und-Paul geübt hatten.

Eichamt zieht Milchautomaten aus dem Verkehr

Ein strenges Urteil ereilte die Verantwortlichen des Eichamts, die den Milchautomaten eines Brettener Landwirts aus dem Verkehr gezogen hatten. Bestimmt benutzten sie auch, so Neuschl, dreilagiges Toilettenpapier, weil sie dort von jedem Sch… drei Durchschläge bräuchten.

Viele Orte in Bretten Olympia-geeignet

„Im Gemeinderat sorgt für Spaltung die nächtliche Laternenabschaltung“, reimte Neuschl. Dass die Lichter, die nachts abgeschaltet werden, inzwischen ganz verkehrsordnungskonform mit rot-weißen Ringen ausgestattet sind, veranlasste ihn zu dem Vorschlag, noch weitere Ringe in den Farben blau, gelb, schwarz und grün zu ergänzen, damit sich Bretten für die Austragung der Olympischen Spiele bewerben könne.

Passend dazu könnten Pfarrer Harald-Mathias Maiba und die Ministranten dann vom Turm der Laurentiuskirche in die zum Schwimmbad umfunktionierte Baugrube springen und dort synchronschwimmen. In Rinklingen beim Tiernahrungshersteller Deuerer gebe es eine neue olympische Disziplin: „Gestank einatmen, ohne das Gesicht zu verziehen.“

"CDU regiert in Bretten seit der Pest"

Dem ewigen „Gemecker“ in der Stadt zum Thema Gartenschau setzte Neuschl entgegen, dass es nicht nur um Pflanzen- und Gemüsebau gehe, sondern eine Chance, die das Stadtklima im wörtlichen und übertragenen Sinne in Balance bringe.
Dass die CDU im Gemeinderat wieder die meisten Sitze errungen hatte, kommentierte Neuschl als scheidender CDU-Stadtrat, der nicht mehr zur Wahl gestanden war: „Wie in anderen Städten regiert die CDU auch in Bretten seit der Pest“, wobei aber nicht klar sei, ob die Pest nicht besser war.

Ehrenschwartenmagen für Pelikanverein

Der Ehrenschwartenmagen ging dieses Jahr an den Brettener Pelikanverein und seinen Einsatz für die Palliativstation im hiesigen Krankenhaus. Dr. Axel Huber, Oberarzt der Station, nahm die Ehrung stellvertretend entgegen und betonte, wie weise die Entscheidung gewesen sei, eine Palliativstation in Bretten einzurichten. Sei doch die wohnortnahe Versorgung Schwerstkranker mehr als sinnvoll.
Zum Schluss spielte die Stadtkapelle das Badnerlied, in das auch das Publikum stimmkräftig einstimmte, und dann gab es für alle Schwartenmagen auf Brot. Die Spenden werden dann vom Komitee aufgerundet und an den Pelikanverein übergeben.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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