Heidemarie Leins und Peter Dick erhielten das Bundesverdienstkreuz
Hohe Ehrung für zwei Brettener

Heidemarie Leins (rechts) und Peter Dick erhielten das Bundesverdienstkreuz am Bande. | Foto: bea
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Bretten (bea) Für herausragendes Engagement und den vielfältigen Einsatz für das Gemeinwohl hat der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff in der gestrigen Gemeinderatssitzung im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Diedelsheimer Ortschaftsrätin Heidemarie Leins und Peter Dick, Vorsitzender der Vereinigung Alt-Brettheim, das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Förderung des europäischen Gedankens

Leins Herzensangelegenheit sei bei all ihrem Tun die Förderung des europäischen Gedankens, sagte Wolff in seiner Laudatio. Fast 30 Jahre lang habe sie dem Gemeinderat angehört und war zudem knapp 20 Jahre lang Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Vereinigung Bretten. Fünf Jahre lang vertrat sie ihre Partei im Kreistag. In zahlreichen Arbeitskreisen und als Aufsichtsrätin habe sich Leins mit ihrem Wissen eingebracht. Weiterhin habe sie die Beschaffung des Spielmobils für die Stadt Bretten angeregt und die Sanierung und Umgestaltung der Badewelt Bretten maßgeblich vorangebracht. Leins habe dazu beigetragen, dass zukunftsweisende Vorhaben wie die Einführung der Stadtbahn Karlsruhe-Bretten als bundesweites Pilotprojekt realisiert werden konnten. Mittlerweile ist sie als Ortschaftsrätin in Diedelsheim tätig.

Hohes Engagement für Städtepartnerschaften

Ein "hohes Engagement" bringe Leins für Brettens Städtepartnerschaften und die ungarische Partnerstadt des Stadtteils Diedelsheim auf und sorge für die Lebendigkeit der Verbindungen. Weiterhin engagiere sie sich bei den jährlich stattfindenden Jugendtreffen der Städte Bretten, Longjumeau, Condeixa und Pontypool.

Stadtgeschichtliche Lücken konnten geschlossen werden

Durch ihre Verbindungen zu ehemaligen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern von Bretten sowie zu deren Angehörigen und Nachkommen hätten geschichtliche Lücken im Stadtarchiv geschlossen werden können. Seit Jahren sei Leins in mehreren Brettener Vereinen aktiv und setzte sich aktiv für die Diedelsheimer Flüchtlingshilfe ein. Leins sei ehrenamtliche Richterin am Verwaltungsgericht Karlsruhe und unterstütze das städtische Kinderferienprogramm. Sie hat zudem die Ehrennadel des Gemeindetags und Städtetags Baden-Württemberg in Bronze, Silber und Gold, die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg und die Bürgermedaille der Stadt Bretten erhalten.

Großes Unrecht benennen und gegensteuern

Perplex sei sie gewesen, als sie den Brief des Ministerpräsidenten erhalten habe, sagt Leins in ihrer Dankesrede. Ihr Großvater habe während des zweiten Weltkrieges einen Juden im Schrebergarten versteckte. „Darauf bin ich stolz, denn in dieser Gesinnung bin ich erzogen worden.“ Diese Gesinnung wolle sie weitergeben, indem sie sich sehr bemühe, das große Unrecht an der jüdischen Bevölkerung und Randgruppen zu benennen und gegenzusteuern. Sie danke allen, die sie immer wieder unterstützen würden. „Ich nehme das Verdienstkreuz am Bande mit meinem Schwerpunkt auf Dienst beziehungsweise dienen an.“

45-jähriges Engagement bei der VAB

Die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik vergibt, erhielt auch Peter Dick. Seit 1971 sei er Mitglied im Spiritualchor Karlsruhe, zwischen 2010 und 2018 sogar Vorsitzender, so Wolff. Seit fast 50 Jahren sei Dick auch beim TV 1846 Bretten aktiv. Sein Engagement bei der Vereinigung Alt-Brettheim (VAB) verfolge Dick seit über 45 Jahren, in den letzten 20 Jahren als Vorsitzender und Stadtvogt. Das Peter-und-Paul-Fest locke jährlich mehr als 100.000 Besucher nach Bretten und habe sich dadurch zum Publikumsmagneten mit wesentlichem Wiedererkennungswert für die Stadt entwickelt und genieße weit über die Region hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad. Damit zähle es neben Philipp Melanchthon zu einem der wichtigen Herausstellungsmerkmale Brettens im Sinne des Stadtmarketings. Dank dem Einsatz von Dick sei das Fest zu einem bedeutenden und attraktiven, historisch geprägten Event geworden und wurde 2014 in die deutsche UNESCO-Liste für immaterielles Kulturerbe aufgenommen.

"Er lebt uns vor, was ehrenamtliches Engagement bewirken kann"

Zudem sei Dick seit 2001 als Vizepräsident für die Arbeitsgemeinschaft historischer Kinder- und Heimatfeste Süddeutschlands in vielfältiger Weise tätig. Bereits im Jahr 1980 erhielt er die silberne VAB-Medaille, 2002 folgte die silberne Ehrennadel der Bürgerwehr Bretten und zwei Jahre später wurde er mit der Ehrennadel in Silber des Landesverbandes der Bürgerwehren Südwest sowie der goldenen Ehrennadel der Stadt Bretten ausgezeichnet. Mit seinem ausgleichenden und integrativen Wesen habe er entscheidend zum Gelingen der Peter-und-Paul-Festlichkeiten beigetragen, so Wolff. Dafür erhielt Dick 2012 die Landesehrennadel und 2014 die Bürgermedaille der Stadt Bretten. Peter Dick lebe vor, was ehrenamtliches Engagement bewirken könne, lobt der OB.

Peter-und-Paul-Fest als Gemeinschaftswerk

Freude, Überraschung und Verlegenheit hätten zu den ersten Empfindungen gezählt, die er empfunden habe, nachdem er von der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes erfahren habe, erinnert sich Dick. Dankbar sei er seiner Frau und seinen Kindern, die ihn immer während des Fests entbehren mussten. So auch für die „lieben und engagierten Menschen“ und das Gemeinschaftswerk Peter-und-Paul-Fest, bei dem er mit Gruppen, Gremien und dem Vorstand der VAB stets gut zusammengearbeitet habe. „Ohne diese Menschen und das Fest wäre ich nicht so weit gekommen.“

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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