Digitalisierung der Schulen in Bretten
727.500 Euro für Endgeräte und Präsentationslösungen beschlossen
Bretten (bea) Zwei Vergaben im Rahmen der IT- und Medienausstattung der Schulen galt es in der Gemeinderatssitzung vom 12. Mai zu bestätigen. Dies taten die Gemeinderäte einstimmig. Insgesamt gut 727.500 Euro wurden für die Lieferung von 1.030 Endgeräten und Präsentationslösungen (Beamer, Audiosystem, Dokumentenkamera und Notebook für jeden Unterrichtsraum) für die Schulen, die sich unter der Trägerschaft der Stadt Bretten befinden, veranschlagt.
Eigenanteil von 20 Prozent bleibt am Schulträger hängen
Aus den Fördertöpfen des Digitalpakts wurden der Stadt Bretten 1,94 Million Euro zugewiesen. „Das sind umgerechnet 505 Euro pro Schüler“, erläutert Amtsleiter Bernhard Feineisen. Von diesem Geld müssen 1,49 Million Euro für vorgegebene, förderfähige Dienstleistungen wie den Aufbau der digitalen Vernetzung, Arbeits- und Endgeräte, sowie Anzeige- und Interaktionsgeräte ausgegeben werden. Dennoch muss der Schulträger einen Eigenanteil von 20 Prozent übernehmen.
Zertifizierter Medienentwicklungsplan ist Voraussetzung
Doch um die Förderung zu erhalten muss für jede Schule ein zertifizierter Medienentwicklungsplan vorliegen. Inzwischen sind die Grundschulen in Ruit und Rinklingen, sowie die Pestalozzischule verkabelt und einsatzbereit. Die Verkabelung an den restlichen Grundschulen soll bis Ende der Sommerferien durchgeführt werden. Da an den Brettener Grundschulen eine digitale Infrastruktur überwiegend fehlte, wurde der Fokus in einem ersten Schritt auf diese gelegt.
Einheitliches Warenkonzept für alle Schulen
Wichtig sei der Stadt ein einheitliches Warenkonzept für alle Schulen einzuführen, sagte Feineisen. So seien Spenden von Fördervereinen weiterhin willkommen, würde jedoch nur für die Produkte verwendet, die die Stadt für die Schulen vorsehe. „Eine Linux-AG soll auch weiterhin bestehen bleiben, doch das Gros der Geräte soll einheitlich sein“, erklärte Feineisen. Im Zuge von Corona sehe man, dass Investitionen in den digitalen Ausbau der Schulen dringend notwendig seien, sagte Bürgermeister Michael Nöltner. Es wäre in den vergangenen Wochen gut gewesen, wenn bereits eine einheitliche Landeslernplattform zur Verfügung gestanden hätte, so der Bürgermeister.
Gelder für Kundendienst nach Ablauf der Garantie einplanen
Daher sei es auch gut gewesen, dass die Schulen vorrangig mit dem Glasfasernetz der BBV versorgt wurden, sagte Martin Knecht (CDU). Man sollte bereits heute schon daran denken einen entsprechenden Betrag für den Kundendienst vor dem Ende der Garantiezeit der Endgeräte in den Haushalt einzustellen, erinnerte er. Ebenfalls forderte Knecht eine transparente und faire Verteilung der Gelder mit einem Betrag pro Schüler, der die Schule besuche. Es wäre nicht gerecht, wenn Schulen benachteiligt würden, da sie bereits in den vergangenen Jahren für eine Digitalisierung gesorgt hätten, so Knecht.
Ohne PC und Internetanschluss kein Zugang zu Bildung
Dabei seien die Folgekosten das Problem für die Stadt, argumentierte Fabian Nowak (Grüne). Das Problem bei der Digitalisierung der Schulen seien die Möglichkeiten, die die Schüler zu Hause hätten, erinnerte er. Daher sollte man den Schülern die Möglichkeit geben die Tablets mit nach Hause zu nehmen, sagte Bernd Neuschl (CDU). Die Corona-Krise habe gezeigt, dass der Schüler, der keinen PC und Internetanschluss zu Hause habe, zurück bleibe und keinen Zugang zu Bildung habe. Die Lösung dieses Problems werde für die Stadt sehr kostspielig, aber für die Zukunft sehr kostbar, so Neuschl.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
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