Sicherheit
Acht Polizisten fehlen im Polizeirevier Bretten

FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung bei einem Besuch des Polizeireviers in Bretten im Sommer 2023. | Foto: Sebastian Weber

Bretten/Karlsruhe. Über 100 Polizisten fehlen in den Polizeirevieren in Karlsruhe und dem Landkreis Karlsruhe. Alleine im Polizeirevier Bretten fehlen nach den offiziellen Zahlen von Innenminister Thomas Strobl (CDU) acht Polizisten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen parlamentarischen Anfrage der beiden FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung (Wahlkreis Bretten) und Alena Fink-Trauschel (Wahlkreis Ettlingen).

„Die Einstellungsoffensive von Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) stopft auch im Jahr 2024 kaum die Löcher der Polizisten, die in Ruhestand gehen. Zudem bringt die hohe Zahl der Einstellungen nichts, wenn man sieht, wie viele Anwärter gerade die Ausbildung abbrechen. Unsere Polizisten machen außerdem viel zu viele Überstunden, die Reviere in der Region Karlsruhe sind oft unterbesetzt“, sagte FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung nach der Analyse der Zahlen.

„Zudem ergeben die Antworten auf die Anfrage das Haushaltssoll (HHS) innerhalb des Polizeipräsidiums Karlsruhe und der Polizeireviere, das „Brutto“, welches schönfärbend Köpfe zählt, sowie insbesondere die „Verstärkung“ durch Anwärter, die aber schon laut Innenministerium eine Unterstützung darstellen. Hier gibt es keine messbare Grundlage für diese Entscheidung, wer unterstützt und wer nicht; die Zahlen werden gefühlt dadurch nur wieder wie in anderen Teilen von Baden-Württemberg aufgehübscht“, betont Jung.

Infolgedessen gleichen die FDP-Landtagsabgeordneten Jung und Fink-Trauschel in der Analyse das HHS und die Zahlen „Netto“ ab - und rechnen zudem die Anwärter heraus. So kommt man zu folgenden Rechnungen am Beispiel des Polizeireviers Karlsruhe-Durlach:
HHS: 103
Netto: 94,3 minus 3 Anwärter = Netto Neu 91,3
Nur 88,6 Prozent der Stellen sind im Polizeirevier Karlsruhe-Durlach besetzt. Es fehlen dort 12 Polizisten.

Weitere Zahlen dementsprechend:

Polizeirevier KA-Marktplatz:
HHS: 119
Netto Neu: 106,6
89,5 %, es fehlen 12 Polizisten.

Polizeirevier KA Südweststadt:
HHS: 107
Netto Neu: 92,9
86,8 %, es fehlen 14 Polizisten.

Polizeirevier Karlsruhe-West
HHS: 129
Netto Neu: 108
83,7 %, es fehlen 21 Polizisten.

Polizeirevier Ettlingen:
HHS: 96
Netto Neu: 87,3
90,9 %, es fehlen 9 Polizisten.

Polizeirevier KA-Waldstadt:
HHS: 89
Netto Neu: 77,7
87,3 %, es fehlen 11 Polizisten.

Polizeirevier Bad Schönborn:
HHS: 57
Netto Neu: 56,4
98,9 %, es fehlt 1 Polizist.

Polizeirevier Bretten:
HHS: 57
Netto Neu: 49
85,9 %, es fehlen 8 Polizisten.

Polizeirevier Bruchsal
HHS: 79
Netto Neu: 69,7
88,2 %, es fehlen 9 Polizisten.

Polizeirevier Philippsburg:
HHS: 60
Netto Neu: 55,4
92,3 %, es fehlen 5 Polizisten.

Insgesamt
Polizeipräsidium Karlsruhe Reviere:
HHS: 896
Netto Neu: 794,2
88,6 %, es fehlen 102 Polizistinnen und Polizisten in den Revieren des PP Karlsruhe.

„Außerdem sind viele Polizeireviere in einem sehr schlechten Zustand, wenn man nur an Karlsruhe-Waldstadt, Bruchsal und Bretten denkt, die für den Norden des Landkreises Karlsruhe eine wichtige Bedeutung haben“, mahnt FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung. „Zusammen mit meiner FDP-Landtagskollegin Alena Fink-Trauschel kann ich durch die aktuellen Zahlen zur Personalstärke innerhalb des Polizeipräsidiums Karlsruhe nun im Details nachweisen, dass auf den Polizeirevieren in der Region über 100 Polizistinnen und Polizisten fehlen."

Christian Jung sagt weiter: "Die Zahlen des Innenministeriums holen die unschöne Wahrheit ans Licht, dass Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) mit aller Macht in den vergangenen Wochen verstecken wollte, dass die Polizei in Baden-Württemberg, aber ebenso in der Stadt Karlsruhe und dem Landkreis Karlsruhe, ein echtes Personalproblem hat. Damit spielt Strobl jeden Tag auch mit der Sicherheit der Menschen. Denn wegen der tatsächlich fehlenden Polizisten können weniger Streifen auf den Karlsruher Straßen und im Landkreis Karlsruhe eingesetzt werden. Das darf kein Dauerzustand bleiben! Minister Strobl muss sofort alle Hebel in Bewegung setzen, um diesem Zustand entgegenzuwirken. Schließlich fehlen nach Mitteilung der Polizeigewerkschaften insgesamt rund 7000 Polizisten in Baden-Württemberg.“

Autor:

Freie Demokraten FDP / Region Bretten aus Bretten

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