ÖPNV
Ausfall der RE-Linie Karlsruhe-Heidelberg hat ein Nachspiel

FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung setzt sich für einen besseren ÖPNV nicht nur in Nordbaden ein. | Foto: Sebastian Weber

Für FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung ist es fraglich, ob neuer ÖPNV-Fahrplan für Busse und Bahnen in Nordbaden wirklich reibungslos funktioniert

Bretten/Bruchsal/Heidelberg/Karlsruhe. Die plötzliche Einstellung der Regional-Express-Linie (RE 73) von Karlsruhe über Bruchsal nach Heidelberg seit Mitte November 2023 bis zum Jahresende hat ein Nachspiel. „Ich halte es für völlig unverantwortlich, dass das Stuttgarter Verkehrsministerium und die Bahn nicht sofort zwischen Karlsruhe, Bruchsal und Heidelberg die Fernverkehrszüge für die Pendler freigegeben haben. Es reicht nicht, wenn Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann nun kurz vor Weihnachten erklärt, dass man eine Öffnung des Fernverkehrs diskutiere“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Christian Jung (Landkreis Karlsruhe) am Montag (11. Dezember 2023).

Für den FDP-Politiker ist es fraglich, ob die gerade bekannt gegebenen Fahrplan-Änderungen, die auch zu Verbesserungen des Angebots führen sollen, wirklich so operativ umgesetzt werden können. „Das Wichtigste bei Bussen und Bahnen ist die tägliche Qualität. Wenn aber der über Jahrzehnte bestehende Regionalexpress von Stuttgart über Mühlacker, Bretten und Bruchsal nach Heidelberg wie vor zwei Jahren für den Regionalexpress von Karlsruhe über Bruchsal nach Heidelberg geopfert wird und nun gerade dieser nicht mehr fährt, ist niemandem geholfen. Dies sei auch für die Pendler aus dem Raum Mühlacker und Bretten eine absolute Katastrophe. „Diese verlieren gerade, wenn sie überhaupt noch in Richtung Heidelberg/Mannheim die Bahn nehmen, jede Woche mindestens vier bis fünf Stunden durch nicht funktionierende Umstiege oder völlig überfüllte Züge“, sagte Christian Jung. In diesem Zusammenhang seien auch die Halte-Einschränkungen in Bretten-Bauerbach zu sehen, die man der Bevölkerung nicht vorab transparent mitgeteilt habe.

Nach Mitteilung von Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann auf eine Landtags-Anfrage der FDP hat sich alleine die Zahl der Pendler und Reisenden zwischen Karlsruhe und Heidelberg gegenüber 2019 an Werktagen um rund 18 Prozent gesteigert. An Wochenenden hat sich die Zahl der ÖPNV-Benutzer mit 85 Prozent sogar mehr fast verdoppelt. „Die Zahlen zeigen, dass man alles dafür hätte tun müssen, die Kapazitäten hier nicht zu verlieren und ebenso den Fernverkehr der Bahn auf der Strecke zu aktivieren. Mir ist es schleierhaft, warum die Grünen und ihre beiden wichtigsten Politikerinnen im Norden des Landkreises Karlsruhe, die Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz und die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (beide Bündnis 90/Die Grünen) nicht diesem Thema angenommen haben.“ Für Christian Jung ist es deshalb mehr denn je notwendig, dass die zuständige Landesregierung dafür sorgt, dass Busse und Bahnen, die im Fahrplan stehen, auch zuverlässig fahren.

Nach Auskunft von Landesverkehrsminister Winfried Hermann MdL (Bündnis 90/Die Grünen) - als Vertreter des zuständigen Aufgabenträgers für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) - werden in der Gegenwart wegen fehlendem Personal und nicht mit stark erhöhten Krankenständen folgende Fahrplanausdünnungen im Regierungsbezirk Karlsruhe begründet:

13.11.2023-31.12.2023: DB Regio Mitte, Regionalexpress RE Heidelberg-Karlsruhe;

10.12.2023-22.01.2024: DB Regio Mitte, Regionalexpress/S-Bahn Heidelberg – Meckesheim – Aglasterhausen/Sinsheim/Bad Rappenau;

8.1.2024-8.6.2024: AVG,
Ubstadt Ort - Odenheim,
Karlsruhe - Knielingen, sowie
Einzel- und Verstärkerleistungen auf folgenden Strecken:
Ittersbach - Karlsruhe,
Ubstadt Ort - Menzingen,
Bretten Stadtmitte - Flehingen,
Heilbronn - Weinsberg,
Einzelleistungen im Stadtgebiet von Karlsruhe, Freudenstadt und Bad Wildbad.

Autor:

Freie Demokraten FDP / Region Bretten aus Bretten

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