Spatenstich für Programm "Bahnhof der Zukunft"
Bahnhof Bretten soll bis 2024 barrierefrei werden

Der Spatenstich in Bretten besiegelt auch den Auftakt des Programms "Bahnhof der Zukunft" der Deutschen Bahn. | Foto: kuna
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Bretten (kuna) Der Bahnhof in Bretten soll bis 2024 barrierefrei werden. Der Spatenstich am Donnerstag, 11. Mai, besiegelte zugleich den Auftakt des Modernisierungsprogramms „Bahnhof der Zukunft“ der Deutschen Bahn. Denn nach Bretten folgen bis 2029 weitere 50 Bahnhöfe in Baden-Württemberg, die im Sinne der Barrierefreiheit erneuert werden sollen. Für die feierliche Zeremonie fanden sich neben Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg, und Michael Groh, Leiter des Regionalbereiches Südwest der DB Station & Service, viele Vertreter der Stadt Bretten, der Deutschen Bahn, des Landkreises Karlsruhe sowie die Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz (Grüne) und Ansgar Mayr (CDU) ein.

Barrierefreiheit und gestalterische Aufwertung

Mit einer Bauzeit von etwa einem Jahr erhält der Brettener „Bahnhof der Zukunft“ drei Aufzüge, die an den Gleisen 1, 2/3 und 5/6 installiert werden. Darüber hinaus sollen Stufenmarkierungen, Brailleschrift-Schilder und ein taktiles Bodenleitsystem die Barrierefreiheit komplettieren. Das Modernisierungsprogramm berücksichtigt darüber hinaus eine gestalterische Aufwertung der Unterführung. Ab Mitte 2024 soll die Sanierung voraussichtlich abgeschlossen sein.

Modernisierung von 51 Bahnhöfen

Wie Michael Groh von der DB Station & Service erklärte, habe es zwischen den Städten Bretten und Metzingen ein „heißes Kopf-an-Kopf-Rennen“ darum gegeben, an welchem Bahnhof der Startschuss für das Modernisierungsprogramm fallen würde. Bereits im Juni 2020 sei die Umgestaltung von 51 Bahnhöfen in Baden-Württemberg zwischen der Deutschen Bahn und der Landesregierung vertraglich geregelt worden. Insgesamt würden dafür nun Kosten von 430 Millionen Euro anfallen, die gemeinsam vom Land, der Deutschen Bahn und den Kommunen getragen werden.

Kosten in Bretten bei rund 4,8 Millionen Euro

In Bretten belaufen sich die Kosten laut Groh auf rund 4,8 Millionen Euro. Den größten Anteil trage dabei die Deutsche Bahn mit rund 2,8 Millionen Euro sowie das Land mit rund einer Million Euro. Die Stadt Bretten habe 950.000 Euro investiert. „In Bretten wird nicht viel diskutiert, sondern viel gemacht“, bekundete Groh und meinte, er freue sich darauf, das Bändchen für den neu gestalteten Bahnhof in einem Jahr durchzuschneiden.

"Großer Arbeitsauftrag" für das Land

Von dem modernisierten Bahnhof würden nicht nur Fahrgäste mit Rollstuhl, sondern auch Menschen mit schwerem Gepäck, Fahrrad oder Kinderwagen profitieren, ist sich Staatssekretärin Elke Zimmer sicher. Sie sprach von einem „großen Arbeitsauftrag“ für das Land, denn immerhin würde es in Baden-Württemberg rund 700 Bahnhöfe geben, von denen allerdings nur jeder zweite vollkommen barrierefrei sei.

Drei Module bis zum "Bahnhof der Zukunft"

Das Modernisierungsprogramm „Bahnhof der Zukunft“ erstrecke sich auf drei Module, wobei die Module zwei und drei über das Regierungspräsidium abgewickelt werden, so Zimmer. Diese würden dann über den barrierefreien Umbau der Bahnsteige hinausgehen und die Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen unterstützen, zum Beispiel durch Ladestationen, Bushaltestellen oder Park & Ride-Anlagen.

Mehr als 1.000 Reisende pro Tag

„Stück für Stück geht was vorwärts“, freute sich auch der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff, der den Bahnhof als die „Visitenkarte einer Stadt“ bezeichnete. „Für viele Menschen ist dieser Ort der erste Eindruck, den sie von Bretten bekommen“, so Wolff. Denn immerhin würden mehr als 1.000 Reisende jeden Tag den Bahnhof passieren. Der Blick von Wolff richtete sich aber auch in Richtung Gartenschau, die 2031 in Bretten veranstaltet werden soll und dann für viele Gäste den ersten Kontakt mit der Melanchthonstadt darstellen würde.

Lang verfolgtes Ziel von OB Wolff

Die Barrierefreiheit des Bahnhofes sei für ihn schon bei Amtsantritt im Jahr 2010 eines seiner Ziele gewesen, erinnerte Wolff. Für die Modernisierung sei die Stadt zudem in Vorleistung getreten und habe so bereits eine fertige Planung vorlegen können, als das Programm "Bahnhof der Zukunft" aufgelegt wurde. Erfreut zeigte sich das Stadthaupt auch darüber, dass der finanzielle Beitrag von Bretten mit den Planungskosten bereits abgegolten sei.

"Stolz auf unser Mobilitätskonzept"

Der moderne und barrierefreie Bahnhof werde Bretten „schöner und noch lebenswerter machen“, war Wolff sich sicher und fügte – mit Blick auf die fehlende WC-Anlage –hinzu: „Vielleicht kriegen wir auch das mit der Toilette noch hin.“ Darüber hinaus sei die Sanierung auch ein wichtiger Schritt für das Mobilitätskonzept und die Klimaschutzstrategie von Bretten. Dabei verwies Wolff auf die bereits vorhandenen Maßnahmen, die das Rendezvous-System am Busbahnhof und den regiomove-Port sowie das Carsharing-Angebot umfassen. Auch Leihfahrräder konnte Wolff sich zur Erweiterung dieses Konzepts vorstellen und erklärte: „Auf unser Mobilitätskonzept sind wir in Bretten sehr stolz.“

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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