Nachfragebündelung erfolgreich
Bauerbach, Büchig und Neibsheim erreichen Glasfaserausbau-Quote
Bretten/Region (hk) In den vergangenen Jahren hat die Breitbandversorgung (BBV) Rhein-Neckar den Glasfaserausbau in der Kernstadt Bretten sowie in den meisten Stadtteilen der Melanchthonstadt durchgeführt. In den Stadtteilen Bauerbach, Büchig und Neibsheim war der Breitbandversorger an einem solchen Projekt jedoch nicht interessiert. Ende 2024 könnten die drei nördlichen Stadtteile von einem Anschluss an die Datenautobahn über Glasfaser profitieren – so zumindest lautete die Ankündigung von Tim Bozarslan, Senior Manager Kommunale Kooperation bei der Deutschen Glasfaser, bei einer Gemeinderatssitzung zu Beginn dieses Jahres (wir berichteten). Das Unternehmen beabsichtigt, sowohl Wohngebiete als auch Gewerbegebiete mit Glasfaser bis ins Gebäude anzuschließen. Voraussetzung war jedoch, dass sich im Rahmen der Nachfragebündelung, also der Vorvermarktung, mindestens 33 Prozent der Anschlussnehmer für die Glasfaser entscheiden. Dass dieses Ziel erreicht werden konnte, zeigt der aktuelle Stand der laufenden Nachfragebündelung in den nördlichen Stadtteilen Brettens, wie die Deutsche Glasfaser-Pressesprecherin Diana Stiebe nun auf Nachfrage bekannt gibt.
Frist läuft am 9. September ab
Mit einer derzeitigen Quote von rund 47 Prozent der möglichen Haushalte in Bauerbach, Büchig und Neibsheim sei das Ziel in den nördlichen Stadtteilen bereits erreicht. Somit wurde die wichtige 33-Prozent-Marke, die für die Umsetzung des Vorhabens als Meilenstein galt, geknackt. Bis zum 9. September haben die Bauerbacher, Büchiger und Neibsheimer noch die Möglichkeit, sich für einen Glasfaseranschluss zu den angebotenen Konditionen zu entscheiden. Eine Verlängerung der Nachfragebündelung sei, „da die 33 Prozent erreicht und sogar überschritten wurden“, so Stiebe, nicht vorgesehen. Die Ergebnisse der Bündelungsphase würden allen, die sich für einen Glasfaseranschluss entschieden haben, in den kommenden Tagen per E-Mail mitgeteilt werden, so die Pressesprecherin weiter. Auch Mieter hätten die Möglichkeit, einen Glasfaseranschluss zu bekommen, wobei der Eigentümer des Objekts jedoch zustimmen muss, erklärt Stiebe.
"Für immense Mitwirkungsbereitschaft danken"
Auch in Oberderdingen und Walzbachtal schreitet der Ausbau voran. Dort haben sich laut Stiebe rund 43 Prozent der möglichen Haushalte für den Glasfaseranschluss entschieden. Dort würden gerade die Ausschreibungen für einen Baupartner laufen. Die Deutsche Glasfaser geht auch in Gondelsheim in die Ausbauplanung: Mehr als 38 Prozent der Bürger hätten sich dort für einen Glasfaseranschluss entschieden und während der Nachfragebündelung Verträge mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen, teilt die Gemeinde mit. Damit hat auch Gondelsheim die erforderliche Quote für den Glasfaserausbau erreicht. "Wir freuen uns sehr über das Ergebnis und danken den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Interesse", sagt Boris Schulcz, Projektleiter von der Deutschen Glasfaser.
"Auch ich möchte mich bei den Gondelsheimer Bürgerinnen und Bürger für ihre immense Mitwirkungsbereitschaft herzlich bedanken", sagt Bürgermeister Markus Rupp.
Hauptverteiler ist das erste sichtbare Zeichen für Ausbau
Rupp ergänzt: „Ich sehe ja bekanntlich den Glasfaserausbau als äußerst wichtigen Bestandteil unserer kommunalen Daseinsvorsorge.“ Mit der erfolgreichen Nachfragebündelung könne der Ausbau des Glasfasernetzes in Gondelsheim nun starten. Die Deutsche Glasfaser werde zunächst mit der Planung der Bauarbeiten beginnen – von der Festlegung des Standorts für den Glasfaserhauptverteiler bis zur Vorbereitung der Tiefbauarbeiten. Der Hauptverteiler bildet das Zentrum des Glasfasernetzes im Ort und ist dann eines der ersten sichtbaren Zeichen des Ausbaus. Anschließend beginnt der Baupartner von Deutsche Glasfaser mit den Tiefbauarbeiten und verlegt vom Hauptverteiler aus die FTTH-Glasfaserleitungen („Fiber To The Home“ – Glasfaser bis ins Haus).
Infomobil auf Rathausplatz schließt
Bis zum 8. September könnten noch weitere Verträge zu den vergünstigten Konditionen abgeschlossen werden. „Beim digitalen Umbau in Deutschland kommen wir an einer flächendeckenden Breitbandversorgung nicht vorbei. Im ländlichen Raum ist sie wesentlich, damit dieser all seine Vorzüge in der Lebensqualität erhalten und entfalten kann“, meint Deutsche Glasfaser-Projektleiter Schulcz. Mit dem Ende der Nachfragebündelung würde auch das Infomobil auf dem Rathausplatz in Gondelsheim geschlossen werden, so die Gemeindeverwaltung.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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