Gesamtkosten in Höhe von 40.000 Euro
Gemeinderat stimmt Teilerneuerung der Alten Poststraße zu
Bretten (hk) In der jüngsten Sitzung des Brettener Gemeinderates stand auch die Sanierung des Feldwegs „Alte Poststraße“ auf der Tagesordnung. Als Verbindung zwischen Bretten-Diedelsheim und Gondelsheim ist sie insbesondere für radfahrende Pendler, die sie regelmäßig nutzen, wichtig. „Der aktuelle Zustand der Strecke spiegelt nicht die Wichtigkeit wider, die sie hat“, sagte Bauamtsleiter Fabian Dickemann. Deshalb habe das Bauamt verschiedene Optionen zur Sanierung des Feldwegs, der sowohl auf Brettener als auch Gondelsheimer Gemarkung liegt, untersucht. Eine der vorgeschlagenen Varianten wäre der Bau eines vollständig neuen Radwegs entlang der Saalbach. Je nach Belag würde diese Variante entweder insgesamt 814.000 oder 1.029.000 Euro kosten, wobei die Stadt Bretten einen Anteil von 223.000 Euro beziehungsweise 368.000 Euro zu tragen hätte. Eine andere Möglichkeit wäre die Ertüchtigung der Alten Poststraße für den Alltagsradverkehr. Diese Variante würde wesentlich weniger kosten, nämlich etwa 240.000 Euro. Unter Berücksichtigung eines Zuschusses des Landes in Höhe von 80.000 Euro würde sich der kommunale Anteil der beiden Gemeinden auf insgesamt 160.000 Euro belaufen. Davon würde die Stadt Bretten 72.500 Euro und die Gemeinde Gondelsheim 87.500 Euro tragen. Eine weitere mögliche Variante, die jedoch laut Dickemann „nicht wirklich alltagstauglich“ ist, wäre die Sanierung des Feldweges westlich der Bundesstraße 35, die insgesamt 245.000 Euro kosten würde. Der Anteil der Stadt Bretten an dieser Variante läge bei 73.000 Euro.
„Wer die Topografie vor Ort kennt, weiß, von welcher Gemarkung das Wasser kommt“
Eine Teilerneuerung, die Dickemann schließlich noch ins Spiel brachte, bezieht sich auf den Bereich der Gemarkungsgrenze. Dort bildet sich bei Regen eine große Pfütze, von der sieben der insgesamt 313 Quadratmeter auf Brettener Gemarkung liegen. Diese Variante sieht eine Sanierung eines 200 Meter langen Abschnitts vor, wovon 50 Meter auf Brettener Gemarkung und 150 Meter auf Gondelsheimer Gemarkung liegen. Die Gesamtkosten für diese Teilerneuerung im Bereich der Gemarkungsgrenze betragen 40.000 Euro. „Wer die Topografie vor Ort kennt, weiß, von welcher Gemarkung das Wasser kommt“, sagte Dickemann und verwies darauf, dass das Wasser, das die Pfütze bildet, hauptsächlich von Brettener Gemarkung komme. Daher sei man sich der Verantwortung an dieser Stelle bewusst. Die Verwaltung schlug dem Gemeinderat aus diesem Grund eine hälftige Kostentragung vor. Damit waren die Stadträte einstimmig einverstanden.
Verwaltung muss sich noch mit Gondelsheim einigen
Bernd Diernberger von der Freien Wählervereinigung brachte zum Ausdruck, dass er es für „notwendig und sinnvoll“ halte, diese Maßnahme durchzuführen. Otto Mansdörfer von den Grünen sah den Vorschlag als „großzügig“ gegenüber der Nachbargemeinde Gondelsheim an. Als Grüne-Fraktion werde man sich bemühen, die Meinungsbildung in Gondelsheim dahingehend zu bewegen, dass die Kosten geteilt werden. Auch Jörg Biermann von den „aktiven“ begrüßte diesen Vorschlag, den er für einen "guten Schritt in die richtige Richtung hält." Bevor es soweit ist, dass die Maßnahme in diesem Jahr durchgeführt wird, muss sich die Verwaltung aber noch mit der Gemeinde Gondelsheim abstimmen.
„Fenster in die Vergangenheit“
Vor dem Einstieg in die Tagesordnung hatten Bürger noch die Gelegenheit, sich mit ihren Fragen und Anregungen an die Stadtverwaltung und an die Gemeinderäte zu wenden. Alexandra Grenzhäuser vom Verein „Lasso“ bat darum, das Wasserrad der Mühle im Brettener Stadtteil Neibsheim zu erhalten. Hierzu schlug sie vor, einen Teil des Wasserrades in eine Kammer einzubauen. Von oben würde die Kammer mit einer Panzerglasscheibe abgedeckt werden. „Es würde der Anschein entstehen, man schaue auf einen Ausschnitt des kompletten, originalen Wasserrades. So entstünde im Boden ein Fenster in die Vergangenheit“, beschrieb Grenzhäuser ihre Idee. Der Investor habe bei der letzten Ortschaftsratsitzung vorgeschlagen, dass es beim Abriss des Gebäudes einen Stopp geben werde – für die Möglichkeit, den Rest des Rades zu bergen. Der Brettener Diplom-Ingenieur Werner Reinacher trug seine Vorstellungen zur Gestaltung des Sporgassenareals vor. Unter anderem legte er dar, dass der rege Durchgangsverkehr andere Wohnformen erfordere, als bisher geplant. Jutta Biehl-Herzfeld von der ADFC-Ortsgruppe Bretten regte für die Sporgassenbebauung eine barrierefreie Bushaltestelle mit Witterungsschutz an, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Sporgasse ein Knotenpunkt der verschiedenen Mobilitätsformen sei. Außerdem schlug sie 2,5 Meter breite Fußwege über die gesamte Länge der Sporgasse und gut sichtbare Fahrradabstellplätze vor.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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