Seeburger legt neue Details zu „Baupaket“ vor
Hotel mit „Panorama-Aufzug“ – Fertigstellung im Frühjahr 2022
Bretten (hk) Im September 2017 hatte das weltweit agierende Brettener Software-Unternehmen Seeburger AG mit der Ankündigung, im neuen Jahrzehnt eine Büroerweiterung, ein Parkhaus und einen Hotelneubau realisieren zu wollen, für einen Paukenschlag im Gemeinderat gesorgt (wir berichteten hier, hier und hier). Nach einleitenden Worten von Unternehmensgründer Bernd Seeburger hat am gestrigen Dienstagabend Joachim Zabel vom Bauunternehmen Ed. Züblin AG, das für das millionenschwere Baupaket als Generalunternehmer verantwortlich zeichnet, dem Rat neue Einzelheiten zum Projekt dargelegt. Wie schon vor zwei Jahren brachte der Rat fraktionsübergreifend seine volle Zustimmung zum Ausdruck und lobte die Planer vor allem für ihre Detailtiefe. „Seit damals ist alles sehr gereift, ausgefeilt und gestalterisch nochmal angeschärft worden“, lobte Grünen-Sprecher Otto Mansdörfer. Der „sportlichen Zeitschiene“ (Aaron Treut, CDU) entsprechend sollen die Büroerweiterung und das Parkhaus im Sommer 2021 und das Hotel im Frühjahr 2022 fertiggestellt werden.
Büros für Start-Up-Unternehmen
Mit circa 4.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, verteilt auf ein Erdgeschoss und drei Obergeschosse, sollen die bisherigen Büro-Räumlichkeiten um etwa zwei Drittel erweitert werden. Dadurch würden, laut Zabel, 160 Arbeitsplätze entstehen. Die Büroerweiterung mit eigener Adresse und Zugang soll nicht nur der Seeburger AG zugute kommen. Auch Start-Up-Unternehmen, die ein adäquates Arbeitsumfeld suchen, sollen hier fündig werden. „Auch diese Unternehmen tragen zur Gewerbesteuer bei und das unterstützen wir sehr“, betonte Stadrat Bernhard Brenner (Freie Wählervereinigung). Insgesamt soll das Ensemble aus Büroerweiterung und dem bestehenden Bau „wie aus einem Guss wirken“, erklärte Zabel. Daher habe man sich für ein stimmiges Gesamtbild bei der geplanten Architektur sehr stark an dem jetzigen Bürogebäude orientiert.
96 Pkw-Stellplätze vor dem Hotel
Das Parkhaus mit circa 7.000 Quadratmetern soll über circa 240 Stellplätze – acht davon mit einer E-Ladestation – verfügen. Bei Bedarf könne die Anzahl der Ladestationen sogar erweitert werden. Ergänzt werden diese durch 96 Pkw-Stellplätze vor dem Hotel, zwei davon mit E-Ladestation, sowie durch 18 gesicherte Fahrradabstellplätze mit E-Lademöglichkeit. Zusätzlich zum Parkhaus soll es weitere Fahrradabstellplätze in den Außenanlagen geben. „Vielleicht wäre es noch möglich, das Parkhaus an den Fassaden zu begrünen“, schlug Brenner vor. Zwischen Parkhaus und Büroräumen können Mitarbeiter künftig einen Zwischenstopp in den firmeneigenen Duschen einlegen. Diese Bemühungen für die Zufriedenheit der Mitarbeiter fanden großen Anklang: „Wenn man Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Duschen anbietet, bevor sie an ihren Arbeitsplatz kommen – das trägt dazu bei, dass die Arbeitsplätze sehr attraktiv werden“, war sich Stadtrat Brenner sicher.
Autonomer Gastronomiebereich auch für Nicht-Hotelgäste
Das Hotel mit 9.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche setzt sich zusammen aus Foyer, Wellnessbereich, Veranstaltungs- und Tagungsräumen, Gastronomie im Erdgeschoss, vier Zimmergeschossen mit insgesamt 128 Zimmern und 256 Betten sowie dem fünften Obergeschoss für Veranstaltungen und Gastronomie. Die maximal mögliche Belegungszahl in den Veranstaltungs- und Gastrobereichen ist auf 1.050 Personen begrenzt, wobei sich 250 Personen im Erdgeschoss und 800 Personen im fünften Obergeschoss aufhalten können. Auf der Terrasse des Bistros im Erdgeschoss sollen auf Wunsch von Bernd Seeburger sogenannte „Sonnenschirm-Bäume“ im Sommer als Schattenspender dienen. Das Highlight am Hotel dürfte allerdings der „Panorama-Aufzug“ entlang der Außenfassade zur Gastronomie (Restaurant und Bar) im fünften Obergeschoss sein. Dazu äußerte sich Jörg Biermann von den aktiven positiv: „Der Gastronomiebereich ist so geplant, dass er auch autonom laufen kann“, stellte er fest. Dem entgegnete Zabel, dass darauf ein großes Augenmerk gelegt worden sei, damit das gastronomische Angebot auch für Nicht-Hotelgäste attraktiv sei. „Die größte Hürde ist, wenn man an der Rezeption vorbeilaufen muss. Und das wollten wir ganz gezielt vermeiden“, so Zabel. Den Hotelgästen vorbehalten sei jedoch der Wellness-Bereich.
Straße hinter der Seeburger AG wird ausgebaut
Im Zuge der Baumaßnahmen wird durch die Stadt Bretten zusätzlich die Straße hinter der Seeburger AG ausgebaut, um so auch eine zweite Zufahrtsmöglichkeit zur Rechbergklinik (zum Beispiel bei Hochwasser) über den Hotelparkplatz zu schaffen. Stadtrat Edgar Schlotterbeck (SPD) wollte noch wissen, von wem das Hotel betrieben wird. Hierzu äußerte sich Bernd Seeburger persönlich: Es werde eine Hotelgesellschaft mit „verantwortlichen Führungskräften“ gegründet, die den Betrieb wahrnehmen. Nach der „ausführlichen Vorstellung“ stellte Stadtrat Brenner zufrieden fest: „Wenn das Hotel einmal fertig ist, kann ich mich nun mit geschlossenen Augen darin fortbewegen.“
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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