Neues Altenpflegeheim soll 2025 eröffnen
Laurentius-Altbau ist bald Geschichte

Diese Visualisierungen zeigen den derzeitigen Stand der Planung. Laut Investor können sich an der Fassadengestaltung noch Änderungen ergeben, beispielsweise durch technische Komponenten wie Module für Photovoltaik und Materialwahlen. | Foto: gmp Architekten, Hamburg
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  • Diese Visualisierungen zeigen den derzeitigen Stand der Planung. Laut Investor können sich an der Fassadengestaltung noch Änderungen ergeben, beispielsweise durch technische Komponenten wie Module für Photovoltaik und Materialwahlen.
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Bretten (hk) Eine Zukunft für das seit rund dreieinhalb Jahren leer stehende Altenpflegeheim Sankt Laurentius in Bretten ist nach der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in greifbare Nähe gerückt. In der öffentlichen Sitzung am Dienstagabend stand die Vorstellung des aktuellen Sachstandes sowie die Zustimmung zum Abschluss einer Abbruchvereinbarung mit dem Investor, der CURA / Maternus Kliniken AG, auf der Tagesordnung. Der Gemeinderat folgte mehrheitlich der Empfehlung der Verwaltung und stimmte der Abbruchvereinbarung für die Immobilie in der Apothekergasse 6 zu. Der Investor, Grundstückseigentümer und Betreiber des neuen Heims zugleich, will nach Angaben der Amtsleiterin für Stadtentwicklung und Baurecht, Cornelia Hausner, nach den Sommerferien mit dem Abriss des Gebäudes beginnen. Dieser soll bis Ende des Jahres vollständig abgeschlossen sein. Ab Oktober 2023 soll dann mit dem Bau eines neuen Pflegeheims mit betreutem Wohnen begonnen werden – die Inbetriebnahme des Neubaus ist für Oktober 2025 geplant. Für das neue Pflegeheim läuft laut den Sitzungsunterlagen seit September 2021 ein Änderungsverfahren des Bebauungsplans "Östlicher Promenadenweg", in dessen Geltungsbereich sich die Liegenschaft Apothekergasse 6 befindet. Mit dem aktuellen Bebauungsplanänderungsverfahren sollen die Bebauungsmöglichkeiten auf dem Grundstück des ehemaligen Altenheims erweitert werden. Der Gemeinderat wird in seiner öffentlichen Sitzung am heutigen 27. Juli über den überarbeiteten Entwurf der Bebauungsplanänderung beraten und entscheiden.

78 Einzelpflegezimmer über drei Geschosse

Die aktuelle Planung sieht ein unterkellertes Gebäude mit begrüntem Flachdach vor. Im Erdgeschoss soll eine Tagespflege untergebracht werden. Außerdem sind dort Aufenthalts- und Begegnungsräume in Form von Foyer, Café, Kapelle und Speisesaal geplant. Darüber hinaus ist eine Wohnung mit vier Schwesternzimmern für Ordensschwestern vorgesehen. "Die alten Fenster der jetzigen Kapelle sollen gesichert und erhalten werden", erklärte Hausner. Man denke über einen Einbau der alten Fenster in die neue Kapelle nach. Auch ein Relief von Maria mit Kind am Bestandsgebäude soll bestehen bleiben. Geplant sind 78 Einzelpflegezimmer, die sich über drei Geschosse verteilen. Bei Bedarf könnten zwei benachbarte Zimmer verbunden werden. Im Staffelgeschoss sind neun Wohnungen für betreutes Wohnen vorgesehen. Die Frage, ob diese Einheiten erworben werden können, verneinte Hausner. Im Untergeschoss ist neben Umkleideräumen für das Personal, Kellerräumen, Lagerflächen und Räumen für Haustechnik und Wäscherei auch der Einbau einer Vollküche geplant. Das vom Investor beauftragte Architekturbüro ist gmp International aus Hamburg.

Zuschuss für Abriss ist an Neubau gekoppelt

Die Abrissmaßnahme liegt innerhalb der Grenzen des Sanierungsgebiets "Altstadt III" und ist, laut Frank Bohmüller, Leiter des Amts für Liegenschaften, förderfähig. Die Förderung zur Umsetzung der privaten Abbruchmaßnahme sei vom neuen Eigentümer des Gebäudes beantragt worden. Ersten Kostenannahmen des vom Eigentümer beauftragten Architekten sowie eines Fachgutachters zufolge, sollten sich die Gebäuderückbaukosten auf rund 900.000 Euro belaufen. Davon 60 Prozent – der Handlungsrichtlinie für die Förderung von privaten Maßnahmen entsprechend – ergibt einen Zuschuss in Höhe von 540.000 Euro. Dieser ist bereits im Haushalt 2022 enthalten. Der Zuschuss für den Abriss ist an den Neubau der Pflegeeinrichtung gekoppelt und es besteht eine Rückzahlungsverpflichtung, wenn der Neubau nicht realisiert wird, erklärte Bohmüller. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" würde die Stadt Bretten 60 Prozent des Zuschusses erstattet bekommen, so dass sich der rein städtische Finanzierungsanteil auf 216.000 Euro belaufen würde. Weil der Gebäuderückbau einer aktuellen Kostenaufstellung zufolge inzwischen aber 1,4 Millionen Euro kosten soll, schlug die Verwaltung vor, in der Zuschussvereinbarung festzuhalten, dass es sich bei den 540.000 Euro um einen Höchstbetrag handele und eine weitere Förderung nicht gewährt werden kann.

Gutes Baustellenmanagement gefordert

"aktiven"-Stadtrat Jörg Biermann bedankte sich für das Engagement des Investors auf diesem "schwierigen Markt". Im gleichen Atemzug erwähnte Biermann aber auch, dass alles schon viel früher hätte passieren können. Otto Mansdörfer von den Grünen lobte den "ausgereiften Stand" der Planung. Er rief in Erinnerung, dass der Investor das Vorhaben betreibe, um damit auch Gewinn zu machen – er könne das Grundstück also genauso gut einfach weiterverkaufen. Vor diesem Hintergrund stimmten die Grünen der Abbruchvereinbarung zu. SPD-Stadträtin Birgit Halgato betonte, dass die Apothekergasse bei den Abbrucharbeiten auf keinen Fall in Mitleidenschaft gezogen werden dürfe. Außerdem forderte sie ein gutes Baustellenmanagement: "Wir haben so viele Sperrungen in der Stadt. Wir können nicht noch mehr Einschränkungen haben." Und auch Stadträtin Sibille Elskamp zeigte sich besorgt über die zu erwartenden Verkehrsengpässe rund um die Apothekergasse. Schon jetzt sei die Situation im Postweg "nicht gerade gut" – der Verkehr würde sich dort regelrecht "durchwälzen".

Diese Visualisierungen zeigen den derzeitigen Stand der Planung. Laut Investor können sich an der Fassadengestaltung noch Änderungen ergeben, beispielsweise durch technische Komponenten wie Module für Photovoltaik und Materialwahlen. | Foto: gmp Architekten, Hamburg
Foto: gmp Architekten, Hamburg
Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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