Aus dem Brettener Gemeinderat
Mehrere Haltestellen sollen 2026 barrierefrei ausgebaut werden
Bretten (kuna) In Bretten sollen mehrere S-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Ziel ist es, einen behindertengerechten Einstieg zu ermöglichen, wofür die Bahnsteige einheitlich auf eine Höhe von 55 Zentimeter angehoben werden müssen. Und auch der Zugang, der an vielen Stellen nur über Treppen erfolgt, ist an einigen Haltepunkten ein Problem.
Haltestelle Wannenweg bereits stufenlos zugänglich
Der barrierefreie Ausbau an den Haltestellen Bretten-Wannenweg und Bretten-Kupferhälde befände sich derzeit in der Vorplanung, erklärte der Projektingenieur Ronny Adam von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) dem Brettener Gemeinderat am vergangenen Dienstagabend, 21. November. Demnach handle es sich beim Umbau des Wannenwegs um eine „relativ einfache Sache“, da lediglich die Bahnsteige erhöht werden müssten. Neben einer Treppe gibt es dort bereits einen stufenlosen und somit barrierefreien Zugang zu den Gleisen.
Rundumerneuerung der Haltestelle
Bei dem Umbau, der wohl 2026 realisiert wird, erwartet die Haltestelle Wannenweg – wie auch die restlichen Haltepunkte – eine Rundumerneuerung. So werde es unter anderem eine neue Betonpflasterung, ein neues Wartehäuschen sowie eine Erneuerung der Beleuchtung und des taktilen Bodenleitsystems geben, zählte Adam auf. Die Finanzierung erfolge über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG). Während man 2022 noch mit Kosten von rund 800.000 Euro rechnete, müsse man jedoch von einer Verteuerung ausgehen, die auch die restlichen Haltestellen betreffe, erklärte Adam.
Kupferhälde: Rampe oder Aufzug?
Bei der Haltestelle Kupferhälde erfolgt der Zugang zum Gleis derzeit nur über eine große Treppe. Eine Barrierefreiheit könnte hier entweder mittels Rampen oder Aufzügen hergestellt werden, so Adam. Die Rampen seien allerdings kostspielig und würden einen enormen Flächenverbrauch darstellen, sodass man wiederum auf nahegelegene private Grundstücke zurückgreifen müsse, konkretisierte Adam die Nachteile.
Zwölf Meter hoher Aufzugsturm
Einstimmig beschlossen wurde daher die Lösung, die einen rund zwölf Meter hohen Aufzug vorsieht. Dieser ist neben der Treppe angedacht und soll mittels eines zehn Meter langen Stegs an den Bahnsteig angebunden werden. „Dabei wird es aber nicht bleiben“, meinte Adam, der den Aufzug in der Vorplanung aufgrund seiner Höhe als „massives Bauwerk“ bezeichnete.
Auch Bürgermeister Michael Nöltner bat den AVG-Mann darum, den Aufzugsturm möglichst nahe Richtung Gleise zu rücken, da die Stadt bereits mit dem privaten Eigentümer in Kontakt stehen würde, in dessen Grundstück ein Eingriff zu befürchten wäre. Dessen Wunsch möchte man so weit wie möglich entgegenkommen, meinte der Bürgermeister. Die Kosten für die Aufzugs-Variante werden, noch ohne Verteuerung, mit 1,5 bis 2 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Steigung der Rampe an Stadtmitte verringern
Weitere Umbaumaßnahmen strebt die AVG für 2026 an der Haltestelle Stadtmitte sowie am Bahnhof Gölshausen an. An der Stadtmitte soll die Rampe neugebaut und dadurch die Steigung verringert werden. „Auch wenn es damals sicher gut gemeint war, ist die Rampe nach heutigen Maßstäben wegen der Steigung nicht mehr barrierefrei“, erklärte Nöltner. Für diese Maßnahme sind mindestens 1,5 bis 2 Millionen Euro (Stand 2022) eingeplant, dasselbe gilt für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Gölshausen. Dieser ist derzeit nur durch eine Treppe erschlossen und soll ab 2026 eine Rampe erhalten.
Dürrenbüchig und Rinklingen im Zuge des zweigleisigen Ausbaus barrierefrei
Wie Nöltner anmerkte, werde der barrierefrei Umbau an den Haltestellen Dürrenbüchig und Rinklingen im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der Kraichgaubahn zwischen Grötzingen und Bretten erfolgen. Dieser ist für 2026/2027 vorgesehen. Der Bürgermeister plädierte auch dafür, die Haltestelle Bauerbach nicht aus den Augen zu verlieren: Demnach ist es geplant, in Gölshausen einen Wendegleis zu errichten. Dieser solle nach Meinung von Nöltner allerdings in Bauerbach eingerichtet werden. Adam erklärte, dass sich die Stadt mit diesem Wunsch an das Land Baden-Württemberg zu richten habe. „Dann werden wir das mit einem Schreiben tun“, meinte Oberbürgermeister Martin Wolff unterstützend.
Kein neuer Sachstand für den Brettener Bahnhof
Kurz angesprochen wurde auch der Stand des barrierefreien Umbaus des Brettener Bahnhofes, für den es allerdings keinen neuen Sachstand gebe, so die Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung und Baurecht Cornelia Hausner. Wie die Deutsche Bahn gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news Anfang September erklärt hatte, würden sich die Umbauarbeiten um einige Monate verzögern. Eine konkrete Zeitangabe nannte die Deutsche Bahn dabei aber nicht.
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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