Neue Bürgerinitiative „Ruit bewegt was“ ruft zu Spenden auf: Ziel sind 15 Tablets für Grundschule
Am Freitagabend hat sich am Rotenberger Hof die neu gegründete Bürgerinitiative "Ruit bewegt was" erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
BRETTEN-RUIT (ch) Sie versteht sich als vereinsübergreifendes Instrument der Zusammenarbeit im Stadtteil: Die neu gegründete Bürgerinitiative „Ruit bewegt was“ vereint nicht nur die bereits Engagierten in Ruit, sondern will darüber hinaus jeder Ruiterin und jedem Ruiter die Chance bieten, sich mit seinen eigenen Fähigkeiten und zeitlichen Möglichkeiten in die Dorfgemeinschaft einzubringen. Am Freitagabend stellten die Gründerinnen am Rotenberger Hof ihr erstes Projekt, eine Spendenaktion unter dem Motto „Medienkompetenz für unsere Schüler“, vor.
Ortsvorsteher ist Schirmherr
„Wir sind Glasfaserdorf“, stellte einleitend der Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut fest, der die Schirmherrrschaft über die Neugründung übernommen hat. Nun gelte es, die neue Technologie zu nutzen, um den Informations- und Abstimmungsfluss mit den Bürgerinnen und Bürgern zu erleichtern, „vielleicht über eine Art Webseite, vielleicht über eine Art Newsletter“ und „natürlich im Rahmen der Datenschutzrichtlinien“, so Treut. Wichtig für ihn sei die „Förderung der Dorfgemeinschaft“. Weitere gemeinsame Projekte wie die für den 31. Oktober vorbereitete „Gruselrallye“ und das 2019 anstehende Ruiter Dorffest würden folgen.
Medienkompetenz wichtig wie Rechnen und Schreiben
Elternbeirätin Michaela Krenz übernahm es, das erste Projekt vorzustellen. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung, dass sich Medienkompetenz „zu einer ebenso wichtigen Kulturtechnik entwickeln“ müsse „wie Lesen, Rechnen und Schreiben.“ Für Kinder werde es immer wichtiger, eine Balance zwischen der digitalen und analogen Welt zu finden und frühzeitig einschätzen zu lernen, wie viel Mediennutzung „gesund“ ist und ab wann sie „gesundheitsgefährdend“ sein kann. Krenz verwies darauf, dass der Bildungsplan für die allgemein bildenden Schulen bereits seit dem Schuljahr 2016/2017 Medienbildung vorschreibe und nun erstmals auch für die Grundschulen.
Lehrer bereit, aber Geld fehlt
Zwar haben die Lehrkräfte der Grundschule Ruit laut Schulleiterin Stefanie Wendt zahlreiche Fortbildungen absolviert und mit dem Kreismedienzentrum sogar schon einen Medienentwicklungsplan erarbeitet. Aber die Computerausstattung der Schule ist veraltet. Michaela Krenz wiederum berichtete von einem Gespräch mit der Stadtverwaltung, woraus sich ergeben habe, dass der städtische Haushalt noch nicht auf eine Medienausstattung der Grundschulen eingestellt sei. Deshalb wolle man die notwendige Ausstattung selbst in die Hand nehmen. Bis zum 30. August, kurz vor Beginn des nächsten Schuljahres, sollen laut Krenz ein erster Satz von 15 handlichen Tablet-Computern einschließlich Ladekoffer sowie Lernsoftware angeschafft werden. Dann sollen die Lehrer mit den derzeit 58 Ruiter Schulkindern damit arbeiten können. Alles zusammen im Wert von 7.000 Euro.
Zweigleisige Spendenaktion
Weil diese Summe mit dem Schulbudget und der Kasse des Elternbeirats nicht aufgebracht werden kann, haben die Eltern der Grundschule in Eigenregie eine zweigleisige Spendenaktion gestartet. Da die Schule selbst keine Spenden sammeln dürfe, springe der Förderverein Ruit (FÖR) in die Bresche, erläuterte die FÖR-Vorsitzende Tanja Heckele. Spenden können daher auf das FÖR-Konto bei der Sparkasse Kraichgau, Stichwort „Spende Medienkompetenz“, IBAN: DE12 6635 0036 0017 9463 54 eingezahlt werden. Vorteil für die Spender: Bei Angabe von Vor- und Nachname sowie vollständiger Adresse der Spender stellt der FÖR Spendenbescheinigungen aus.
Das geht beim zweiten Spendengleis, dem sogenannten Crowdfunding bei der Volksbank Bruchsal-Bretten, nicht. Dafür gibt aber die Volksbank-Stiftung dort für jeden zahlenden Unterstützer ab 5 Euro weitere 10 Euro dazu. Zu finden ist das Ruiter Crowdfunding-Projekt unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.vb-bruchsal-bretten.viele-schaffen-mehr.de/ruit">www.vb-bruchsal-bretten.viele-schaffen-mehr.de/ruit</a>
Spenderfest im Herbst geplant
Die Ruiter Eltern hoffen, dass es in ihrem Stadtteil, aber auch darüber hinaus genügend Eltern, interessierte Bürger und Gewerbetreibende gibt, die die Spendenaktion unterstützungswürdig finden. „Jeder noch so kleine Beitrag hilft, dieses große Vorhaben gemeinsam zu realisieren“, lautet ihr Appell. Schon nach zwei Wochen habe man – beide Kampagnenzweige hochgerechnet – knapp 3.000 der angestrebten 7.000 Euro beisammen, äußerte sich Michaela Krenz optimistisch, dass das Ziel bis Ende August erreicht werden kann. Danach werde man sich erkenntlich zeigen, kündigt Michaela Krenz an: „Wir planen, im Herbst für alle Spender ein Dankesfest zu organisieren.“
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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