Neues Info- und Leitsystem in Bretten: Aber bitte mit Hundle

Ein Modell der neuen Wegweiser wurde im Rat gezeigt.

Der Gemeinderat in Bretten hat die Konzeption eines neuen Beschilderungssystems für die Kernstadt beschlossen. Auch das Brettener Hundle spielt dabei eine wichtige Rolle.

Bretten (swiz) Hatte man sich beim Thema Stadtentwicklungskonzept (ISEK) noch heftige Diskussionen geliefert, präsentierte sich der Brettener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beim Thema „Neuinstallation eines Informations- und Leitsystems” in großer Einigkeit. Das neue und einstimmig beschlossene Beschilderungssystem soll das vorhandene in der Kernstadt ablösen und durch neue Wegweiser, Übersichtspläne und an Pfosten befestigten Metalltafeln, sogenannten Stelenflaggen, Besucher schon vor der Stadt abholen. Dabei sollen die Menschen, die mit dem Auto in die Melanchthonstadt kommen, bereits am Ortseingang Hinweise zu den Parkmöglichkeiten und zu aktuellen Veranstaltungen erhalten. Dafür werden an fünf Ortseingängen jeweils drei Stelenflaggen installiert.

Auch Einzelhändler sollen profitieren

Wer mit der Stadtbahn anreist, wird vom neuen System bereits am Bahnhof und an zentralen S-Bahn-Haltestellen mit Informationen über die Innenstadt und ihr Umfeld versorgt. In diesen Übersichten sollen die Ziele mittels verschiedenfarbiger Piktogramme hervorgehoben werden. Um die Besucher auch auf das große Angebot der Einzelhändler in Bretten aufmerksam zu machen, sollen am Parkplatz Sporgasse sowie an der Tiefgarage Pfluggasse und am Parkhaus Löwenhof zudem Wegweiser mit Einkaufs- und Gastronomiestandorten platziert werden. Der Clou: Um sich von Beschilderungssystemen anderer Städte abzuheben, werden, auch das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Wegweiser als Aufsatz ein Modell des Brettener Hundles bekommen. Die Kosten für das Leitsystem belaufen sich auf 140.000 Euro. Für das Brettener Hundle werden noch einmal 6.250 Euro fällig.

Zustimmung und Verbesserungsvorschläge

Zustimmung für das Konzept kam von der SPD. „Wir befürworten das Konzept, würden uns aber wünschen, dass noch ein Hinweisschild integriert wird, das gezielt auf die Altstadt in Bretten hinweist”, betonte Renate Knauss. „Wir sind ebenfalls für das System und befürworten außerdem den Vorschlag der Verwaltung, gleich eine ganze Serie der speziellen Brettener Hundle-Aufsätze als Souvenirs zu produzieren", erklärte Gernot Fritz, FWV. Auf diese Weise könne man den Vandalismus an den Wegweisern eindämmen, da das Hundle nicht mehr als Diebstahl-Objekt im Vordergrund stehe. Zustimmung für den Vorstoß der Verwaltung gab es auch von den "aktiven", deren Sprecher Jörg Biermann forderte allerdings, auch die Feuerwehr, die Polizei und das DRK auf den Schildern zu integrieren. Dass nur die Kernstadt in den Genuss der neuen Beschilderung kommen soll, wollte Ute Kratzmeier, Bündnis90/Die Grünen, so nicht stehen lassen. „Auch die Ortsteile sollten mit dem ein oder anderen Schild auf ihre Sehenswürdigkeiten hinweisen können.”

Vandalismus treibt Räte um

Weitere Anregungen für die Aufnahme von Sehenswürdigkeiten kamen auch von Heidi Leins, Sprecherin der Freien Wähler. So sollte ihrer Meinung nach unter anderem auch der Partnerschaftsbrunnen auf den Schildern vermerkt sein. Auf das Thema Vandalismus kam dann noch einmal Günter Gauß, Sprecher der CDU-Fraktion, zurück. „Wir müssen vor allem darauf achten, dass wir bei den Schildern ein Material aussuchen, dass sich leicht von Graffitis reinigen lässt. Auch das Hundle muss gut befestigt werden, damit es nicht sofort zum Diebesobjekt wird.” Seinen Fraktionskollegen Martin Knecht trieb das Thema ebenfalls um. So plädierte er dafür, keine Übersichtstafel an der Haltestelle „Schulzentrum” zu installieren. Dort würden täglich Schüler verschiedener Schulen auf die S-Bahn warten. „Beschädigungen sind an diesem Ort an der Tagesordnung”, so Knecht. Lob gab es von ihm für die Gestaltung der Wegweiser mit Piktogrammen. Allerdings gelte auch dort, wie bei den Übersichtstafeln, auf eine Reduzierung der Inhalte zu achten. Die größte Uneinigkeit beim Leitsystem bestand zwischen den Fraktionen dann in der Farbe des Aufsatz-Hundles. Als Farbvorschläge kamen, wen wundert es, rot, schwarz, grün, gelb und blau-weiß.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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