Ruit: Tauwetter am Hochwasserdamm

Ein Händedruck im Schatten des Baggers: Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff und der Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut gehen nach Differenzen in Sachen Hochwasserschutz wieder aufeinander zu.
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Baubeginn der Hochwasserschutzmaßnahmen in Ruit: Oberbürgermeister Martin Wolff und der Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut beim versöhnlichen Handschlag.

Ruit (ger) Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft. Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff ist nach Ruit gekommen, um zusammen mit Ortsvorsteher Aaron Treut und einem Dutzend Anwohnern, die am Montag, den 13. Februar begonnenen Baumaßnahmen für den Hochwasserschutz in Augenschein zu nehmen. Wolff weist ausdrücklich darauf hin, dass es kein Damm ist, der hier neben der im Moment sanft dahin plätschernden Salzach entsteht, sondern eine Verwallung. Die Komplettgeländeerhöhung ist stabiler und führt dazu, dass sich dahinter größere Wassermassen, die beispielsweise bei Starkregen auftreten, auf einer so genannten Retentionsfläche ausbreiten und versickern können. Das Hochwasser, das im Juni 2016 in Ruit großen Schaden hinterlassen hat, kam zwar nicht nur von hier, gibt Ortsvorsteher Treut zu bedenken. Dennoch ist er erleichtert, dass hiermit endlich ein erster Schritt in punkto Schutz getan wird. Versöhnlich reichen sich OB und Ortsvorsteher dabei die Hände.

Weitere Maßnahmen wichtig

Beide sind sich einig, dass noch weitere Maßnahmen in Bretten und seinen Stadtteilen folgen müssen. Wolff erläutert, dass er beim Vorgehen in Sachen Hochwasserschutz auf gute Planung setzt, die eben ihre Zeit kostet, und nach Dringlichkeit vorgeht. „In Diedelsheim sind beim Starkregen 2015 Menschen obdachlos geworden. Das hatte für mich daher Priorität.“ Abstimmungen der Maßnahmen hält Wolff weiterhin für wichtig. In diesem Zusammenhang will er auch nochmals auf Markus Rupp, Bürgermeister von Gondelsheim, zugehen, der kürzlich einen Alleingang seiner Gemeinde beim Hochwasserschutz angekündigt hat. Zusammen mit Bruchsal ist Bretten derzeit auf der Suche nach einer schlankeren Lösung als einem möglicherweise verwaltungstechnisch aufwändigen und trägen Hochwasserzweckverband.

Erde von Baustelle bei Neff

10.000 Euro kostet diese erste Maßnahme in Ruit. „Da wir die Erde von einer Baustelle der Firma Neff bekommen, können die Kosten hier so niedrig gehalten werden“, erläutert Wolff. Auf weitere 50.000 Euro beläuft sich der Rechen, der am Einlauf des Bachs in die Verdolung angebracht werden wird. Er soll vor allem Holz zurückhalten, das den Einlauf verstopfen kann. „Die Liste für den Hochwasserschutz ist lang. Aber ich bin froh, dass mein jahrelanges Bemühen um diese Maßnahme endlich Früchte trägt“, betont Treut.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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