Erste Rückmeldungen zu Mietverträgen auf der Sporgasse sollen Mitte bis Ende Januar kommen
"Spannungsvolle" Erwartung im Rathaus

Das Gesicht der Sporgasse soll sich ab diesem Jahr verändern.
  • Das Gesicht der Sporgasse soll sich ab diesem Jahr verändern.
  • hochgeladen von Beatrix Drescher

Bretten (bea) Den Interessenten für das "Dienstleistungszentrum (DLZ) mit Arztpraxen" auf der Sporgasse in Bretten liegen inzwischen die Mietverträge vor. "Spannungsvoll" erwarte man im Rathaus nun die ersten Rückmeldungen zwischen Mitte und Ende Januar, sagt Oberbürgermeister Martin Wolff auf Anfrage. Eine zeitliche Frist für Rückmeldungen gebe es jedoch nicht. Allerdings wurde in der Gemeinderatsvorlage vom vergangenen November empfohlen, dass die Gebäudekubatur des Dienstleistungszentrums vor Baubeginn der Tiefgarage feststehen sollte. Damals hatte sich der Gemeinderat mit einer knappen Stimmenmehrheit für die Umsetzung des DLZ ausgesprochen (wir berichteten).

Dienstleistungszentrum im Haushalt verankern

Das Dienstleistungszentrum soll über der Tiefgarage entstehen und mit dieser verbunden sein. Noch im November hieß es, die Ausschreibung zum Bau der Tiefgarage könnte bereits im Februar erfolgen. Mit den Bauarbeiten soll im Juni begonnen werden können. Der enge Zeitraum ergibt sich aus den Fördermöglichkeiten in Höhe von 873.000 Euro, da das Bauprojekt bis zum 30. April 2022 im Förderprogramm Sanierungsgebiet "Altstadt III" liegt. Bis zu diesem Datum sollte die Tiefgarage fertiggestellt sein. Ab Mai müsste dafür die Verlegung von Trafostation und Abwasserkanal auf dem Sporgassen-Parkplatz erfolgen. Doch zunächst muss der Gemeinderat einen Baubeschluss für die Tiefgarage fassen. Zuallererst müsse das Projekt Dienstleistungszentrum jedoch im Haushalt verankert werden, sagt Wolff. Dies soll bei den Haushaltsberatungen am 29. und 30. Januar geschehen. Den offiziellen Haushaltsbeschluss wird der Gemeinderat in einer späteren, öffentlichen Sitzung fassen.

"Mindestfläche sollte verkauft oder vermietet sein"

Voraussetzung für die Umsetzung war laut Gemeinderatsbeschluss, dass die Stadt Bretten eine ausreichende Anzahl von mindestens 50 Prozent der gesamten Mietverträge im DLZ im Voraus abschließen kann. Doch diese sollen nicht ausschließlich von Ärzten unterschrieben werden, denn es sei nicht festgeschrieben, wie viele Arztpraxen im DLZ enthalten sein sollen, betont Wolff. Auch Büros seien im Dienstleistungszentrum geplant. "Eine gewisse Mindestfläche sollte verkauft oder vermietet sein", so der OB gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news.

Anzahl der Mietverträge erfragen

Einen Bericht über die bereits abgeschlossenen Mietverträge will Jörg Biermann ("die aktiven") in der kommenden Gemeinderatssitzung am 26. Januar erfragen. Schließlich stehe und falle das Dienstleistungszentrum mit eben diesen abgeschlossenen Verträgen, sagt er. Er selbst glaube nicht daran, dass sich viele suchende Ärzte für etwa drei Jahre vor Bezug mit einem Mietvertrag für das Dienstleistungszentrum verpflichteten. Auch sei es noch unsicher, ob der Beschluss vom November überhaupt rechtmäßig sei. Als Hintergrund nannte Biermann die umstrittene Teilnahme einer Rätin an der Abstimmung für den Bau des Zentrums. Damals hätte die Verwaltung dieser Teilnahme zugestimmt, obwohl die Rätin angegeben habe, eventuell befangen zu sein. Das Regierungspräsidium bestätigt auf Nachfrage, dass eine diesbezügliche Anfrage "derzeit geprüft" werde. Ein Zeitpunkt für ein Ergebnis der Untersuchungen stehe jedoch noch nicht fest.

Gesamtes Areal überplanen, dann bauen

Grundsätzlich, so Biermann, fände er es besser das Gesamtareal zu überplanen, bevor mit der Bebauung eines Abschnitts begonnen werde. Falls der Beschluss des Rats für das Dienstleistungszentrum nicht gehalten werden könne, werde er einen Antrag auf einen Bürgerentscheid stellen, da der Gemeinderat bei diesem Thema gespalten sei. So sollten die Bürger bei der Gestaltung der Sporgasse mit eingebunden werden. Einen Entscheid stellt sich Biermann zeitgleich mit der Landtagswahl vor.

Erweiterung des Stadtparks für Gartenschau 2031

Im zweiten Bauabschnitt auf der Sporgasse, der noch nicht vom Gemeinderat beschlossen ist, könnte im Rahmen der Gartenschau 2031 der Stadtpark erweitert werden, sagt Wolff. Zu der näheren Planung werde sich der engere Kreis innerhalb des Rathauses im Laufe des Januars zusammensetzen. Zur Finanzierung und Organisation der Gartenschau brauche man seitens des Ministeriums noch Input, damit auch frühzeitig ein Struktur- und Finanzierungsplan festgelegt und ein Maßnahmenplan aufgestellt werden könne, so Wolff. Er habe jedoch schon die "ein oder andere E-Mail" erhalten, in der positive Rückmeldungen, sowie Ideen und Gedanken zur Gartenschau kommuniziert worden seien.

Hotel wird für Tourismus benötigt

Bei dieser sollen nicht nur die Defizite der Kernstadt behoben, sondern auch die Peripherie, wie das Freizeitzentrum Eng, angeschlossen und auch die Stadtteile nicht vergessen werden, so Wolff. Gäste, die nach Bretten kämen, sollten beispielsweise auch eine Tour durch die Stadtteile machen können. Für die Eng müsse jedoch zuerst die Infrastruktur mit Parkplätzen, Wegen und einer Toilettenanlage verbessert werden. Der Tourismus, so Wolff, brauche zudem ein Hotel. Seines Wissens nach gebe es Interessenten zur Übernahme der Planung von Bernd Seeburger, der aus gesundheitlichen Gründen seine Planungen für das "Kraichgau Hotel" beim Unternehmenssitz der Firma Seeburger absagen musste.

Anfragen zu Bebauungsplan für Altenheim

Auch habe sich der neue Grundstückseigentümer des ehemaligen Altenheims St. Laurentius bei der Stadt über die baulichen Möglichkeiten des im Sanierungsgebiet "Altstadt III" liegenden Altenheimareals informiert, sagt Wolff. "Ich gehe davon aus, dass die Kirche das Areal zwischenzeitlich verkauft hat und dass der neue Grundstückseigentümer seine Planungen noch im ersten Halbjahr im Gemeinderat vorstellen wird." Nach Informationen der Brettener Woche läuft seitens des Bauherrn momentan eine Machbarkeitsstudie.

Alle Beiträge zu den Bebauungsplänen der Sporgasse finden Sie auch auf unserer großen Themenseite Sporgassen-Bebauung.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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