Leserbrief zu „Der kleinste gemeinsame Nenner“
Und wenn wir nach vorne schauen ...

Foto: Michael J Berlin - stock.adobe.com
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Erwiderung auf Leserbrief "Der kleinste gemeinsame Nenner" vom 21. Februar

„Dieser kleinste gemeinsame Nenner 'Bretten bleibt bunt' ist es, den es nun braucht ...", so schrieb es Jutta Biehl-Herzfeld am 21. Februar in ihrem Leserbrief. Ich kann ihren Ausführungen nur zustimmen. Am 2. Februar hat ein breites Bündnis aus Organisationen der gesellschaftlichen Mitte einen Protest organisiert, dem sich eine sehr große Zahl engagierter Brettener angeschlossen hat. Das war ein großer Erfolg mit einer klaren Positionierung gegen den Rechtsextremismus. Es wurde eindrucksvoll gezeigt, wie groß dieser „kleinste gemeinsame Nenner“ sein kann.

Doch nun stellt sich die Frage, ob dieser Erfolg auch wirklich nachhaltig das politische Geschehen in Bretten beeinflussen kann. Je länger „Bretten ist bunt“ her ist, desto mehr wird der Zahn der Zeit an den positiven Erfahrungen mit dieser Mahnwache nagen. Je näher die Kommunalwahlen kommen, umso stärker müssten sich die Parteien hinter „Bretten ist bunt“ wieder auf die Schärfung ihres eigenen politischen Profils konzentrieren. Die Abgrenzung zu politischen Wettbewerbern könnte dann wichtiger werden als der gesellschaftliche Mehrheitskonsens gegen den Rechtsextremismus.

Wie können sich die vielen Bürger dann noch einbringen, die sich parteiübergreifend für unsere demokratischen Werte positionieren wollen? Wo gibt es dann eine Plattform für jene, die sich in Wahlkampfzeiten nicht hinter dem Programm einer einzigen Partei versammeln wollen, aber dennoch für unsere demokratischen Werte Gesicht zeigen und sich gegen den Rechtsextremismus positionieren wollen?

Gerade vor den anstehenden Kommunalwahlen könnte ein Booster gegen Rechtsextremismus und für demokratische Werte unschlüssige Bürger nochmals zum Nachdenken bringen und gegebenenfalls von einer Protestwahl zugunsten extremer Rechter abhalten.

Meine Hoffnung ist, dass sich trotz Wahlkampf und entgegen der derzeitigen bundespolitischen Praxis wieder ein Bündnis engagierter Organisationen in Bretten findet. Ein Bündnis, das mit „Bretten bleibt bunt 2.0“ in der entscheidenden Zeit vor den Kommunalwahlen nochmals eine wirkungsvolle Plattform bildet, um für unsere demokratischen Werte zu demonstrieren. Denn es ist glücklicherweise so: „Wir sind mehr.“ Allerdings brauchen „Wir“ organisationsstarke Unterstützung, um dies auch zur Geltung bringen zu können.

Ich bin dabei.

Wolfgang Herrmann,
Bretten

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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