Förderverein Ruit sucht dringend Nachwuchs

„Etwas auf die Beine zu stellen macht Spaß“

Bretten-Ruit (ger) Einerseits wird allerorten – gut zu beobachten etwa in den Sozialen Medien – Bürgerbeteiligung gefordert. Andererseits ist bürgerschaftliches Engagement auf dem absteigenden Ast. Immer mehr Vereine haben immer größere Probleme, ihre Posten zu besetzen. So geht es auch dem Förderverein Ruit (FÖR). Dabei schien dort vor zwei Jahren der Vorstandswechsel geglückt. Nach sechs Jahren als erster und zweiter Vorstand hatten Tanja Heckele und Silvia Hurst-Werner ihre Ämter abgegeben, doch nun finden sie sich auf denselben Posten wieder. Wie konnte das passieren?

Förderverein für die Belange aller Kinder und Jugendlichen in Ruit

Der FÖR hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Interessen und Belange der Ruiter Kinder und Jugendlichen auf vielfältige Art zu fördern. Das bedeutet, dass sich der Verein nicht, wie viele andere Fördervereine, nur um die Belange der Schule oder des Kindergartens speziell kümmert und damit an diese Institution angeschlossen ist. Vielmehr nimmt er alle Bedarfe und Ideen an, die den Ruiter Kindern und Jugendlichen zugutekommen. Es geht dabei auch nicht immer nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um Veranstaltungen, die die Kinder und ihre Familien auch über die Institutionen hinaus zusammenbringen.

Vorstandsämter überraschend niedergelegt

Die Kinder von Heckele und Hurst-Werner sind zwar noch nicht alle aus dem Haus, aber schon groß. Daher war es für sie nur folgerichtig, dass sich Eltern mit jüngeren Kindern für die Belange des FÖR einsetzen sollten. Übernommen wurden die Vorstandsämter von zwei Vätern, nämlich von Bernd Gottselig, der auch Mitglied im Ortschaftsrat ist, und von Ortsvorsteher Aaron Treut. Bei der Mitgliederversammlung im September eröffneten die beiden Herren dann, nicht weiter zur Verfügung zu stehen. „Wir waren völlig überrascht“, so Heckele.
Niemand sonst wollte das Amt, und so erklärten sich Heckele und Hurst-Werner bereit, nochmals ein Jahr zu überbrücken. „Wir haben in der Vergangenheit so viel Zeit in den Verein investiert, da wäre es schade gewesen, ihn einfach aufzugeben“, sagt Hurst-Werner. Für sie ist aber auch klar: „Dieses eine Jahr ist eine Bewährungsphase für den Verein.“

"Mit Ehrenamt der Gesellschaft etwas zurückgeben"

„Man muss ja auch nicht gleich ein großes Amt bekleiden. Wir freuen uns über jeden, der sich in irgendeiner Form einbringt. Es gibt schließlich auch kleine Aufgaben“, ermutigt Kassenwartin Simone Falkenstein alle Eltern, Großeltern und schlicht alle, die in Ruit leben, sich einzubringen. „Ein Ehrenamt ist etwas Schönes, mit dem man der Gesellschaft etwas zurückgeben kann. Mir ist auch wichtig, dass meine Kinder das lernen“, erklärt Hurst-Werner ihr Engagement. Und Schriftführerin Sabrina Daubner ergänzt: „Es ist schön zu sehen, wie man sich im Team ergänzt und dann etwas auf die Beine stellt.“

Flohmarkt quer durch Ruit am 13. November

Wegen der Pandemie konnten die Aktivitäten des Vereins wie der Kleidermarkt, der Kinderfasching, der Spieletreff über die Sommermonate oder die Gruselralley nicht mehr stattfinden. Auch die Hausaufgabenbetreuung in der Grundschule ist leider eingeschlafen.
Am Samstag, 13. November, organisiert der "alte neue Vorstand" nun einen Flohmarkt quer durch Ruit. An 42 Ständen werden von elf bis 16 Uhr Secondhand-Waren aller Art vor den Häusern, in den Höfen oder Garagen angeboten.