Von Wittenberg in die weite Welt
Zwei begehbare Landkarten auf dem Berliner Gendarmenmarkt informierten über die Vielfalt der Feiern zum Reformationsjubiläum 2017. Vertreten war natürlich auch die Stadt Bretten mit seinen Melanchthonstätten.
Bretten/Berlin (Axel Lange) Die Stelen hatten eine Bild- und eine Textseite und drehten sich im Wind. Die Besucher des Berliner Gendarmenmarkts hatten vom 29. Oktober bis zum 1. November die Gelegenheit, auf zwei jeweils 300 Quadratmeter großen Landkarten Deutschlands und der Welt Stätten der Reformation zu erkunden und sich über anstehende Termine und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2017 zu informieren.
Reformation: „Hoffnung durch Bildung“
Das Reformationsjubiläum wurde auf diesem zentralen Platz Berlins bewusst als weltweites Ereignis präsentiert, mit teilweise überraschenden Berichten über evangelisches Leben in der Gegenwart. So bedeutet Reformation in Südafrika heute vor allem „Hoffnung durch Bildung“. Ein lutherisches Diakoniezentrum in einer armen Township Kapstadts bietet 135 Kindern einen geschützten Raum zum Lernen und Spielen. An der Deutschen Evangelischen Schule in Kairo lernen 1.200 Schüler, was es bedeutet, „Evangelisch in Ägypten“ zu sein. Sie erleben ihre Schule als Ort des friedlichen Austausches zwischen Orient und Okzident, zwischen Christentum und Islam.
„Here I Stand“- Ausstellung in den USA
„Here I Stand“ – in den USA wird eine Ausstellung in Minneapolis, Atlanta und New York an den unbeugsamen Reformator Luther erinnern, der 1521 auf dem Reichstag zu Worms Kaiser und Papst die Stirn bot. Der erste Sonnenaufgang des Jubiläumsjahres 2017 wird im Südpazifik an der Datumsgrenze gefeiert. Auf den Chatham-Inseln werden sich am 1. Januar der lutherische Bischof Neuseelands und die EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, die Hand reichen.
Bretten informierte mit seiner Stele
Auf der Deutschlandkarte warb die Stadt Essen mit dem Porträt des Humanisten Erasmus von Rotterdam für die Ausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“. Leipzig erinnerte mit dem Bildnis Johann Sebastian Bachs an den berühmten Thomaskantor, der „Luthers Worte in Noten goss“. Von der Stadt Wittenberg, die sich als „Ursprungsort der Reformation“ präsentierte, erreichten die Besucher dann in 14 Schritten den Geburtsort Philipp Melanchthons. Bretten informierte mit seiner Stele über das Melanchthonhaus und die Veranstaltungen der Europäischen Melanchthon-Akademie im Jahr 2017. Und erinnerte somit an das Wirken des „Lehrers Deutschlands“, der als Reformator an der Seite Luthers dafür gesorgt hat, dass die Reformation auch heute noch weltweit nicht nur als Glaubens-, sondern auch als Bildungsbewegung wahrgenommen wird.
Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite zum Reformationsjubiläum 2017
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.