Städte und Gemeinden bündeln Hilfsangebote
Wohnraum für Kriegsflüchtlinge in der Region im Fokus

Foto: © Looker_Studio - stock.adobe.com
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Bretten/Region Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat viele Menschen erschüttert. Angesichts der dramatischen Situation versuchen die Gemeindeverwaltungen, die Menschen aus der Ukraine durch die Bündelung von Hilfsangeboten zu unterstützen. Die Redaktion hat sich umgehört, wo welche Hilfsaktionen in der Region organisiert werden.

Im Rathaus für Flüchtlingsstatus melden

Die Stadtverwaltung Bretten bittet Bürger um Geldspenden an eine gemeinnützig anerkannte Organisation und verweist auf eine Liste unter https://bit.ly/3vOVdbb. Für Hilfsangebote kann auch das Melde-Formular des Justizministeriums Baden-Württemberg unter https://bit.ly/3hRRfqd genutzt werden. Dieses werde dann an die Stadt Bretten weitergeleitet. Bereits letzte Woche, so Oberbürgermeister Martin Wolff, habe die Stadtverwaltung alle verfügbaren Unterkünfte in städtischer Hand ermittelt. Inzwischen seien diese mit Möbeln eingerichtet und für den Bezug vorbereitet worden. Es sei jedoch davon auszugehen, dass die städtischen Unterbringungsmöglichkeiten nicht ausreichen werden. Wer über privaten Wohnraum verfügt, der für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine geeignet ist, kann dies der Stadtverwaltung per E-Mail an stadt@bretten.de unter Angabe der zur Verfügung stehenden Wohnsituation (Zimmer, Quadratmeter, Ausstattung) melden. Auch privat aufgenommene Geflüchtete müssen sich im Rathaus melden, um den Flüchtlingsstatus zu erhalten.

Erste aus der Ukraine Geflüchtete hätten sich bereits im Bürgerbüro der Stadt Bruchsal gemeldet, informiert die Stadtverwaltung. Wer eine Unterkunft hat und diese zur Verfügung stellen möchte, kann der Stadt Bruchsal über das Kontaktformular www.bruchsal.de/ukraine Räumlichkeiten melden. Für eine „schnelle und unkomplizierte Ersthilfe“, so die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, suche man im Moment „dringend alles, von einem einzelnen Schlafplatz bis hin zu Zimmern oder Wohnungen.“ Die Stadtverwaltung beantwortet in einer Übersicht unter https://bit.ly/3J9uM45 auch die häufigsten Fragen der Bürger. Ansprechpartner der Bürger während der Beherbergung ist das Amt für Familie und Soziales (AFS.Abteilung4@bruchsal.de, 07251/79-5269).

"Wenn die Krise ein Gesicht bekommt"

Auf Anfrage der Brettener Woche/kraichgau.news teilte die Stadtverwaltung in Kraichtal mit, dass die Stadt einen Krisenstab eingerichtet habe, der über das „bestmögliche Vorgehen“ berate. Am gestrigen Dienstag informierte die Stadtverwaltung, dass nun auch in Kraichtal die ersten geflüchteten Menschen aus der Ukraine angekommen seien, die vorrangig Wohnraum benötigten, wenn eine Unterbringung bei Verwandten oder Freunden nicht möglich sei. Deshalb bittet die Stadt die Bürger darum, sich zu melden, wenn sie den Betroffenen Wohnraum anbieten können. Kontakt gibt es unter 07250 77-272 und ordnungsamt@kraichtal.de.

Im Gespräch mit dem Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp ist zu erfahren, dass die Gemeinde ebenfalls auf der Suche nach Wohnraum für Geflüchtete sei. Durch einen Vertrag mit der Gemeinde könne man Vermietern verlässliche Mieteinnahmen garantieren, so Rupp. Zudem hätten die Vermieter mit dem Ordnungsamt einen ständigen Ansprechpartner. Wer seine Unterstützung anbieten möchte, kann sich im Ordnungsamt bei Sophia Mannherz unter Sophia.Mannherz@gondelsheim.de oder 07252 9444-50 melden. „Wenn die Menschen aus der Ukraine hier ankommen, wenn die Krise ein Gesicht bekommt, dann wird der Drang der Bürger zu helfen, noch stärker“, ist sich Rupp sicher.

Wohnungen in der Flehinger Straße werden vorbereitet

In Oberderdingen ist auf Nachfrage zu erfahren, dass die Gemeinde bereits über die Feuerwehr dringend benötige Ausrüstung an die Ukraine gespendet habe. Zudem sei der Verwaltung bekannt, dass einzelne Privatpersonen Hilfen organisieren würden. Für die ankommenden Flüchtlinge bereite die Gemeinde zudem Wohnungen in der Flehinger Straße vor. Auch habe man schon von Privatpersonen den Hinweis bekommen, dass sie privaten Wohnraum für Geflüchtete bereitstellen würden.

Die Gemeinde Walzbachtal hat für Hilfsangebote eine zentrale E-Mail-Adresse unter Ukraine-Hilfe@walzbachtal.de eingerichtet. Über die werden auch alle Unterkunftsangebote gesammelt. Bei Anfragen zu Hilfsaktionen in Form von Geld- oder Sachspenden verweise man derzeit auf die Aktionen der Stadt Ettlingen. Darüber hinaus statte die Gemeindeverwaltung die verfügbaren Unterkunftsmöglichkeiten der Gemeinde zeitnah aus. „Die internen Zuständigkeiten wurden festgelegt und die konkreten Kontakte zu den einzelnen Ansprechpartnern beim Landratsamt erfragt“, informiert Bürgermeister Timur Özcan. Bei den notwendigen bürokratischen Angelegenheiten der Geflüchteten würden die Integrationsmanager des Landratsamtes weiterhelfen. Man habe auch einen Aufruf in den Sozialen Medien gestartet. „Wer freien Wohnraum in Walzbachtal zur Verfügung stellen möchte, soll sich an die Adresse Ukraine-Hilfe@walzbachtal.de wenden“, so Bürgermeister Özcan.

Die Stadtverwaltung in Knittlingen weist hilfsbereite Bürger darauf hin, dass man sich mit Angeboten für Wohnraum an ukraine-unterbringung@enzkreis.de wenden könne. Bürger, die ukrainisch oder russisch sprechen und sich bereit erklären, ehrenamtlich Übersetzungshilfe zu leisten oder ein anderes Hilfsangebot haben, werden darum gebeten, sich unter ukraine@knittlingen.de mit der Stadtverwaltung der Fauststadt in Verbindung zu setzen.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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