Wenn die Diagnose Glioblastom lautet
Welt-Hirntumor-Tag 2023
Die Diagnose Glioblastom ist für die Betroffenen und ihr Umfeld eine niederschmetternde Nachricht. Das Glioblastom gilt als die häufigste und aggressivste Form von bösartigen Hirntumoren bei Erwachsenen1. Umso wichtiger ist es für die Patientinnen und Patienten zu wissen, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt, die die Prognose verbessern können und gleichzeitig eine möglichst hohe Lebensqualität trotz der mit der Erkrankung verbundenen Einschränkungen erlauben. Anlässlich des Welt-Hirntumor-Tags 2023 informieren Expertinnen und Experten mehrerer Fachkliniken in der Sprechzeit über die Diagnose, Behandlungsoptionen und Möglichkeiten, die Lebensqualität zu verbessern.
Erste Anzeichen – wer denkt dabei an einen Hirntumor?
Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwierigkeiten bei Konzentration und Koordination, Übelkeit und Erbrechen – mögliche erste Anzeichen für einen Hirntumor können sehr unterschiedlich sein und zunächst eher unbedeutend erscheinen. Krampfanfälle, Lähmungen oder Sprachstörungen sprechen eine deutlichere Sprache und werden meist schnell neurologisch untersucht. Die Bandbreite der frühen Symptome ist so groß, weil Glioblastome in unterschiedlichen Regionen des Gehirns auftreten können. Wichtig ist es, schnellstmöglich eine Diagnostik einzuleiten, die neurologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren wie MRT oder CT-Scans und die Entnahme einer Gewebeprobe umfasst. Diese Biopsie kann entscheidend für die Therapie sein, denn sie gibt Aufschluss darüber, um welchen Tumortyp es sich handelt und welche molekularen Besonderheiten der Tumor aufweist.
Schnelles, gezieltes Handeln gefragt
Neben einem schnellen Wachstum weist das Glioblastom eine weitere Besonderheit auf. Es wächst in benachbartes, gesundes Hirngewebe hinein, ohne dass eine deutliche Abgrenzung von gesundem und verändertem Gewebe zu sehen ist. Die Behandlung zielt deshalb darauf ab, zum einen möglichst viel Tumorgewebe sicher zu entfernen, zum anderen durch weitere Maßnahmen das Tumorwachstum zu stoppen oder zu verlangsamen, während gleichzeitig die Symptome gelindert werden.
Die Therapie wird zunehmend individualisiert
Um dieses Ziel zu erreichen, kombiniert die Behandlung des Glioblastoms vier zentrale Therapieansätze: Operative Entfernung des Tumors, Strahlentherapie, Chemotherapie und Tumor Treating Fields (TTFields). Nachdem so viel Tumorgewebe wie möglich chirurgisch entfernt wurde, sollen hochenergetische Strahlen verbleibende Tumorzellen abtöten. Die anschließende Chemotherapie wirkt medikamentös auf das Wachstum von Tumorzellen ein, TTFields nutzt dazu elektrische Felder. In den vergangenen Jahren hat sich die Therapie aufgrund immer besserer Möglichkeiten der molekularen Diagnostik zunehmend individualisiert. Die Behandlungsstrategie richtet sich immer präziser auf die molekularen Merkmale des Tumors aus2.
Chancen nutzen: Studien und unterstützende Therapien
Bei der Entwicklung neuer Therapien spielen Studien für die wissenschaftliche Forschung eine zentrale Rolle – fast alle Tumorzentren betreiben eigene Studien oder nehmen an Studien teil. Für Patientinnen und Patienten bietet sich so die Möglichkeit, Zugang zu Behandlungsverfahren zu erhalten, die zwar bereits teilweise erforscht, aber meist noch nicht zugelassen sind3. Chancen zu nutzen, ist auch das Ziel der unterstützenden Therapieangebote: Weil die Behandlung eines Glioblastoms sowohl physisch als auch emotional belastend sein kann, ist es für die Betroffenen wichtig, sich um Ihre körperliche und psychische Gesundheit zu kümmern. Das Spektrum der Angebote reicht dabei von der psychoonkologischen Betreuung zur Bewältigung der seelischen Auswirkungen der Erkrankung über Physio- und Ergotherapie bis zur Logopädie und Ernährungsberatung.
Expertinnen und Experten aus der Region in der Sprechzeit
Wie verläuft die Diagnose bei Verdacht auf einen Hirntumor? Wann wird operiert und welche Risiken birgt die OP? Welche Bedeutung haben Tumormarker? Wann beginnen Strahlen- und Chemotherapie? Was bedeutet eine „individualisierte Therapie“? Wie funktioniert die Therapie mit TTFields? Welche Unterstützung können Betroffene und ihre Angehörigen im Umgang mit der Erkrankung erhalten?
Alle Fragen rund um die Diagnose und Behandlung von aggressiven Hirntumoren beantworten diese Expertinnen und Experten in der Sprechzeit:
Universitätsklinik Frankfurt/Main
• Priv.-Doz. Dr. med. Marie-Thérèse Forster, MBA; Fachärztin für Neurochirurgie, Spezielle Neurochirurgische Onkologie, Leitende Oberärztin und 2. stellvertretende Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Zentrum der Neurologie und Neurochirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt der Goethe-Universität, Frankfurt/Main
• PD Dr. Anna-Luisa Luger; Fachärztin für Neurologie, Oberärztin am Dr. Senckenbergischen Institut für Neuroonkologie, Zentrum der Neurologie und Neurochirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt der Goethe-Universität, Frankfurt/Main
Universitätsklinik Halle/Saale
• Prof. Dr. med. Julian Prell; Facharzt für Neurochirurgie, Stellvertretender Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Halle (Saale)
• Jörg Illert; Facharzt für Neurochirurgie, Funktionsoberarzt an der Universitätsklinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Halle (Saale)
Universitätsklinik München
• Prof. Dr. med. Niklas Thon, MBA; Leitender Oberarzt Neurochirurgie, Behandlungsschwerpunkte: Neuroonkologie, Stereotaktische Neuroonkologie, Vaskuläre Neurochirurgie, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik am Campus Großhadern des Klinikums der Universität München (LMU)
Helios Klinikum Berlin Buch
• Dr. med Julia Gerhardt; Fachärztin für Neurochirurgie, Oberärztin Fachbereich Neurochirurgie, Helios Klinikum Berlin Buch
• Dr. med. Tillman Schrammel; Facharzt für Neurochirurgie, Oberarzt Fachbereich Neurochirurgie, Helios Klinikum Berlin Buch
Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
• PD Dr. med. Tobias Martens; Facharzt für Neurochirurgie, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
Rufen Sie an! Am Mittwoch, den 7. Juni 2023 von 16 bis 19 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 5 33 22 11 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.
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1 Vgl. https://www.gemeinsamgegenglioblastom.eu/uber-glioblastom/ Seitenabruf vom 07.05.2023
2 Vgl. Vorträge anlässlich des Glioblastom-Tag 2022: https://www.gemeinsamgegenglioblastom.eu/veranstaltungen/glioblastom-tag-2022/ Seitenabruf vom 07.05.2023
3 A.a.O.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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