Hauptversammlung bei der Feuerwehr Oberderdingen / Zahlreiche Ehrungen für langjährige Dienstzeit
Bürokratie macht der Freiwilligen Feuerwehr zu schaffen
Oberderdingen (kn) "Ehre wem Ehre gebührt." Bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberderdingen trifft dieser Spruch auf einige zu, denn mit sage und schreibe 21 Ehrungen für langjährige Dienstzeit nahm dieser Punkt einen großen Platz auf der Tagesordnung zur diesjährigen Hauptversammlung ein. Zuvor war Kommandant Thomas Meffle in seinem Jahresbericht auf die Problematik der zunehmenden Bürokratie eingegangen. Prüfvorschriften und daraus resultierenden, umfangreiche Dokumentationspflichten machten den Verantwortlichen im Ehrenamt die Arbeit zunehmend schwieriger, so Meffle.
Herausforderung Großschadenslagen und Klimawandel
Mit der Herausforderung Großschadenslagen und Klimawandel, die immer mehr und näher vor die eigene Haustüre kommen, ging Meffle auf ein weiteres wichtiges Thema ein. Obwohl Feuerwehr und Gemeindeverwaltung nicht ganz unvorbereitet seien, gebe es noch einige Hausaufgaben insbesondere in den Bereichen Starkregen, Wald- und Vegetationsbrände, Warnung der Bevölkerung und Notstromversorgung zu erledigen, betonte der Kommandant. Den Ausbildungsstand bezeichnete er dagegen als gut. Sorgen bereite allerdings die Ausbildung der Führungskräfte im Bereich Gruppen- und Zugführer, wo bereits heute durch jahrelange Wartezeiten ein Defizit herrsche, was den zu geringen Ausbildungskapazitäten der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg zuzuordnen sei.
274 Mitglieder und 116 Einsätze
Insgesamt besteht die Feuerwehr Oberderdingen aus 162 Angehörigen in den Einsatzabteilungen, davon 20 Frauen, 28 Mädchen und 57 Jungen in den drei Jugendabteilungen sowie einer Frau und 25 Männern in den Altersabteilungen, was einer Gesamtsumme von 274 Mitgliedern entspricht. Im Jahr 2020 hatten die aktiven Wehrler 116 Einsätze zu absolvieren. Davon waren 29 Brandeinsätze, 43 technische Hilfeleistungen, 38 Fehlalarmierungen, vier Sicherheitswachdienste und zwei Einsätze mit dem ABC-Zug. Bei den Einsätzen konnten 15 Menschen gerettet werden, Tote waren glücklicherweise nicht zu beklagen.
600 Schokonikoläuse an die Kinder der Gemeinde verteilt
Felix Pfersching, Jugendwart der Jugendfeuerwehr Flehingen, berichtete über die Jugendabteilungen der drei Ortsteile. Sein Bericht fiel jedoch kurz aus, da 2020 pandemiebedingt leider so gut wie kein Jugendfeuerwehrdienst in Präsenz möglich war. Dies hatte auch zur Folge, dass viele Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr ausgetreten sind. Erfreulicherweise konnten jedoch mehr Mitglieder neu gewonnen werden, als Austritte zu verzeichnen waren, so dass zum Jahresende 2020 insgesamt 92 Mädchen und Jungen in den drei Jugendabteilungen aktiv waren. Sie wurden überwiegend durch Onlineangebote bei der Stange gehalten, sagte Pfersching. Betreut werden die Kinder und Jugendlichen von 42 Betreuern. Als einziges Event konnte Pfersching von der Nikolaus-Aktion berichten. Diese Aktion, bei der mehr als 600 Schokonikoläuse an die Kinder der Gemeinde verteilt wurden, sei sehr gut bei der Bevölkerung angekommen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.