Fremder spricht Kind in Kraichtal-Münzesheim an
„Es besteht kein Anlass zur Panik“
Kraichtal (hk) Die Vorstellung, dass sich ein Fremder ihrem Kind nähert und es anspricht, ist für viele Eltern beängstigend. Erst kürzlich ereignete sich ein solcher Vorfall in Kraichtal, der in den sozialen Medien viel Aufmerksamkeit erregte. Am Montag, 16. Januar, soll im Münzesheimer Stadtteil Kraichtal ein Mann ein Kind, das mit seiner Mutter auf der Straße unterwegs war, angesprochen und belästigt haben. Auf „Facebook“ ist dabei von einem betrunkenen Mann die Rede, der sich auch zuvor schon Kindern genähert und ihnen angeboten haben soll, etwas für sie zu kaufen. Auch soll er in der Nähe des Kindergartens in Münzesheim gesichtet worden sein. „Vielleicht ist es einfach nur ein Betrunkener, der nichts Böses will, besorgniserregend fand ich das Ganze dennoch“, schreibt eine Person in den Kommentaren über das Geschehen.
„Registriert und aktenkundig“
Der Mann wurde daraufhin in polizeilichen Gewahrsam genommen und nach einer sogenannten „Gefährderansprache“ wieder entlassen, teilte ein Beamter des zuständigen Polizeireviers in Bad Schönborn, der den Vorfall bestätigt, gegenüber der Brettener Woche und kraichgau.news mit. Nach Angaben der Polizei war der Mann bisher nicht polizeilich bekannt. Das Verhalten des Mannes könnte dem Beamten zufolge dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass er stark alkoholisiert war. Er wurde im Rahmen des Polizeigewahrsams angewiesen, ein solches Verhalten künftig zu unterlassen. Der Mann sei nun „registriert und aktenkundig“, so der Polizeibeamte, und auch die Kriminalpolizei sei über den Vorfall in Kenntnis gesetzt worden. Da jedoch kein strafrechtlich-relevantes Vorgehen festgestellt werden konnte, wurde der Mann wieder freigelassen. „Es besteht kein Anlass zur Panik“, sagte der Polizeibeamte, der auch betonte, dass es sich um einen Einzelfall handele.
Richtiges Verhalten bei Annäherung von fremden Erwachsenen üben
In einem Schreiben, das auf Facebook veröffentlicht wurde, bittet der Kindergarten die Eltern, ihre Kinder abzuholen oder sie nicht allein nach Hause gehen zu lassen. Außerdem werden die Eltern gebeten, die Polizei zu rufen, wenn in der Nähe des Kindergartens fremde Personen Kinder ansprechen. Auch die Schule in Münzesheim soll sich mit einem Schreiben an die Eltern gewandt und angekündigt haben, dass die Schule den Vorfall zum Anlass nehmen wird, mit den Schülern das richtige Verhalten bei Annäherung von fremden Erwachsenen zu besprechen und zu üben.
Tipps der Redaktion:
- Legen Sie mit Ihrem Kind Wege und Orte fest, an denen es sich aufhalten darf und vereinbaren Sie pünktliches Erscheinen zu Hause oder in der Schule.
- Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es das Recht hat, „Nein“ zu sagen.
- Jedes Kind sollte die Notrufnummer 110 kennen und wissen, dass es bei Gefahrensituationen ohne Geld und ohne Telefonkarte und mit jedem Handy die Polizei anrufen kann.
- Ggf. Kennzeichen notieren und/oder Fotos machen.
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Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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