Belastungsgrenze erreicht
Wartezeit in den Kliniknotaufnahmen der RKH Gesundheit stark gestiegen

Die Notaufnahmen der Kliniken der RKH Gesundheit in den Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis und Karlsruhe kommen zunehmend selbst in Not: Sie sind überfüllt und an ihrer Belastungsgrenze. | Foto: sudok1 - stock.adobe.com
  • Die Notaufnahmen der Kliniken der RKH Gesundheit in den Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis und Karlsruhe kommen zunehmend selbst in Not: Sie sind überfüllt und an ihrer Belastungsgrenze.
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Region (red) Die Notaufnahmen der Kliniken der RKH Gesundheit in den Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis und Karlsruhe kommen zunehmend selbst in Not: Sie sind überfüllt und an ihrer Belastungsgrenze. Das teilt die Pressestelle des regionalen Klinikverbunds mit. Die Konsequenz daraus seien zum Teil verlängerte Wartezeiten für die Patienten. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zuletzt trug dazu in erheblichem Maße die Reduzierung der Bereitschaftsdienstzeiten der Notfallpraxen der niedergelassenen Ärzte, der sogenannten KV-Notfallpraxen, maßgeblich bei. Dies führte dazu, dass die Kliniken nun zwischen zehn bis 15 Prozent an zusätzlichen ambulanten Notfallpatienten zu bewältigen haben.

Immer mehr Patienten in Notaufnahme

Gemäß ihres gesetzlichen Sicherstellungsauftrags müssen die niedergelassenen Ärzte den ambulanten ärztlichen Notdienst über die KV-Notfallpraxen sicherstellen. Die Notaufnahmen der Kliniken hingegen haben die Aufgabe, nur die schweren, von den Rettungsdiensten gebrachten Notfälle oder die von den Notfallpraxen als schwer eingestuften Notfälle zu versorgen. Dennoch suchen viele Bürger aus unterschiedlichen Gründen direkt die Notaufnahmen der Kliniken auf. Es kommen Patienten außerhalb der Öffnungszeiten ihres Hausarztes oder die keinen Hausarzt haben und auch Patienten, die aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels ansonsten zum Teil mehrere Wochen oder Monate auf einen Arzttermin warten müssten.

Zugleich Dienstzeiten der Notfallpraxen gerichtlich reduziert

Erschwerend kommt hinzu, dass die Kassenärztliche Vereinigung seit November 2023 aufgrund eines Urteils des Bundessozialgerichts die Bereitschaftsdienstzeiten der KV-Notfallpraxen reduziert hat, was zu einer spürbaren Erhöhung der Zahl der Notfallpatienten in den Kliniken geführt hat. Die Kliniken trifft dies hart, da sie in den Wintermonaten zum einen ohnehin schon eine höhere Patientenzahl durch viele Infektionen wie Corona, Influenza, RS-Virus, oder durch wetterbedingte Unfälle zu bewältigen haben, zum anderen selbst von höheren, krankheitsbedingten Ausfallquoten unter den Mitarbeitenden betroffen sind.

Patienten werden nach Dringlichkeit behandelt

Vor diesem Hintergrund haben sich die Wartezeiten inzwischen weiter erhöht. Denn die Kliniken, die primär die schweren Notfälle behandeln müssen, bei denen es auf jede Minute ankommt, führen eine sogenannte Triagierung durch. Nach einem standardisierten medizinischen Verfahren, das weltweit in zahlreichen Ländern angewendet wird, wird die Behandlungsdringlichkeit der Patienten festgelegt. Dies führt jedoch bei manchen Patienten zu Unverständnis, da sie es bei der Behandlung in einer Arztpraxis gewohnt sind, in der Reihenfolge ihres Erscheinens aufgerufen zu werden.

Bei leichten Notfällen zum Hausarzt

„Obwohl es nicht die Aufgabe der Kliniken ist, leichte Notfälle zu behandeln, springen wir ein und tragen damit dazu bei, die Notfallversorgung in den Landkreisen zu sichern. Doch die Bürgerinnen und Bürger müssen dann mit längeren, zum Teil mehrstündigen Wartezeiten rechnen“, so Professor Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer der RKH Gesundheit, zu der die Kliniken in den Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis und Karlsruhe gehören. Die Kassenärztliche Vereinigung weist darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger bei leichteren Notfällen dennoch wie bisher auf den Hausarzt oder außerhalb der Praxisöffnungszeiten auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 zuzugehen sollen.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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