Kraichgau und Hasensprung

Altes Kulturland und edle Reben

Walzbachtal-Wössingen (wb) Am Kirchweihsonntag von 13 bis 18 Uhr hatten in Wössingen die Gäste Gelegenheit, eine Ausstellung zu zwei Themen auf einmal zu besuchen. Den standesgemäßen Rahmen dazu bildete die 1755 erbaute Fränkische Hofanlage „Wössinger Hof“. In der dortigen Scheune war die bereits mehrfach erwähnte Wanderausstellung zur 1250-jährigen Ersterwähnung des Kraichgaus zu sehen. Viel Geschichte und Wissen war plakativ dokumentiert. Von der Besiedlung, den Menschen, der Arbeit und der Landschaft bis hin zu politischen Begehrlichkeiten war hier viel zu erfahren. Die Worte „In pago Creichgouue“ aus dem Lorscher Codex vom Juni 769 gelten als offizielle Ersterwähnung der nachweislich jedoch noch viel älteren Kulturlandschaft Kraichgau.

Der Jöhlinger Hasensprung – 60 Jahre jung

Da klingen die 60 Jahre Rebgelände Hasensprung geradezu jugendhaft. Trotzdem hat es, genau wie die Landschaft an deren Ausläufer sich die Reben befinden, bereits eine, wenn auch erheblich kürzere, Geschichte. Informiert wurde über das kleine, feine Weinanbaugebiet auf der Gemarkung des Walzbachtaler „Unterdorfes“ Jöhlingen. Thomas Vollmer hat es sich mit seinen Mitstreitern vom Walzbachtaler Heimat- und Kulturverein zur Aufgabe gemacht, diese Geschichte zu beleuchten. Mit Bildern und Texten über die Entwicklung des Gewannes und dessen Rebsorten, alten Zeitungsberichten und altem Handwerkszeug wurde der Bogen von den Anfängen bis heute gespannt. Ein altes Fassfragment bildete ebenso wie einige Flaschen des Hasensprungweins die Dekoration. Der Inhalt der Flaschen wurde aus der Rebsorte Auxerrois gewonnen. Diese relativ seltenen, weil empfindlichen Reben haben hier wie viele andere Klassiker seit Jahren ihren Platz. Wer mehr wissen wollte, konnte sich weitere Informationen auf einem Bildschirm erklären lassen.