Vortrag im Faust-Museum
Dionysos: Geliebt, verehrt – gefährlich?
Knittlingen (red) Am Freitag, 5. Juli, um 19 Uhr hält Helmut Oberst im Faust-Museum Knittlingen einen Vortrag über den Dionysos-Kult in der Antike und seine Entsprechungen bis heute, unter anderem in der Rock-Musik.
Dionysos - faszinierend und attraktiv
Dionysos, der Gott des Weines und der Entfesselung, erscheint bekannt und doch rätselhaft, jedenfalls aber: faszinierend und attraktiv! Es waren die alten Griechen, die Dionysos aus fantastisch-schaurigen Erzählungen kannten und ihm huldigten. Als Gott des Weines und der Ekstase stand er für Lebensfreude und Freiheit – und stand den Menschen damit näher als die anderen Götter. Mit ihm konnte der Mensch lachen und ausgelassen sein.
Gegensatz zu Apoll
Doch es gab auch die andere Seite des Dionysos: Die Feiern seines Gefolges waren wild und chaotisch, führten manchmal zu Gewalt und sogar Wahnsinn. Mit all diesen Ingredienzen bildete Dionysos den Gegensatz zu Apollo, dem Gott der Vernunft, der Klarheit und des Lichts. Die Feiern und Umzüge im Umfeld des Dionysos führten im Laufe der Zeit zu großen Festspielen und zum griechischen Theater, schlugen sich also auch nachhaltig kulturell nieder.
Zwiespältige, mystische Dimension des Lebens
Dass sich in Dionysos psychologisch und philosophisch gedeutet die zwiespältige, mystische Dimension des menschlichen Lebens zeigt, wird in der modernen Dichtung und Philosophie deutlich: So beziehen sich unter anderen Friedrich Hölderlin und Friedrich Nietzsche auf den antiken Gott der Ekstase in der Beschreibung des sogenannten „dionysischen Augenblicks“, dem blitzhaften Ergriffensein als kreativer Anstoß, der zur künstlerischen Inspiration führt.
All diese Zusammenhänge mit Schlaglichtern auf die neue Sonderausstellung im Faust-Museum rund um Jim Morrison und seine Bezüge zu Dionysos und Nietzsche wird Helmut Oberst in seinem Vortrag herstellen.
Helmut Oberst
Helmut Oberst stammt aus Pforzheim und studierte in Innsbruck und Heidelberg Latein, Alte Geschichte und Sport. Er wirkte bis 2005 als Lehrer an verschiedenen Gymnasien in Eppingen und Pforzheim und präsentiert regelmäßig Führungen, zum Beispiel im Gasometer in Pforzheim, und hält Vorträge, etwa über die Antike und ihrer Kultur.
Karten zu zehn Euro, ermäßigt acht Euro sind erhältlich im Faust-Museum. Infos und Reservierung unter 07043/373-453 sowie 07043/373-450, faustmuseum@knittlingen.de sowie unter www.Faustmuseum.de und auf Instagram@faustmuseum.de
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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