"Glocken – Ihre Geschichte und Bedeutung" im Bürgerhaus

Am Mittwoch, 23. November berichtete Karl-Heinz Essig über Glocken, ihre Geschichte und ihre Bedeutung im Pfinztaler Bürgerhaus.

Pfinztal (pm) Der Klang der Kirchenglocke ist in der Kultur der westlichen Welt tief verwurzelt und aus dem öffentlichen Leben nicht wegzudenken. Jede Glocke hat ihren eigenen und unverwechselbaren Klang, der weit über Stadt und Land zu hören ist. Je nach dem Empfinden des Horchenden wirkt er beruhigend, gewaltig oder schön. Die Glocken rufen die Menschen zu Gottesdiensten, zur Hochzeit oder zum Gebet zusammen oder ertönen als Totenglocke. Außerdem gibt man ihr in christlichen Gotteshäusern Namen: In Söllingen und Berghausen ertönen “Glaube, Liebe und Hoffnung“, in Wöschbach die Marienglocke, in Kleinsteinbach die Michaelsglocke, die ein Gewicht von 397 Kilogramm hat und im Jahre 1468 gegossen wurde.

Klangkörper für kultische Zwecke

Viele Bürgerinnen und Bürger fanden sich im Pfinztaler Bürgerhaus ein, als Karl-Heinz Essig seinen Vortrag zu Glocken und ihrer Bedeutung hielt. Einführend berichtete er, dass dort, wo Menschen Metallbearbeitung betrieben haben, Klangkörper entstanden seien, die oft zu kultischen Zwecken verwendet wurden. Die ersten Glocken wären bereits vor mehreren Tausend Jahren in Asien hergestellt worden. Nachdem das Christentum in seinen Anfängen Glocken, wie auch alle anderen Instrumente verpönt und aus dem Gottesdienst verwiesen hatte, bediente es sich seit dem Ende der Antike und dem frühen Mittelalter an den Klangkörpern. Zunächst wurde die Glocke als Ruf-Instrument zum gemeinsamen Gebet in christlichen Orden verwendet.

Technisches Know-How und Fingerspitzengefühl

Nach einem kurzen Film ging der Referent auf die Herstellung von Klöppeln ein, denn erst der Klöppel sorgt dafür, dass die Glocke wohlklingend ertönt. Für ihn, so Essig, habe sich im Laufe der Jahre der Klang der Glocken zu einer Lebensaufgabe entwickelt. Viel technisches Know-How und menschliches Fingerspitzengefühl seien notwendig, um hochwertige Klöppel herzustellen. Heute sorge in Kleinsteinbach entwickeltes Hightech dafür, dass Glocken in der Dresdner Frauenkirche, im Erfurter Dom, im Straßburger Münster, im Wiener Stephansdom und auch in Kleinsteinbach mit einem wunderbaren Klang zu hören sind.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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