Der Wössinger Ostgrenze entlang
Grenzsteine erzählen Geschichten

Beim "Dreimärker"
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Walzbachtal-Wössingen (wb) Wenn die Gemeinde einlädt und eine Führung von der Familie Eberle begleitet wird, kommt garantiert Spannendes zu Tage. Am Samstag, den 26. August, war dies in besonderer Weise der Fall. Eine kleine Wanderung im Osten der Walzbachtaler Gemarkung zu alten Grenzsteinen und ihrer Geschichte führte zumeist durch den Wald. Zuerst ging es zum so genannten Frontalgraben den einige der älteren Mitwanderer auch nur als Wasserrissgraben kannten. Dort am Graben, der gut sichtbar durch den Wald mäandert, verläuft die Grenze der Wössinger Markung zu den Nachbarorten Stein und Königsbach. Claudia und Wolfgang Eberle hatten hier schon im Vorfeld die Grenzsteine erkundet und wo notwendig auch freigelegt. Die Historie dazu wusste Wolfgang Eberle, wie gewohnt, fundiert zu erzählen. Als ganz besonderes Kleinod gilt der am Ende der Aussteinung gelegene Dreimärker, an dem sich die Gemarkungen Wössingen, Königsbach und Stein treffen. Beinahe wäre er, wie Claudia Eberle erzählte, Opfer von Forstarbeiten geworden. Entlang der Grenze zu Stein ging der Weg weiter in Richtung Dürrenbüchiger Gemarkung. Auffällig immer wieder die Jahreszahl 1844, aber auch Grenzsteine mit deutlich älteren Jahreszahlen begleiteten den Weg. Bei einer ihrer letzten Recherchen vor Ort stießen die Eberles einige Schritte abseits der Grenze auf ein besonderes steinernes Exemplar. Einen Zehntstein, der hier mitten im Wald die Besitzverhältnisse anzeigte. Zwei fortlaufende Zahlen an den Stirnseiten, eine Linie und ein großes „F“ sind gut auf dem Stein zu erkennen. Dieses F steht mit großer Sicherheit für das Kloster Frauenalb und markiert wohl Ansprüche für den kirchlichen Zehnten.

Nach den Steinen - das Wasser

Nachdem die Gruppe den Grenzpfad verlassen hatte, kam sie beim Gewann Schiffleswiesen zur Hungerquelle dem obersten Ursprung des Walzbach. Darüber wurde schon an anderer Stelle berichtet. Aus einem Schriftstück zitierte Claudia Eberle Interessantes zur Geschichte der Quelle mit alten Begebenheiten und Befürchtungen. Die letzte Station war der so genannte Römerbrunnen über den auch schon mehrfach berichtet wurde. Hier gibt es leider wenig fundierte Erkenntnisse und so manches liegt noch im Dunkeln. Ein Mitwanderer war mit einer starken Taschenlampe ausgestattet, so dass ein Hinunterleuchten zum Brunnengrund möglich war. „Ganz schön tief“, war die einhellige Meinung der Wandergruppe und die Schätzungen bewegten sich zwischen 6 und 10 Metern. Über die Herstellung eines solchen Brunnens wusste Wolfgang Eberle dann doch noch einiges zu berichten. Das Wissen dazu hatte ihm ein Mitarbeiter des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT) vermittelt.

Fachsimpeln und alte Geschichten austauschen bei einem „Gläschen“

Am Ausgangspunkt der Wanderung angekommen, wartete auf die Teilnehmer ein Getränk nach Wahl. Bereitgestellt aus dem Kofferraum - von den Initiatoren und der Gemeinde Walzbachtal. Hierbei wurde noch einiges an Wissen hervorgefördert, vornehmlich von den ältesten Wanderern aus Wössingen.

Autor:

Werner Binder aus Region

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