Da hebt er ab
Kurzweilige Prunksitzungen begeistern das Wössinger Publikum!
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- Sinnbild in Rot & Weiß
- Foto: Bernd Liebe
- hochgeladen von Benjamin Morlock
Es war bereits kurz vor Mitternacht als aus der Böhnlichhalle ein lautes und nicht minder begeistertes „vööölig losgelöst“ in den Wössinger Nachthimmel schallte. Der finale Moment einer über vierstündigen Show gespickt mit genialen Momenten und tollen Showacts. Einige Stunden zuvor, (fast) exakt um 19:11Uhr mitteleuropäischer Zeit zog der Elferrat, garniert von der Tanzgarde des TVW in eine wunderbar dekorierte Böhnlichhalle und bahnte sich, chauffiert von tosendem Applaus den Weg auf die Bühne. Zurück in Amt und Würden eröffnete Sitzungspräsident Karsten Matt den Abend, bevor die Tanzgarde unter der Leitung von Hanna Wiedemann ihr Können unter Beweis stellen durfte. Im Anschluss an dieses optische Amuse-Gueule, feierte ein Debütant aus dem Vorjahr sein Comeback: Sven Wackershauser ging erneut als Lehrer in die Bütt und wusste mit Witz und Ironie zu überzeugen. Den Alltag als Lehrkraft sezierte er gekonnt mit einer ordentlichen Portion Augenzwinkern und frechen Spitzen. Der nächste Rückkehrer nach seiner denkwürdigen Premiere 2024 (mitsamt Heiratsantrag) war Wolle Becker, der bereits in seinem zweiten Jahr zu einer festen Größe des Wössinger Faschings geworden ist: Tolle Lieder mit viel Lokalkolorit und Ohrwurmpotenzial sorgten für gute Laune und beste Stimmung. Danach gründende der ehemalige TVW-Vorstand, Jörg Hartmann mit einem Augenzwinkern den „Damen-Turnverein“. Ein absolutes Highlight boten Johannes Ebner und Josefine Keil als „närrisches Tanzpaar“. Obwohl beide umfassend in weiteren Programmpunkten eingespannt waren, zeigten sie eine Kür der Extraklasse und wurden zurecht mit Standing Ovations belohnt. Für den nächsten Punkt durfte die Narrenschar gleich stehen bleiben: Dany Veit, Ruven Lang, Markus „Roddy“ Rothweiler und Tobias Neller steppten zur ersten Stimmungsrunde auf die Bühne und machten gottlos Kassala: Zu Hits wie „Bella Napoli“ oder „Bock auf Bier“ brachten sie die Halle zum Kochen. Die Tanzgruppe „Next Generation“ aus Obergrombach, die ihr Debüt bei den Mondspritzern feierte, marschierte andächtig als Nonnenhorde aufs Parkett, bevor sie dieses mit einem atemberaubenden Showtanz zum Wackeln brachte. Da unser Sitzungspräsident nach einjähriger Pause wieder am Start war, feierte auch sein Alter Ego, der Wössinger Till sein Comeback in der Bütt und erfreulicherweise hat er sein Handwerk in der Zwangspause nicht verlernt: Ob Friedrich Merz, Donald Trump oder die AfD: der Till teilte kräftig aus. Immer treu seinem Credo „Humor ist wenn man trotzdem lacht“ ließ er das vergangene Jahr Revue passieren. Im Anschluss entführten die Borzelbehmler das Publikum dann auf den Jungengesellenabschied ihres „Gselzbärle“ Ruven Lang inklusive einer geballten Ladung Ballermann und einer ordentlichen Prise Klamauk, abgerundet mit einer Herlan’schen Flugeinlage. Als dann die närrische Turnriege die holde Narrenschar mit einer akrobatischen Verfolgungsjagd in den harten Polizeialltag entführte kamen nicht wenige aus dem Staunen nicht mehr raus. Was darf an Fasching nicht fehlen? Richtig! Guggenmusik. Die besorgten die Jöhlinger „Loddler“ um ihren Capo Thomas Widmann und brachten ordentlich Stimmung in die Halle, bevor die Doppeldribbler die Bühne zum Dschungelcamp umfunktionierten. Ihre Show, bei der sich Liveelemente und Videosequenzen auf einer Leinwand abwechseln stand ganz unter dem Motto „Ich bin ein Doppeldribbler! Holt mich hier raus!“ Als die Jungs am Ende ihres Programmpunktes dann ihre altersschwachen Körper zu „Schüttel meinen Speck“ von Peter Fox zum Vibrieren brachten war die Halle Feuer und Flamme. Der Name Joachim Kinsch, der als Bobbes mal wieder vollends zu überzeugen wusste, ist eine absolute Marke beim Wössinger Fasching. Mit einer spielerischen Leichtigkeit und unvergleichbarer Bühnenpräsenz lieferte er einen weiteren Meilenstein an diesem Abend. Doch immer noch blieb den Zuschauern keine Zeit zum Durchatmen: Orchestriert durch die Trainerin Gordana Köhler von Homeyer zeigte die Legenden-Tanzgruppe „Good Weibz“ dann einen Showtanz zum Zunge schnalzen. Jetzt nähern wir uns mit großem Schritten dem oben skizzierten „vööölig losgelöst“-Moment. Ein zweites und letztes Mal schwebten die Jungs von der Stimmungsrunde auf die Bühne und nach Knallern wie „Wackelkontakt“ sind wir dort angekommen, wo wir begonnen haben: Am Ende! Doch nach dem Programm war natürlich noch lange nicht Schluss. Weltklasse-DJ Thomas (der von den Loddlern oben) sorgte für schwingende Tanzbeine und wurde bei ausgelassener Stimmung noch bis tief in die Nacht gefeiert, gelacht, getanzt und getrunken.
Autor:Benjamin Morlock aus Region |
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