50 Jahre Oberderdingen mit Flehingen & Großvillars
Stadterneuerung und Stadtentwicklung
Oberderdingen (kn) Die Studie des Pestel-Instituts und des Bauforschungsinstituts ARGE kommt zum Ergebnis, dass 2023 ein Rekord-Wohnungsmangel drohe. Es fehlten über 700.000 Wohnungen. Dies sei das größte Wohnungsdefizit seit mehr als 20 Jahren. Vor allem der durch den Ukraine-Krieg verursachte hohe Zuzug von Menschen belastete der Studie zufolge im vergangenen Jahr den bereits zuvor schon angespannten Wohnungsmarkt. Aber auch die gestiegenen Investitionskosten und der damit zusammenhängende Einbruch von Bautätigkeiten hätten sich negativ ausgewirkt.
Bedarf an bezahlbarem Wohnraum
In Oberderdingen besteht Bedarf an ökologisch hochwertigem und trotzdem bezahlbaren Wohnraum. Verstärkt wird dieser Bedarf durch die großen Betriebe im Ort, die ihre Arbeits- und Fachkräfte nicht mehr nur aus dem Ort und der Region rekrutieren können. Oberderdingen ist eine von wenigen Einpendler-Gemeinden im ländlichen Raum.
Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde Oberderdingen im Dezember 2008 die Kommunalbau GmbH – Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung Oberderdingen gegründet. Einzige Gesellschafterin ist die Gemeinde Oberderdingen zu 100 Prozent. Die GmbH hat einen Aufsichtsrat, dessen Vorsitzender Bürgermeister Thomas Nowitzki ist. Die weiteren neun Mitglieder wurden von den Fraktionen des Gemeinderates in das Gremium gewählt. Geschäftsführer ist der Kämmerer der Gemeinde, Dieter Motzer.
Fokus auf Ökologie und nachhaltigen Umweltschutz
Ziel und Gegenstand des Unternehmens ist im Gesellschaftervertrag definiert. Die Gesellschaft dient der Förderung des Wohnungs- und Gewerbebaues unter besonderer Berücksichtigung der Stadterneuerung und der Eigentumsbildung in der Gemeinde Oberderdingen. Die Gesellschaft bebaut, bewirtschaftet, betreut, verwaltet, erwirbt und veräußert Grundstücke.
Gemeinderat und Aufsichtsrat legen neben der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens großen Wert auf Ökologie und nachhaltigen Umweltschutz. Die gemeindeeigene Kommunalbau GmbH konnte unter anderem 99 Wohnungen, 42 Stellplätze, ein Wohnmobilstellplatz, 28 Garagen und Carports sowie 14 Eigentumswohnungen bauen und sanieren.
Projekt „Wohnen am Heiliggrund“ am Ortsrand
Eines der aktuellen Projekte ist die Sanierung und Neugestaltung der neuen Ortsmitte mit Ladengeschäft, Eisdiele, drei Ferienwohnungen, zwei Mietwohnungen, Café und öffentlicher Toilettenanlage. Das Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von rund 4,2 Mio. Euro. Es liegt im Sanierungsgebiet „Ortskern III“ und wird aus dem Landessanierungsprogramm mit 1,2 Mio. Euro bezuschusst.
Mit dem Projekt „Wohnen am Heiliggrund“ am Ortsrand realisiert die Kommunalbau GmbH in vier Gebäuden 32 bezahlbare Wohnungen. Die gesamten Baukosten betragen ohne Grundstück rund 8,5 Mio., die die Kommunalbau GmbH in die Schaffung von dringend benötigtem und bezahlbarem Wohnraum investiert.
Aus Gründen der Kostensicherheit werden die Projekte vielfach schlüsselfertig vergeben. Besonderen Wert legt die Kommunalbau GmbH auf die vertragliche Fixierung, dass nur örtliche und regionale Handwerker beauftragt werden.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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