Oberdorf-Führung zur Kerwe
Wössinger Geschichte(n)
Walzbachtal (wb)
Am Samstag den 26. Oktober traf sich bei bestem Herbstwetter auf dem Rathausplatz eine Gruppe von Interessierten um an einer spannenden Führung durchs Wössinger Oberdorf teilzunehmen. Der Vorsitzende des Walzbachtaler Heimat- und Kulturvereins Wolfgang Eberle konnte zusammen mit seiner Frau Claudia eine große Teilnehmerschar begrüßen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde sind solche Veranstaltungen schon ein wenig zur Tradition geworden. So war als Vertreterin des Bürgermeisters für die Gemeinde Frau Jutta Belstler mit von der Partie. Auch etliche Gäste aus den umliegenden Gemeinden waren unter den Teilnehmern.
Wolfgang Eberle kam dann auch gleich zur Sache. Man stand ja hier, am Startplatz, gleich auf historischem Grund. Er umriss, unterlegt von Jahreszahlen die wechselvolle Geschichte des Platzes. So etwa die Vernichtung des altehrwürdigen Gasthauses zum Schwanen. Kurz vor Kriegsende von einer Fliegerbombe getroffen brannte es völlig aus. Heute beherbergt der Platz das schmucke neue Rathaus, dem ein Vorgängerbau mit einem kurzen Lebenszyklus weichen musste.
Weiter ging die Gruppe zum so genannten Bloh, bis heute einer der Hauptschlagadern des Dorfes. Hier erfuhr man einiges über Kommen und Gehen von Einrichtungen aller Art, wie schon an anderer Stelle berichtet. Einzig das alte Rathaus ist dort in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben.
In der Schlossstraße gab es dann eine ganze Fülle von Wössinger Anekdoten zu hören. Eberle erzählte anschaulich von Begebenheiten aus alten Schriftstücken, untermalt von alten Fotografien die Claudia Eberle durch die Reihen gehen ließ. So steht dort ein so genannter Zehntstein, eine Rarität in der ganzen Region. Mit dem alten Pfarrhaus, der Zehntscheune, dem ältesten Gebäude Walzbachtals und einer zum ehemaligen Schloss gehörenden Meierei wurden weitere geschichtsträchtige Orte besucht.
Zurück ging es über die Steiner Straße, ehemals Ziegelberg. Dort steht noch das ehemalige Schafshaus, früher eine Art Gästeherberge. Auch die mutmaßliche Stelle einer namensgebenden Ziegelei wurde aufgezeigt.
Die zum Ende der Strecke besuchte Hallenstraße, im Wössinger Sprachgebrauch auch "Hallegass", barg noch einige historische Schätze. So ein Tabakschuppen, ein ehemaliger Kindergarten und auch ein Diakonissenschwesternhaus und als Highlight sogar ein ehemaliges Badehaus. Viele, insbesondere ältere Teilnehmer konnten noch die eine oder andere Erinnerung zu dem vielen Gehörten beitragen.
Dank der kurzweiligen Ausführungen der Familie Eberle verging die Zeit wie im Flug, so dass deutlich überzogen wurde. Trotzdem war noch reichlich Zeit um im Seniorenzentrum Kronengarten bei einem von der Gemeinde bereitgestellten Vesper das Erlebte in Gesprächen zu vertiefen.
Autor:Werner Binder aus Region |
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