Flexibler auf Fahrtausfälle reagieren
AVG und VBK bauen eigene Busflotte für Ersatzverkehre auf

Wenn Bahnstrecken gesperrt sind, kommen Busse zum Einsatz.  | Foto: Michael Krauth/KVV
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Region (red) Um Fahrgästen bei Störungen oder Baustellen einen funktionierenden Ersatzverkehr anbieten zu können, bauen die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) eine eigene Bus-Flotte für Schienenersatzverkehre (SEV) und Busnotverkehre (BNV) auf. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor.

Busse auf freiem Markt immer schwerer verfügbar

Demnach wolle man auf die zunehmend schwierige Verfügbarkeit von Buskapazitäten auf dem freien Markt reagieren. Der VBK-Aufsichtsrat hatte hierzu bereits seine Zustimmung zur Einstellung von rund 30 neuen Mitarbeitenden erteilt.

Marktlage spitzt sich zu

"In den kommenden Jahren wird der Bedarf an SEV-Verkehren durch die zahlreichen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen im bundesweiten Schienenverkehr weiter ansteigen und sich dadurch die Marktlage für SEV-Verkehre weiter zuspitzen. Dies stellt für alle Verkehrsunternehmen eine große Herausforderung dar“, erklärt Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der VBK und AVG.

Mit eigener SEV-Flotte flexibler reagieren können

Dies bedeute zudem, dass auch bei kurzfristigem Bedarf durch Störungen keine Kapazitäten verfügbar sind. „Dieser Trend zeichnet sich schon länger ab, weshalb wir mit diesem Projekt neue Wege gehen, um uns mit dem Aufbau einer eigenen SEV-Flotte ein Stück weit unabhängiger von dieser Entwicklung zu machen und uns flexibler aufstellen. Auch wenn wir mit dieser eigenen Bus-Flotte auch zukünftig nicht alle Leistungen für Ersatzverkehre abdecken können und weiterhin externe Busunternehmen für diese Verkehre akquirieren müssen, können wir dennoch langfristig Kosten einsparen und die Qualität unserer Ersatzverkehre steigern“, zeigt Höglmeier die Vorteile des Vorhabens auf.

Sanierungen und Modernisierungen stehen an

Auch im Schienennetz der AVG und VBK werden in den kommenden Jahren zahlreiche Baumaßnahmen durchgeführt, um die Bahn-Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen. Ein Fokus liegt hierbei auf der Grundsanierung der Bestandsinfrastruktur, dem barrierefreien Ausbau von Haltestellen und Vorhaben zur Kapazitätserweiterung, wie dies beispielsweise durch die AVG beim zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Eppingen und Heilbronn seit Juni umgesetzt wird.

Busnotverkehre bei kurzfristigen Ausfällen notwendig

Gleichzeitig hat auch die Deutsche Bahn, deren Infrastruktur auch die AVG für ihre Stadtbahnverkehre nutzt, eine große Modernisierungswelle in ihrem Schienennetz angeschoben. Dies wird ebenfalls zu einem wachsenden Bedarf für SEV-Verkehre führen. Hinzu kommen Busnotverkehre, die bei kurzfristigen Fahrtausfällen erforderlich sind, etwa durch Stromausfälle oder Unwetterschäden, die jüngst im Albtal oder auf der Strecke zwischen Pforzheim und Pfinztal den Bahnverkehr für mehrere Stunden zum Erliegen brachten.

Service-Qualität für Fahrgäste verbessern

„Auch bei solchen kurzfristigen Fahrtausfällen braucht es zuverlässige Alternativen für unsere Fahrgäste. Mit einer eigenen Bus-Flotte können wir in solchen Notfallsituationen ohne größeren zeitlichen Vorlauf einen BNV auf die Straße schicken und so unsere Fahrgäste schneller eine Alternative anbieten. Hier eröffnet uns eine eigene SEV-Flotte mehr Handlungsspielräume und wird die Service-Qualität für unsere Fahrgäste deutlich verbessern“, ist Höglmeier überzeugt und verweist noch auf ein weiteres  Qualitätskriterium bei der Planung von SEV-Verkehren.

Echtzeit-Auskünfte nur bei eigenen Bussen möglich

Denn ob der knappen Kapazitäten am Markt bekommen bei Ausschreibungen oft überregionale Busunternehmen den Zuschlag. „Deren Fahrpersonal hat dann häufig nicht die entsprechenden Ortskenntnisse. Zudem können wir Fahrzeuge von privaten Busunternehmen oftmals nicht direkt an unser ITCS-Betriebsleitsystem anbinden. Dadurch ist keine Echtzeit-Fahrplanauskunft oder die Ansage von Haltestellen in den Bussen möglich“, erklärt Höglmeier. „Mit unseren eigenen Fahrzeugen können wir diesen wichtigen Service für die Fahrgäste wieder anbieten. Und auch unsere Leitstelle hat bei auftretenden Störungen ganz andere Dispositionsmöglichkeiten.“

Wenn Bahnstrecken gesperrt sind, kommen Busse zum Einsatz.  | Foto: Michael Krauth/KVV
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Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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