Infoabend im Zeichen der Hirse
Bio-Musterregion Enzkreis informiert über klimafreundliches Getreide
Region (enz) Ganz im Zeichen der Hirse stand ein Infoabend im Goldenen Anker in Dillweißenstein. Ursula Waters, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Enzkreis, hatte Verbraucherinnen und Verbraucher eingeladen, sich über das Getreide zu informieren – und direkt zu verkosten, was sich daraus herstellen lässt. Der Abend war Teil einer „Hirse-Offensive“ der Bio-Musterregion, die von der Sparkasse Pforzheim Calw unterstützt wird.
Hirse ist ein altes Getreide, das derzeit eine Renaissance erlebt und neuerdings im Enzkreis wieder von mehreren Landwirten angebaut wird. Grund dafür sind die Veränderungen des Klimas, wie Waters ausführte: „Am Thema Klimawandel-Anpassung kommt in der Landwirtschaft keiner mehr vorbei, denn Starkregen und zum Teil lange Trockenperioden nehmen zu.“ Gezielt suchte sie deshalb nach Kulturen, die mit diesen Bedingungen zurechtkommen – und wurde bei der Hirse fündig: „Hirse ist eine alte Kulturpflanze, die früher auch bei uns sehr verbreitet war und zu den Grundnahrungsmitteln gehörte. Sie geriet aber mit zunehmendem Weizen-, Mais- und Kartoffelanbau und der Änderung von Nahrungsgewohnheiten in Vergessenheit.“
Gesundheitsfördernd und klimafreundlich im Enzkreis angebaut
Doch nicht nur Robustheit spricht für dieses Getreide: „Es eignet sich auch sehr gut für eine ausgewogene Ernährung“, erklärt die Leiterin des Landwirtschaftsamts, Corinna Benkel: „Hirse enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie B-Vitamine, Magnesium, Calcium, Fluor, Eisen, Silizium und Kieselsäure.“ Dass gesund durchaus lecker sein kann, ließ sich am Hirsebuffet probieren. „Damit tun Sie etwas für Ihre Gesundheit, für die Landwirtschaft und für die Kulturlandschaft in unserem schönen Enzkreis,“ warb Benkel.
Wie Hirse angebaut wird, schilderten die Bio-Landwirte Thomas Blanc aus Kleinvillars und Frank Bäuerle aus Iptingen sowie Sven Nagel vom Landwirtschaftsamt. Birgit Gay vom Biohof Gay berichtete von den Hindernissen, an eine Schälmaschine für Hirse zu kommen: „So etwas gibt es in Deutschland gar nicht zu kaufen, das war echte Pionierarbeit“, sagte sie begeistert.
Verarbeitung in der Mühle Beck
Damit die Hirse dann auch bis in den Handel gelangen kann, muss sie getrocknet und sortiert werden, was in der Mühle Beck in Weiler geschieht. „Das Getreide wird im Handel und bei unseren direkt vermarktenden Betrieben für Endkunden angeboten“, erklärte Landwirtschafts-Dezernent Holger Nickel. Angeboten wird die Bio-Enzkreis-Hirse in 250- und 500-Gramm-Packungen bei mehr als 35 Verkaufsstellen in der Region. Die Liste der Verkaufsstellen wird auf der Webseite des Amts (www.enzkreis.de/Landwirtschaftsamt) ständig aktualisiert.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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