Fast alles was man brauchte
Die Wössinger Rappengasse
Manch älterer Wössinger Bürger wird sich sicher noch an die alten Läden im Dorf erinnern. Ende der 1950er Jahre war die Versorgung des täglichen Bedarfes noch nahe am Verbraucher. Ein Beispiel hierfür ist die gerade einmal knapp 200 Meter lange Rappenstraße im Walzbachtaler Oberdorf Wössingen.
Vielfalt mitten im Ort
Um 1958 befand sich dort eine Vielzahl von Geschäften. Eines davon bot vom Hemdknopf bis zum Anzug fast alles für die Kleidung an. Praktischer Weise gab es gleich daneben einen Uhrmacher und einen Schneider. Eine Drogerie fehlte ebenso wenig wie eine Blechnerei. Das benachbarte „Milchhäusle“ nahm die großen Milchkannen der damals noch zahlreichen Bauern an. Zu kaufen gab es dort Käse- und Milchprodukte sowie andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch eine Autoreparaturwerkstatt mit Fahrradverkauf befand sich in der kleinen Straße. Geldgeschäfte konnten auf der Raiffeisenkasse hinter dem Milchhäusle erledigt werden. Hier war praktischerweise noch ein kleiner Markt für Garten- und Landwirtschaftlichen Bedarf angegliedert. Im Winter war durch den nahen Kohlehandel die Versorgung mit Koks und Brikett gesichert. Selbst eine Brennerei für Hochprozentiges fehlte nicht. Von alldem ist heute nur noch die Bank übriggeblieben – und diese konnte wohl auch nur überleben, weil sie ständig modernisiert und inzwischen schon zum fünften Mal fusioniert hat.
Autor:Werner Binder aus Region |
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