Gemeinderat Oberderdingen will Energie sparen
Heiztemperatur runter und Weihnachtsbeleuchtung reduzieren

Der Gemeinderat Oberderdingen beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema Energiesparen. | Foto: kuna
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Oberderdingen (kuna) Wie kann eine Kommune im Angesicht der kalten Jahreszeit und der grassierenden Energiekrise am besten Energie sparen? Diese Frage beschäftigte den Oberderdinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Neben dem Heizen und dem möglichst kostengünstigen Betrieb der Straßenlaternen stand dabei auch die Weihnachtsbeleuchtung zur Debatte.

Energieverbrauch durch Corona um 40 Prozent gestiegen

In Oberderdingen führe das Bauamt bereit seit 2004 einen jährlichen Energiebericht, erklärte Bürgermeister Thomas Nowitzki. Der Bericht zeige mit Blick auf die vergangenen Jahre vor allem eines: Durch Corona sind die Energieverbäuche in der Gemeinde um etwa 40 Prozent gestiegen.  Zurückzuführen sei dies vor allem auf die Maßnahmen in Schulen und Kitas, beispielsweise das regelmäßige Lüften, das vermehrte Händewaschen und die strombetriebenen Luftfilter, begründete Nowitzki.

Temperaturen senken und Kaltwasser in so vielen Betrieben wie möglich

Was das Heizen in den Kitas und Schulen betrifft, so sei es ihm wichtig, dass Lehrer und Erzieher ihren Dienst „möglichst gesund“ verrichten könnten, betonte der Oberderdinger Bürgermeister. Die Absenkung der Temperaturen sei daher gering zu halten: 20 Grad soll sie betragen. Im Rathaus, der Ortsverwaltung, den Sporthallen und im Aschingerhaus soll die Temperatur auf 19 Grad gesenkt werden. Grundsätzlich sehe der Maßnahmenkatalog auch vor, dass in sämtlichen Einrichtungen nur Kaltwasser zum Händewaschen angeboten wird. Ausgenommen davon seien aber Kitas und der Bauhof. Schließlich sei es „nicht verantwortlich“, den Mitarbeitern des Bauhofes, die den ganzen Tag draußen arbeiten, nur kaltes Wasser zur Verfügung zu stellen, stellte Nowitzki fest.

„Kein großer Handlungsbedarf“ bei der Straßenbeleuchtung

„Völlig unstrittig“ sei, dass die Straßenbeleuchtung den größten Stromverbrauch darstelle, so Nowitzki. Doch sei in diesem Bereich schon ein großer Schritt getan, indem 2014 die Umstellung von Natriumdampfleuchten auf LED umgesetzt wurde. „Vor der Umstellung hatten wir jährliche Stromkosten von 200.000 Euro“, legte Nowitzki dar. „Seit der Umstellung belaufen sich die Kosten auf 72.000 Euro.“ Er sehe daher „keinen großen Handlungsbedarf mehr“ und wolle in diesem Bereich „keine Symbolpolitik“ betreiben. Auch eine Abschaltung der Straßenlaternen über Nacht schloss der Bürgermeister aus. Dies würde das Sicherheitsgefühl der Einwohner beeinträchtigen. Dennoch plädierte er für die Umstellung auf Astro-Schaltuhren. Diese würden die Laternen, im Gegensatz zu den jetzt vorhandenen Dämmerungsschaltern, entsprechend des Sonnenstandes ein- und ausschalten.

Weihnachtsbeleuchtung: "Symbolpolitik ist gewollt"

Was die Weihnachtsbeleuchtung betrifft, waren sich die Mitglieder des Gemeinderates einig: Ganz ausschalten möchte man die Lichter nicht. Dennoch wolle man ein Zeichen setzen. Dafür gab es verschiedene Vorschläge. So regte Alfred Woll (FWV) an, die Motive an den Straßenlaternen in diesem Jahr nicht einzuschalten. Ein weiterer Vorschlag von Armin Schäufele (Grüne) sah vor, die Lichter an den Weihnachtsbäumen auszuschalten. „Es geht darum, die Privathaushalte zum Sparen aufzufordern“, meinte er, „die Symbolpolitik ist also gewollt.“ Ähnliche Worte auch von Brigitte Harms-Janssen (CDU): Sie schlug vor, die Lichter nach einer gewissen Uhrzeit abzustellen und dies als Energiesparmaßnahme an die Bürger zu kommunizieren.

Reduzierung der Weihnachtslichter als Aufruf zum Energiesparen

Andrea Schwarz (Grüne) entgegnete dem, dass es derzeit vor allem darum gehe, Gas einzusparen. Sie plädierte dafür, nicht gänzlich auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten, allerdings zum Energiesparen aufzurufen und die Bürger über die Maßnahmen der Gemeinde zu informieren. Dem schloss sich Markus Müßig (SPD) an. Es sei wichtig, „ein Zeichen zu setzen“ und zu kommunizieren, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum Sparen leisten müsse. Laut Bürgermeister Nowitzki gebe es bei den Lichterketten – die ohnehin fest an den Gebäuden montiert sind – „kein Einsparpotential mehr“. Bei den Motiven an den Straßenlaternen sowie der Beleuchtung der Weihnachtsbäume sei das Sparpotential zu überprüfen.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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