Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras
Kitzrettung während Mähsaison

Foto: Adobe Stock

Kieselbronn (enz) Jetzt im Frühjahr startet bei den Landwirten wieder die Mähsaison. In der Regel kommen dabei große Maschinen zum Einsatz, die insbesondere neugeborenen Rehkitzen zum Verhängnis werden können. Denn Rehe setzen ihren Nachwuchs häufig in Wiesen. Da die Kitze in den ersten Lebenstagen jedoch noch nicht mobil sind, bleiben sie im hohen Gras häufig unentdeckt und können daher im schlimmsten Fall von den Mähmaschinen erfasst und verwundet oder sogar getötet werden.

Kitzrettung kann nur klappen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten

Das Ablaufen der Felder zu Fuß ist zwar eine Möglichkeit, um die Tiere aufzuspüren, kostet aber sehr viel Zeit und ist fehleranfällig. Eine weitaus erfolgreichere Methode ist der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras. „Damit sind die Möglichkeiten, die Kitze zu finden, deutlich gestiegen, was jedoch wegen der Verfügbarkeit auch mit steigenden Anforderungen verbunden ist“, weiß Enzkreis-Forstamtsleiter Andreas Roth. Denn die Kitzrettung mit Drohnen ist aufwändig und kann nur klappen, wenn alle Beteiligten, also Landwirt, Drohnensuchteam und Jäger, eng zusammenarbeiten, so Roth weiter.

Interesse am Thema, aber auch Diskussionsbedarf ist groß

Auf Initiative von Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber luden daher nun rechtzeitig zum Beginn der jetzigen Mähsaison die Gemeinde Kieselbronn gemeinsam mit Vertretern der Fachämter des Landratsamtes Enzkreis, also aus dem Landwirtschafts-, Veterinär- und Kreisjagdamt, zu einer Informationsveranstaltung nach Kieselbronn ein. Dass dieser rund 60 interessierte Landwirte, Drohnenpiloten und Jäger gefolgt waren, zeigt wie groß das Interesse am Thema, aber auch der Diskussionsbedarf ist. Insbesondere wurde von Seiten der Teilnehmenden Kritik an bürokratischen Vorgaben laut, denn je nach Fallgestaltung müssen die Drohnenpiloten einige Zeit vorab Genehmigungen einholen.

Regelmäßiger Austausch vor Ort ist wichtig

„Da hilft nur weiter, wenn sich alle Beteiligten möglichst frühzeitig miteinander austauschen und absprechen“, appellierten die Vertreter des Amtes. Denn leider gäbe es in diesem durchaus komplexen Bereich noch wenig Rechtsprechung, so dass nicht alles abschließend geklärt werden konnte. Man stehe aber in regelmäßigem Austausch, um den Beteiligten vor Ort bei ihrer wichtigen Arbeit möglichst große Sicherheit zu geben. Bürgermeister Faber, der die anregende Diskussion moderierte, dankte den Anwesenden abschließend für ihr reges und konstruktives Interesse und die offene Aussprache.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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